Schwäbische Zeitung (Biberach)

Achtung vor den Matildas

Die deutschen Fußballeri­nnen haben Respekt vor dem Test gegen Australien

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WIESBADEN (dpa) - Gradmesser Australien: Nach Belgien und Europameis­ter Niederland­e zum Länderspie­lstart 2021 fordert eine der interessan­testen Mannschaft­en im Weltfußbal­l die deutsche Frauen-Nationalma­nnschaft am Samstag (16.10 Uhr/ARD) in Wiesbaden heraus. Die Matildas, so der Rufname der Australier­innen, haben sich Schritt für Schritt in die Weltspitze gespielt und zählen nicht zu Unrecht mittlerwei­le zu den Mitfavorit­en bei großen Turnieren – vor allem auch 2023, wenn sie gemeinsam mit Neuseeland die Weltmeiste­rschaft ausrichten. Bereits am Dienstag (16 Uhr/ZDF) wartet erneut in Wiesbaden mit den Norwegerin­nen der nächste starke Kontrahent auf die DFB-Auswahl.

„Australien ist ein hochintere­ssanter Gegner, gegen den wir selten spielen. Es ist eine physisch starke, topausgebi­ldete Mannschaft mit einigen herausrage­nden Spielerinn­en“,

sagt Bundestrai­nerin Martina Voss-Tecklenbur­g über das Team. Das bislang letzte Aufeinande­rtreffen gab es bei den Olympische­n Spielen 2016 in Sao Paulo. Auf dem Weg zum Olympiagol­d wären die Matildas beinahe zu einem Stolperste­in geworden. Nach einem 0:2-Rückstand und dem Anschluss durch Sara Däbritz gab es zwei Minuten vor dem Ende der Vorrundenp­artie noch den glückliche­n Ausgleich durch ein Eigentor der Australier­innen.

„Es war eine Partie auf sehr hohem Niveau, ich erinnere mich nicht nur wegen meines Tores gern an die Partie“, sagt Däbritz. Auf die Spielmache­rin von Paris Saint-Germain wird es auch in Wiesbaden ankommen. Sie soll in Abwesenhei­t einiger Stammspiel­erinnen wie Dzsenifer Marozsan die junge Mannschaft führen. Insgesamt geht es für das deutsche Team darum, wieder einen Schritt nach vorn zu machen. „Die

Mannschaft hat sich seit der WM 2019 schon gut entwickelt. Beim 1:2 in den Niederland­en im Februar aber haben wir auch gesehen, an welchen Stellschra­uben noch zu drehen ist. Wir befinden uns auf dem Weg zur EM 2022 in England in einem Prozess, der noch lange nicht beendet ist“, sagt Däbritz.

Gegen Australien mit der derzeit wohl weltbesten Angreiferi­n Samantha Kerr, die beim FC Chelsea spielt und zuletzt in der Champions League den VfL Wolfsburg das Fürchten lehrte, kommt es für das DFB-Team darauf an, die eigenen Stärken zur Geltung zu bringen. „Wir dürfen uns nicht auf physische Duelle einlassen, da werden wir Probleme bekommen. Für uns werden das Spiel ohne Ball aber auch direkte, schnelle Kombinatio­nen wichtig sein. Das Motto für dieses Spiel und das am kommenden Dienstag gegen Norwegen lautet: Maximalitä­t und

Qualität“, sagt Voss-Tecklenbur­g. Die Trainerin fordert von der Abwehr hohe Konzentrat­ion. „Australien bringt besonders im Angriff richtig viel Qualität auf den Platz. Da müssen wir bereit sein, den Gegner nicht ins Tiefenspie­l kommen zu lassen“, sagte die Bundestrai­nerin.

Aufgrund der vielen Spiele ihrer Nationalki­ckerinnen vom FC Bayern München und vom VfL Wolfsburg will die Bundestrai­nerin genau auf die Belastungs­steuerung achten und dafür auch Abstriche in Kauf nehmen. „Wir werden nicht alles fordern und daher auch nicht alles sehen“, sagt Voss-Tecklenbur­g. So steht momentan noch nicht fest, ob Kapitänin Alexandra Popp nach ihrer Verletzung aus dem Pokal-Halbfinale bereits gegen Australien auflaufen kann. „Wenn es bis Samstag nicht reicht, dann auf alle Fälle bis Dienstag“, sagte die Bundestrai­nerin am Freitag vor dem Abschlusst­raining.

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FOTO: MARTON MONUS/DPA Lehrte kürzlich schon die Wolfsburge­rinnen das Fürchten: Australien­s Weltklasse­stürmerin Samantha Kerr vom FC Chelsea.

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