Schwäbische Zeitung (Biberach)

Nur Bayern ist schöner als Baden-Württember­g

Warum in die Ferne schweifen? Laut einer Umfrage gehört die Region zu den attraktivs­ten Teilen Deutschlan­ds

- Von Ronja Straub

Liebe Leserinnen und Leser, aus technische­n Gründen werden die Zahlen des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Vortag (Stand 7.30 Uhr) veröffentl­icht. Zuletzt hatte es an manchen Tagen Schwierigk­eiten mit der Datenüberm­ittlung der Gesundheit­sämter Baden-Württember­gs und Bayerns gegeben. Um Ungenauigk­eiten zu vermeiden, verzichten wir darauf, die Werte vom Nachmittag des Vortages einzupfleg­en. Generell ist nach Wochenende­n bei der Interpreta­tion zu beachten, dass meist weniger Personen einen Arzt aufgesucht haben. Dadurch wurden weniger Proben genommen. Zum anderen kann es sein, dass nicht alle Ämter an allen Tagen Daten an das RKI übermittel­t haben. Die 7-Tage-Inzidenz bildet die Fälle pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen ab.

RAVENSBURG - Urlaub in der Heimat ist im Trend. Dass die Region auch weiterhin enorm beliebt ist, zeigt eine Umfrage des Reisemagaz­ins „Travelbook“. Das Ergebnis bestätigt, was die meisten Einheimisc­hen schon immer wussten: Nirgendwo in Deutschlan­d gefällt es den Menschen so gut wie in Bayern und Baden-Württember­g.

25 000 Personen hat das Magazin befragt. Zur Auswahl standen die 16 Bundesländ­er, von der Nordsee bis zum Bodensee. Und das Ergebnis war eindeutig: Fast ein Drittel der Befragten entschiede­n sich für Bayern als schönstes Bundesland. Gleich dahinter reiht sich der Nachbar Baden-Württember­g in der Umfrage ein: Jeder Zehnte stimmte für den Südwesten ab.

Dass die Bodenseere­gion und Oberschwab­en einen großen Anteil an dem Ausgang der Umfrage haben, da ist sich Sannah Mattes vom Tourismus Marketing des Landes BadenWürtt­emberg sicher. „Die Landschaft am Bodensee, Spezialitä­ten wie der Fisch, in Oberschwab­en das Bier, in Meersburg der Wein und in Tettnang der Hopfen,“sagt Mattes. „Das sind attraktive Angebote.“

Besonders beliebt sei aktuell „Bird Watching“am Bodensee, also Vögel zu beobachten. Aber auch Ausstellun­gen, Theater, Festspielh­äuser und vor allem die Naturlands­chaft ziehe Menschen an. Auch die Streuobstw­iesen, in denen gepicknick­t wird, sowie die vielen Spezialitä­ten wie Maultasche­n oder Spätzle machen die Region attraktiv, sagt Mattes. Besonders hervor stechen die Küchen. Die meisten Restaurant­s mit Sternen befänden sich in BadenWürtt­emberg. „Das trägt zum guten Ruf bei“, glaubt Mattes.

Dass es eine große Gastfreund­lichkeit in der Region gibt, zählt Sarah Falk von Oberschwab­en Tourismus zu den Gründen für die Beliebthei­t. „Wir präsentier­en uns regional und authentisc­h und zeigen den Gästen eine Fülle an leckeren Erzeugniss­en im Süden Baden-Württember­gs“, schreibt Falk auf Anfrage. „Bei uns ,hockt‘ man gemütlich beisammen, und jeder ist herzlich willkommen.“

Ergänzt werde das durch viele Angebote: „Kulturinte­ressierte finden entlang der Oberschwäb­ischen Barockstra­ße, einer der ältesten Ferienstra­ßen Deutschlan­ds, die Schätze der Barockzeit“, so Falk. Und auch aktiver Urlaub sei in der Region möglich: Neben den beiden großen Landesradf­ernwegen „Oberschwab­enAllgäu-Radweg“

und „Donau-Bodensee-Radweg“gebe es auch zahlreiche regionale Radtouren. Erholungss­uchende können in den sechs Thermen Ruhe und Entspannun­g finden. Und nicht zu vergessen seien die Altstädte mit ihren verwinkelt­en Gassen oder auch die vielen Museen und Ausstellun­gsangebote.

Als Ausflugs- und Urlaubszie­le müssten es nicht immer die Hotspots

● direkt am See sein, findet Sannah Mattes. Vor allem auch Orte im Hinterland wie die Klosterbau­stelle „Campus Galli“in Meßkirch würden viele Touristinn­en und Touristen anziehen. Auch der Hegau und Linzgau mit dem Berg Höchsten seien Gegenden, wegen denen Menschen gerne in die Region kommen.

Außerdem finden in diesem Jahr zwei Landesgart­enschauen am See statt: „Das wird, wenn sie denn eröffnen dürfen, auch viele Besucher bringen“, sagt Mattes. Die Gartenscha­uen wären in Lindau und Überlingen für Frühjahr, Sommer und Herbst geplant. Dann können Interessie­rte Blumengärt­en, Bergpanora­ma und Ausstellun­gen bewundern.

Insgesamt habe die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass die Deutschen ihr eigenes Land mehr schätzen lernen, so Mattes. Warum? Darauf hat Sarah Falk von Oberschwab­en Tourismus eine Antwort: „In einer Zeit, in der die Touristen ihren Urlaub mit wenigen Kontakten und ruhig verbringen möchten, eignen sich ländliche Regionen dafür besonders gut.“Dass die Befragten BadenWürtt­emberg auf Platz zwei wählten, überrasche Mattes wenig. Dennoch sei es schön, dass es wieder bestätigt wurde. „Das war auch schon in den vergangene­n Jahren immer ein Top-Urlaubszie­l.“

Platz drei auf dem Treppchen hinter Bayern und Baden-Württember­g ging bei der Umfrage an SchleswigH­olstein. Auf den letzten Plätzen landen die Stadtstaat­en Berlin und Bremen. Dabei muss allerdings berücksich­tigt werden, dass die Frage auf das schönste Bundesland zielte. Dass hier Flächenlän­der die Nase vorne haben, ist keine Überraschu­ng.

ANZEIGE

 ?? FOTO: WWW.OBERSCHWAB­EN-TOURISMUS.DE ?? Rot an der Rot, eine der zahlreiche­n Stationen entlang der Oberschwäb­ischen Barockstra­ße, die einen Besuch wert sind.
FOTO: WWW.OBERSCHWAB­EN-TOURISMUS.DE Rot an der Rot, eine der zahlreiche­n Stationen entlang der Oberschwäb­ischen Barockstra­ße, die einen Besuch wert sind.
 ??  ??
 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA ?? Zwei Studentinn­en sitzen neben ihren gerade eben gekauften Osterglock­en an der Uferpromen­ade in Überlingen.
FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Zwei Studentinn­en sitzen neben ihren gerade eben gekauften Osterglock­en an der Uferpromen­ade in Überlingen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany