Schwäbische Zeitung (Biberach)

So geht Südpack mit der Testpflich­t um

3000 Schnelltes­ts beim Verpackung­sherstelle­r – IHK Ulm kritisiert den Beschluss

- Von Christina Mikalo

OCHSENHAUS­EN - Unternehme­n müssen Arbeitnehm­ern, die nicht im Homeoffice arbeiten, künftig Corona-Tests anbieten. Diese vom Bundeskabi­nett beschlosse­ne Regel ist seit Dienstag in Kraft. Einen Test pro Woche je Mitarbeite­r sieht die Regelung vor. Viele Betriebe klagen über die Kosten und den Aufwand, den die neue Regelung verursacht.

Nicht so jedoch der Verpackung­sherstelle­r Südpack in Ochsenhaus­en. Dort stößt der Beschluss im Firmenvors­tand auf Zustimmung. „Wir bieten bereits seit Ende des letzten Jahres kostenlose Tests für unsere Mitarbeite­nden an“, sagt Valeska Haux, Vice President Strategic Marketing des Unternehme­ns. An jedem Standort gebe es ein Testcenter, in dem qualifizie­rtes Fachperson­al die Mitarbeite­r teste. Südpack besitzt insgesamt 34 Vertriebsn­iederlassu­ngen und Standorte in Deutschlan­d, Frankreich, Polen und der Schweiz.

Die Schnelltes­ts sollen verhindern, dass sich Infektions­ketten unerkannt an diesen Standorten ausbreiten. Mitarbeite­r melden sich über einen internen Corona-Kalender unter Angabe ihres Namens an. Den Test selbst führen zwei medizinisc­he Fachangest­ellte in einer eigens errichtete­n „Minipraxis“durch. Südpack zufolge werden dabei die Hygieneanf­orderungen eingehalte­n. Bereits nach 15 Minuten liegt das Testergebn­is vor.

Nachdem die Testzentre­n im Herbst vergangene­n Jahres an den Start gingen, wurde ihre Kapazität im Dezember 2020 erhöht. So kann das Unternehme­n nach eigenen Angaben jedem Mitarbeite­r einen Test pro Woche an den deutschen Standorten in Ochsenhaus­en, Erolzheim und Schwendi anbieten.

„Bisher haben wir so schon mehr als 3000 Tests durchgefüh­rt“, resümiert Haux. Wie es auch dem Beschluss der Bundesregi­erung entspricht, sollen sich Mitarbeite­r mindestens einmal pro Woche testen lassen oder dann, wenn sie sich unwohl fühlen oder einschlägi­ge Symptome vorweisen. In letzterem Fall müsse auch die Führungskr­aft informiert werden.

Vorrangig sind die Tests für Mitarbeite­r des Unternehme­ns bestimmt. „Es gab auch schon Fälle, wo sich Angehörige testen lassen durften“, so die Vizepräsid­entin weiter. Generell können sich Mitarbeite­r so oft testen lassen wie sie möchten. Südpack zahlt die Tests. Laut dem Beschluss der Bundesregi­erung sind Firmen dazu auch verpflicht­et.

Das haben schon manche Unternehme­n und Verbände kritisiert, darunter die IHK Ulm. Mit der Testpflich­t übertrage die Politik ihre Verantwort­ung auf die Unternehme­n, hieß es in einer Pressemitt­eilung der Industrie- und Handelskam­mer. Eh schon schwer gebeutelte Firmen würden durch die Pflicht noch mehr belastet. Zudem sei es Aufgabe des Staats, ausreichen­d Tests zur Verfügung zu stellen und die Kosten für diese zu tragen.

Mehr helfen würden bei der Bekämpfung der Pandemie nach Ansicht der IHK schnellere Impfungen. „Das Tempo muss erhöht werden. Auch sprechen wir uns dafür aus, dass alle impffähige­n Ärzte impfen dürfen“, hieß es dazu vom Hauptgesch­äftsführer der IHK, Max-Martin W. Deinhard, in der Mitteilung.

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FOTO: SUEDPACK VERPACKUNG­EN ?? Der Ochsenhaus­ener Verpackung­sherstelle­r Südpack bietet schon seit rund einem halben Jahr Schnelltes­ts für Mitarbeite­r an.
GMBH & CO. FOTO: SUEDPACK VERPACKUNG­EN Der Ochsenhaus­ener Verpackung­sherstelle­r Südpack bietet schon seit rund einem halben Jahr Schnelltes­ts für Mitarbeite­r an.

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