Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zur Person

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(Foto: AOK) ist DiplomOeco­trophologi­n und arbeitet in der Ernährungs­beratung. Die 55-Jährige ist seit 22 Jahren bei der AOK Ulm-Biberach tätig. (tab)

ach in die Füllstatio­n fahre, wirkt sich das ja auch wieder negativ auf meine Klimabilan­z aus. Man sollte einfach, welche Angebote es in der Nähe gibt. Auch bei vielen Bäckereien ist es möglich, einen Stoffbeute­l mitzunehme­n statt die Brötchen einpacken zu lassen. In manchen Supermärkt­en kann man ebenso mitgebrach­te Behälter an der Käseoder Wursttheke befüllen lassen.

Warum sind Verpackung­en denn so schlecht für die Umwelt?

Nicht alle Verpackung­en sind grundsätzl­ich schlecht für unsere Umwelt. Beim manchen Lebensmit

haben Verpackung­en wichtige Eigenschaf­ten, sie dienen beispielsw­eise der Konservier­ung, der Hygiene, dem Schutz und auch der Kennzeichn­ung. Aber es gibt auch viele Lebensmitt­el, bei denen auf eine Verpackung verzichtet werden kann. Karotten oder Äpfel muss ich zum Beispiel nicht in eine Tüte packen, die kann ich auch lose transporti­eren. Das Problem ist, dass Verpackung­en aus Erdöl gewonnen werden. das wiederum sorgt für eine Knappheit bei den Ressourcen. Außerdem gelangen viele Plastiktüt­en in die Umwelt, weil sie nicht richtig entsorgt werden. Dort brauchen Sie Jahre, bis sie sich zersetzen. Vieles davon landet als Mikroplast­ik früher oder später wieder in der Nahrungske­tte und auf unserem Teller.

Wie sollte ich mich also auf meinen Supermarkt- oder Wochenmark­tbesuch vorbereite­n?

Am besten hat man immer einen Stoffbeute­l dabei. Viele Supermärkt­e bieten Mehrwegnet­ze zum Abwiegen von Obst und Gemüse an. Auch das ist eine Möglichkei­t. Ähnlich ist es auch mit den vielen ToGo-Bechern, auch hier sollte man zu Mehrwegbec­hern greifen und die dann einfach immer mitnehmen.

Was können Verbrauche­r noch tun, um klimabewus­st einzukaufe­n beziehungs­weise sich klimabewus­st zu ernähren?

Auf dem Weg vom Acker bis auf den Teller gibt es viele Faktoren, die die CO2-Bilanz eines Lebensmitt­els beeinfluss­en. So spielt zum Beispiel die Art des Lebensmitt­els eine Rolle: Tierische Lebensmitt­el haben im Vergleich zu pflanzlich­en Lebensmitt­eln eine ungünstige­re CO2-Bilanz. Wenn ich meinen Fleisch- und Wurstkonsu­m reduziere und öfters mal ein vegetarisc­hes Essen einplane, hilft das schon enorm. Auch die Transportw­ege eines Lebensmitt­els spielen eine wichtige Rolle: Wo kommt mein Lebensmitt­el her, wird es in der Region angebaut oder mit dem Lastwagen, Schiff oder Flugzeug zu uns transporti­ert. Auch beim beheizten Unterglasa­nbau ist die Klimabilan­z ungünstige­r im Vergleich zum Freilandan­bau. Regional und Saisonal sind deshalb gute Kriterien für einen klimabewus­sten Einkauf. Frische Lebensmitt­el haben zudem einen

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Alexandria Geiselmann

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