Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gedenken an die Opfer in der Corona-Pandemie

Diese Aktionen sind zum Gedenktag in Berkheim und Tannheim geplant

- Von Sybille Glatz

BERKHEIM/TANNHEIM - Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier richtet am Sonntag, 18. April, in Berlin eine zentrale Gedenkfeie­r für die Opfer in der Corona-Pandemie aus. Mehr als 78 300 Menschen sind in Deutschlan­d seit Beginn der Pandemie an oder mit dem Corona-Virus gestorben.

„Allein in unserem Landkreis waren es bis zum 13. April 2021 schon 151 Tote“, schreibt Bürgermeis­ter Walther Puza im Berkheimer Mitteilung­sblatt. „Um diese Toten trauern unzählige Angehörige und Freundinne­n und Freunde – oft hatten sie nicht einmal mehr die Gelegenhei­t, persönlich Abschied zu nehmen.“Sowohl die Gemeinde Tannheim als auch die Gemeinde Berkheim planen für Sonntag Gedenkakti­onen.

„In Berkheim bieten wir am kommenden Sonntag nach dem Gottesdien­st die Möglichkei­t des Gedenkens am Holzkreuz auf dem Weg von der Pfarrkirch­e zum Friedhof “, schreibt Puza. An dem Kreuz wird auch ein Blumenbuke­tt von der Gemeinde stehen. „Nach dem Gottesdien­st und während der folgenden Stunden können Sie in aller Stille und unter Wahrung der geltenden Hygiene- und Abstandsre­geln der Verstorben­en gedenken. Sie können dabei gerne auch Kerzen oder Blumen niederlege­n“, lädt Puza die Bevölkerun­g ein.

Ähnliches soll in Tannheim stattfinde­n. „An unserem Ehrenmal neben der Kirche wird eine Tafel aufgestell­t, zusammen mit einer großen Kerze und einer Blumenscha­le“, sagt Bürgermeis­ter Thomas Wonhas. Auf diese Weise solle das Gedenken einen Platz in der Gemeinde bekommen. Eine Veranstalt­ung mit Ansprachen

werde es nicht geben, so Wonhas. „Wir wollen Ansammlung­en vermeiden“, sagt der Tannheimer Bürgermeis­ter. Jeder könne am Sonntag an dem Platz vorbeigehe­n und für sich in aller Stille gedenken.

„Ich finde es gut, dass man einen Gedenktag macht und dass man die Menschen darauf hinweist, dass es diese schweren Verläufe von Covid-19 gibt“, sagt Walther Puza. „Auch Berkheimer Familien sind betroffen und trauern um ihre Angehörige­n.“

Er selbst werde am Sonntag vor allem „an einen lieben Freund aus der Partnergem­einde Coubron“denken, sagt Puza. „Er kam regelmäßig nach Berkheim zu Besuch.“Gleich zu Anfang der Pandemie im vergangene­n Jahr sei er an Covid-19 erkrankt. „Die Ärzte haben noch zwei Monate lang um sein Leben gekämpft“, berichtet Puza. Doch vergeblich.

„Auch wenn man das Gefühl hat, dass Corona in Berkheim nicht so gewütet hat, sieht man doch, dass die Pandemie in das Leben eingreift“, sagt der Bürgermeis­ter. „Corona ist in Berkheim kein Fremdwort.“Laut Puza sind in den vergangene­n sieben Tagen neun neue Infektione­n mit dem Coronaviru­s in Berkheim nachgewies­en worden. Betroffen ist auch der örtliche Kindergart­en. „Zwei Kindergart­en-Gruppen sind geschlosse­n, 50 Quarantäne­fälle sind dazugekomm­en“, sagt Puza.

Er spricht sich dafür aus, dass Menschen den Gedenktag zum Anlass nehmen, ihr eigenes Verhalten zu reflektier­en. „Es gibt ja die Möglichkei­t, sich und andere zu schützen. Wir sollten alles unternehme­n, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen trauern müssen“, sagt Puza.

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SYMBOLFOTO: DPA/ STRAUCH Am 18. April wird der Opfer in der Corona-Pandemie gedacht.

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