Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gastronom wegen Betrug und Schwarzarbeit verdächtigt
Zoll und Polizei haben Geschäfts- und Privaträume des Ulmer Wirts durchsucht, der sich nun in U-Haft befindet
ULM (sz/seli) - Mehr als 30 Kräfte von Zoll und Polizei haben am Donnerstagmorgen Privat- und Geschäftsräume eines Gastronomen in der Ulmer Innenstadt durchsucht. Der Grund: Gegen ihn und eine Mitarbeiterin wird ermittelt, ihnen wird Betrug in mehreren Fällen vorgeworfen. Beide befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
Das Hauptzollamt Ulm und die Staatsanwaltschaft Ulm haben die Ermittlungen am Freitagmorgen bekanntgegeben. Als Begründung für die zwei Haftbefehle geben sie an, dass Fluchtgefahr sowie Wiederholungsund Verdunkelungsgefahr bestand. Die Beschuldigten wurden der zuständigen Haftrichterin beim Ulmer Amtsgericht vorgeführt, die die
Haftbefehle in Vollzug setzte. Dem Unternehmer werden unter anderem
p Subventionsbetrug, Kurzarbeitergeldbetrug, Sozialbeitragshinterziehung
und Insolvenzverschleppung vorgeworfen. Er soll sich dabei auch eines sogenannten Strohmannes bedient haben, um seine eigene Verantwortlichkeit zu verschleiern.
Der finanzielle Schaden hinsichtlich der zu Unrecht bezogenen Corona-Soforthilfe samt Kurzarbeitergeld soll insgesamt rund 115 000 Euro, der Schaden gegenüber den Sozialkassen rund 50 000 Euro betragen.
Die Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Ulmer Zolls und der Kriminalpolizei laufen wohl bereits seit mehreren Monaten. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen von Zoll und Polizei wurden Geschäftsunterlagen sichergestellt und verschiedene Zeugen vernommen. Die Ermittlungen dauern an.