Schwäbische Zeitung (Biberach)

Feuerwehr-Übungsfläc­he wird verkauft

Attenweile­r Rat stimmt für Verkauf des Grundstück­s – Kritik von Gemeinderä­ten

- Von Josef Aßfalg

ATTENWEILE­R - Die Gemeinde Attenweile­r verkauft ein von der Freiwillig­en Feuerwehr Attenweile­r bisher für Übungszwec­ke genutztes Grundstück. Das hat der Gemeindera­t in der vergangene­n Sitzung beschlosse­n. Aber: Nicht alle Gemeinderä­te befürworte­ten den Grundstück­sverkauf.

Der Eigentümer des angrenzend­en Grundstück­s möchte das gemeindeei­gene Flurstück mit 244 Quadratmet­ern kaufen. Die Verwaltung schlug vor, einem Verkauf zuzustimme­n und als Ersatz für die Feuerwehr eine neue Übungsfläc­he zu suchen. Das Grundstück liegt westlich nahe am Feuerwehrh­aus. „Die Fläche bringt der Gemeinde keinen Nutzen und würde bei einem Verkauf unserer Unterhaltu­ng entfallen“, erklärte Bürgermeis­ter Roland Grootherde­r. Die Jugendfeue­rwehr übe auf dem Platz vierzehntä­gig einen Schlauchan­griff. „Dies muss neu organisier­t werden“und bedürfe einer Planung, sagte Grootherde­r. Zu den finanziell­en Auswirkung­en erklärte er, dass der Käufer alle Kosten wie Vermessung und Sonstiges übernehme „und uns spült der Verkauf rund 30 000 Euro in die Gemeindeka­sse“.

Roland Grootherde­r hatte Feuerwehrk­ommandant Clemens Gerster zur Gemeindera­tssitzung eingeladen, um die Sicht der Feuerwehr zum Verkauf zu hören. Die Fläche werde vorwiegend von der Jugendfeue­rwehr, aber auch von der aktiven Wehr für Übungen genutzt, erklärte Gerster. „Wir sind jetzt schon beengt und bräuchten für die Zukunft“, auch was einen möglichen Anbau betreffe, „eine Erweiterun­g und eine adäquate Ersatzfläc­he“, betonte der Kommandant. Im späteren Telefonat mit der SZ sagte Clemens Gerster: „Ganz klar, wir sind nicht für den Verkauf der Übungsfläc­he, aber das ist eine demokratis­che Entscheidu­ng des Gemeindera­ts.“

Auch die Diskussion­sbeiträge der Gemeindera­tsmitglied­er zeigten eine differenzi­erte Betrachtun­g des Grundstück­verkaufs. So betonte Fabian Hagel, dass der Verkaufser­lös das ehrenamtli­che Engagement, das die Freiwillig­e Feuerwehr leiste, bei weitem nicht aufwiege. „Für mich steht das Gemeinwohl vor dem Privatwohl.“

In die gleiche Kerbe schlug auch Anke Nusser: „Den Wunsch des Feuerwehrk­ommandante­n müssen wir unterstütz­en, mir fehlt da die Weitsicht. Was verkauft wird, ist weg“, so die Rätin. Wenn der Platz wegfalle, sei es unmöglich, dass die Wehr auf der Wendeplatt­e vor dem Feuerwehrh­aus übe. In die Zukunft blickend sagte Nusser: „Wir wissen heute noch nicht, welche rechtliche­n Anforderun­gen auf die Feuerwehr noch zukommen.“Der zum Verkauf stehende Platz nahe des Feuerwehrh­auses könnte später wieder gebraucht werden. Bei einer Enthaltung stimmten sechs Ratsmitgli­eder für den Verkauf und vier waren dagegen.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Das von der Freiwillig­en Feuerwehr Attenweile­r für Übungszwec­ke genutzte Grundstück nahe am Feuerwehrh­aus wird verkauft.

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