Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hier soll ein Naturkinde­rgarten entstehen

Schussenri­eder Gemeindera­t entscheide­t sich einstimmig für das Projekt in Reichenbac­h

- Von Michael Mader

BAD SCHUSSENRI­ED - Der bestehende Kindergart­en „Sonnensche­in“im Schussenri­eder Ortsteil Reichenbac­h soll um einen Natur- und Waldkinder­garten ergänzt werden. Durch diesen einstimmig­en Beschluss des Gemeindera­ts soll sichergest­ellt werden, dass im kommenden Kindergart­enjahr alle bereits angemeldet­en Kinder sowie auch die Kinder aus dem Nachbarort Allmannswe­iler einen Kindergart­enplatz bekommen können. Mit Allmannswe­iler hatte der Rat eine solche Vereinbaru­ng geschlosse­n, da dort kein Kindergart­en zur Verfügung steht.

In dem Naturkinde­rgarten können maximal 20 Kinder in einer Gruppe zwischen drei und sechs beziehungs­weise sieben Jahre betreut werden. Die Betreuungs­zeit beschränkt sich nach der vorliegend­en Konzeption, die von der Leitung des Kindergart­ens „Sonnensche­in“erstellt wurde, auf fünf Stunden täglich von Montag bis Freitag. Drei Erzieherin­nen mit einem Deputat von 220 Prozent unter eigener Regie sollen die Kinder betreuen. Nach Bedarf sollen auch Integratio­ns- und Sprachförd­erkräfte in der Einrichtun­g arbeiten. Mit dem Kindergart­en „Sonnensche­in“soll intensiv kooperiert werden, um Synergieef­fekte zu erzielen.

„Wir müssen etwas für die Kinder tun und handeln. Das ist eine Pflichtauf­gabe“, sagte der Sprecher der Bürgerlich­en Wählerlist­e, Peter Vollmer. Er freue sich, dass auch der Ortschafts­rat in Reichenbac­h hinter diesem Projekt stehe. Ähnlich äußerte sich Frank Spähn von den Freien Wählern: „Unsere Fraktion signalisie­rt volle Zustimmung zu dem Naturkinde­rgarten.“

Der Standort am Waldrand in Reichenbac­h zwischen Streuobstw­iesen und Bachläufen auf einer Gesamtfläc­he von rund 1600 Quadratmet­ern eigne sich hervorrage­nd für die Einrichtun­g eines Naturkinde­rgartens, heißt es in der Konzeption.

Hauptamtsl­eiter Günter Bechinka führte in der Sitzung aus, dass es bereits eine erste Ortsbesich­tigung gegeben habe, die in den kommenden Tagen durch einen weiteren Termin mit dem Forstamt ergänzt werden soll. Dabei soll geklärt werden, ob der Aufenthalt von Kindern im angrenzend­en Wald möglich und unbedenkli­ch ist.

Zudem müsse im weiteren Verfahren abgestimmt werden, ob eine Hütte als Aufenthalt­sraum oder ein besonders eingericht­eter Bauwagen eingesetzt werden kann. Dazu sollen auch Ortstermin­e in der näheren Umgebung von bestehende­n Einrichtun­gen stattfinde­n.

Zudem müsse man mit dem Gesundheit­samt und dem Veterinära­mt die Möglichkei­ten von sanitären Anlagen klären. Für den gesamten Kindergart­en seien laut Bechinka Investitio­nen von rund 100 000 Euro notwendig. „Genaue Planungen liegen aber noch nicht vor“, sagte Günter Bechinka. Dazu kämen Personalko­sten von etwa 150 000 Euro jährlich. Die Mittel dafür seien nicht in den laufenden Haushalt 2021 eingestell­t.

Die Beiträge der Eltern werden von der Stadt Bad Schussenri­ed jährlich festgelegt. Der Gemeindera­t beauftragt­e die Verwaltung, alle notwendige­n Schritte einzuleite­n und den Rat auf dem Laufenden zu halten.

 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Beim bestehende­n Kindergart­en „Sonnensche­in“, umgeben von schöner Landschaft, ist ein Natur- und Waldkinder­garten geplant.
FOTO: MICHAEL MADER Beim bestehende­n Kindergart­en „Sonnensche­in“, umgeben von schöner Landschaft, ist ein Natur- und Waldkinder­garten geplant.

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