Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kein Impfstoff bleibt übrig
Der Verwalter: Gerd Romer vom Landratsamt leitet das Impfzentrum
UMMENDORF (asp) - Bei neuen politischen Beschlüssen zum Impfen, muss Gerd Romer schnell reagieren. Keine leichte Aufgabe. „Wir erfahren manchmal auch stündlich Neuigkeiten, mit denen wir nicht gerechnet haben“, sagt er. Romer leitet das Impfzentrum und kümmert sich vor allem um Verwaltungsfragen. Dass er einmal diese Aufgabe übernehmen würde, damit hatte er zu Beginn der Pandemie nicht gerechnet.
Zuvor arbeitete Gerd Romer als Sachgebietsleiter beim Landwirtschaftsamt Biberach. Auch im Impfzentrum komme es nun vor allem auf eine gute Organisation und das Leiten der Mitarbeiter an. Das Team wachse zurzeit weiter. Je nach Bedarf werden neue Arbeitskräfte eingestellt. Noch arbeite das Impfzentrum noch nicht unter Volllast. Aber Romer sagt auch: „Ich habe keine Bedenken, dass wir die Personen bei Volllast nicht zusammenbekommen.“Aktuell sind rund 45 Personen im Einsatz, darunter auch die Security-Mitarbeiter.
Als zuletzt das baden-württembergische Sozialministerium bekannt gab, dass Astrazeneca für unter 60-Jährige nicht mehr verimpft werden sollte, reagierte Romer schnell. Noch am späten Abend gegen 21.30 Uhr berief er eine Videokonferenz ein mit den leitenden Mitarbeitern des Impfzentrums, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Alle Impfwilligen, die bereits Termine gebucht hatten, erhielten dann an den folgenden Tagen eine Impfung mit „Biontech“.
„Noch hängt leider alles am Impfstoff“, betont Romer und fügt hinzu: Aus medizinischer Sicht sei die Priorisierung bei der Impfreihenfolge sinnvoll. Für die Mitarbeiter vor Ort aber sei dies nicht immer leicht durchzusetzen. „Wenn man Schwerkranke wieder wegschicken muss, sind das sicherlich keine schönen Gespräche.“Am Ende des Tages aber bleibt kein Impfstoff übrig. „Sobald wir neue Impftermine eingestellt haben, sind die immer noch nach kürzester Zeit vergriffen.“