Schwäbische Zeitung (Biberach)
Messerangreifer erneut wegen versuchten Mordes verurteilt
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RAVENSBURG (was) - Der Mann, der im September 2018 in der Ravensburger Innenstadt drei Männer mit einem Messer teils lebensgefährlich verletzt hatte, hat erneut zur Waffe gegriffen. Wegen eines Angriffs auf einen Mitpatienten im Weißenauer Zentrum für Psychiatrie veurteilte ihn ein Gericht jetzt wieder wegen versuchten Mordes. Vor drei Jahren hatte der junge Afghane nach Einschätzung eines Gutachters noch unter schizophrenen Wahnvorstellungen gelitten und war als schuldunfähig erklärt worden. Jetzt musste er sich vor dem Ravensburger Landgericht für die neuerliche Attacke voll verantworten. Das Urteil fiel angesichts der besonderen Lebensumstände des Angeklagten mit drei Jahren und sechs Monaten Haft milde aus. In der Klinik hatte sich ein Konflikt zwischen dem inzwischen 24 Jahre alten Mann und einem Mitpatienten in einem plötzlichen Messerangriff entladen. Der Angeklagte fühlte sich von dem Mann gedemütigt und gehänselt. Mit einem Speisemesser aus der Stationsküche hieb er auf den Hinterkopf seines Kontrahenten ein. Ein Therapeut verhinderte damit Schlimmeres. Für die Bluttat am Marienplatz war der damals 22-jährige Mann des zweifachen versuchten Mordes und des versuchten Totschlags in einem weiteren Fall für schuldig befunden worden.
Mann schmuggelt 60 Kilogramm Haschisch nach Deutschland
GOTTMADINGEN-RANDEGG (lsw) - Ein 55-Jähriger soll rund 60 Kilogramm Haschisch von der Schweiz nach Deutschland geschmuggelt haben. Die Drogen wurden in Kartons in seinem Auto bei einer Kontrolle in Gottmadingen-Randegg (Kreis Konstanz) gefunden, teilte der Zoll am Dienstag mit. Gegenüber den Beamten gab der Mann aus dem Großraum Frankfurt an, einen Bekannten in der Schweiz besucht zu haben. Im Kofferraum seines Wagens fanden die Ermittler das Haschisch. Wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde gegen ein Strafverfahren eingeleitet. Die Kontrolle fand am 9. April statt.
Münchens OB Reiter sieht kaum noch Chancen für Oktoberfest
MÜNCHEN (lby) - Die Absage des Münchner Oktoberfestes auch in diesem Jahr wird wahrscheinlicher. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat sich erneut sehr skeptisch dazu geäußert, dass die Wiesn stattfinden kann. „Die Hoffnung wird von Woche zu Woche schwächer, wenn man ehrlich ist“, sagte der Rathauschef der „Bild“-Zeitung. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass solche Feste aus infektiologischen Gründen nicht zu verantworten sind.“In einer Mitteilung stellte Reiter am Dienstag aber noch mal klar, dass die Entscheidung darüber noch nicht getroffen sei. Reiter sagte, er werde in Kürze mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) darüber sprechen.
Heilbronn kippt
Neubau einer Moschee
HEILBRONN (lsw) - Trotz jahrelanger Planung durch die Stadt und die islamische Religionsgemeinschaft Ditib hat der Heilbronner Gemeinderat den Neubau einer Moschee in der Innenstadt gekippt. Das Bebauungsplanverfahren wird nach dem ablehnenden Votum nicht eingeleitet. Die Muslime kündigen enttäuscht an, die Entscheidung des Gremiums eingehend zu prüfen. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der muslimischen Mitbürger und ein fatales Signal in einer Stadt, die sich für ihre Integration rühmt“, sagte Erdinc Altuntas, Vorstand des türkisch-islamischen Dachverbands Ditib in Heilbronn, am Dienstag. „Wir werden den Rechtsweg und Schadenersatzansprüche prüfen.“Das Stadtparlament hatte die Pläne am Montagabend abgelehnt. Das Projekt scheiterte nach Angaben der Grünen-Fraktion unter anderem an der Sorge, es könne wegen hoher Besucherzahlen und fehlender Stellplätze zu Verkehrsproblemen kommen.