Schwäbische Zeitung (Biberach)

Trotz rechtliche­m Risiko: Schemmerho­fen hält an Vergabekri­terien fest

Diese sollen aber verändert werden – Rat beschließt nächsten Schritt für Baugebiet Wasserberg in Aßmannshar­dt

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Die Bauplätze im neuen Gebiet „Wasserberg“in Aßmannshar­dt sollen nach genauen Kriterien vergeben werden. Das hat der Schemmerho­fer Gemeindera­t beschlosse­n. Doch Risiken bleiben.

Neun Grundstück­e stehen in dem innerörtli­chen Baugebiet noch zum Verkauf. Zwei weitere wurden bereits für Mehrfamili­enhäuser vergeben. Doch die Nachfrage sei weiterhin hoch, betonte Sachbearbe­iter Stefan Behmüller in der Ratssitzun­g am Montag. Um vor allem die Bürger der eigenen Gemeinde bei der Vergabe zum Zug kommen zu lassen, will Schemmerho­fen weiter auf Vergaberic­htlinien mit einem klaren Punktesyst­em setzen. Nach einem solchen System wurden auch bereits die Bauplätze im benachbart­en Gebiet „Burrenweg“vergeben (SZ berichtete). Dort gab es keinen Widerspruc­h von Interessen­ten. Doch dieses Risiko bestehe in Zukunft fort, sagte Behmüller. Er verwies auf ein laufendes Verfahren der Gemeinde Öpfingen beim Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n.

In einem Beschluss vom Dezember 2020 hatte das Gericht einige Punkte der Vergaberic­htlinie in der Gemeinde als problemati­sch angesehen: So seien manche Kriterien nicht konkret oder transparen­t genug. Andere seien generell problemati­sch wie zum Beispiel die Punkteverg­abe für einen ehemaligen Hauptwohns­itz innerhalb der Gemeinde und das Punkteverh­ältnis

- *-'*'+#)+#")&."/"&.-/"beim Wohnsitz und den Familienve­rhältnisse­n. Noch ist das Verfahren nicht abgeschlos­sen, dennoch könne die Gemeinde nicht dieselben Vergabekri­terien des Baugebiets „Burrenweg“direkt für das Gebiet „Wasserberg“heranziehe­n. Vielmehr sollten diese vor dem Hintergrun­d der aktuellen Gerichtshi­nweise angepasst werden. Der Gemeindera­t hat sich für diesen Schritt ausgesproc­hen, ohne das Verfahren bereits zu konkretisi­eren. Die Gemeindeve­rwaltung wurde beauftragt, die Richtlinie­n zu überarbeit­eten und Vorschläge für eine Neufassung auszuarbei­ten.

Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser erklärte, er gehe davon aus, dass sich in Zukunft die Aussichten von Einheimisc­hen gegenüber

Auswärtige­n bei der Vergabe verschlech­tern könnten. „Das ist für uns eine blöde Situation, weil wir im Unklaren unterwegs sind.“

Von den Räten gab es dennoch Zuspruch: Christine Keller sagte, sie finde die Kriterien besser, als die Plätze nur zu verlosen. Anton Hagel erklärte: „Mich ärgert es, dass unsere Bürger, für die wir unsere Baugebiete machen, bei der Vergabe am Ende stehen.“

Marcel Prinz forderte, Einheimisc­hen „mehr entgegenzu­kommen“, wenn diese zum Beispiel bestehende Gebäude erweitern wollen. Am Ende sprach sich der Rat einstimmig für den Beschlussv­orschlag der Verwaltung aus. Damit kann sich diese nun an die Arbeit machen und weitere Vorschläge ausarbeite­n.

1

).& *.2&.

&#<)1&.

 ??  ?? ANZEIGE
ANZEIGE
 ?? FOTO: ANDREAS SPENGLER ?? Ein Bild aus dem Januar dieses Jahres: Inzwischen haben die Erschließu­ngsarbeite­n am „Wasserberg“in Aßmannshar­dt begonnen.
FOTO: ANDREAS SPENGLER Ein Bild aus dem Januar dieses Jahres: Inzwischen haben die Erschließu­ngsarbeite­n am „Wasserberg“in Aßmannshar­dt begonnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany