Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auf den Spuren von Ulrika Nisch
Neuer Pilgerweg führt von Unterstadion zum Kloster Hegne – Was ihn besonders macht
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MITTELBIBERACH - Der Ulrikaweg in Mittelbiberach ist im kleinen Rahmen eröffnet worden. Der Pilgerweg mit einer Strecke von 123 Kilometern führt in sechs Etappen von Unterstadion zum Kloster Hegne.
„Die Etappen sind festgelegt, die Beschilderungen mit dem Ulrikaweg-Logo angebracht und die Stelen an den Etappenzielen stehen“, berichtete Schwester Benedicta-Maria Kramer, Stiftungsvorstand der Stiftung Kloster Hegne. Die offizielle Einweihung des Ulrikaweges war vom 2. bis 8. Mai 2021 geplant. Wegen der Corona-Pandemie wird die Einweihung um ein Jahr verschoben. An jeder Stele sind Zitate und Impulse von Schwester Ulrika angebraucht.
„Auf der Pilgerroute soll die Botschaft von Schwester Ulrika lebendig gehalten werden. Dabei kommen wir näher zur Schöpfung und zu Gott“, erklärte Schwester BenedictaMaria. Und: Bescheidenheit, Einfachheit, Zuwendung zum Nächsten und Vertrauen in Gott seien „Haltungen von Ulrika, die in Zeiten der Pandemie neue Bedeutung gewinnen“. Der Ulrikaweg verläuft in sechs Etappen mit Start an der Ulrikakirche in Unterstadion und führt über Mittelbiberach zum Kloster Hegne (siehe Kasten). Von Mittelbiberach nach Steinhausen führt die Route in Mittelbiberach vorbei am Geburtshaus von Schwester Ulrika. Die Geburtsstätte ist inzwischen zu einer sozialen Einrichtung umgestaltet worden. Nach dem Ortsausgang
Der Weg:
Zur Person: Ulrika Nisch wurde am 18. September 1882 in Mittelbiberach
Richtung Stafflangen steht auf der linken Seite auf einem Hügel die Zweifelsbergkapelle. Hierher soll Schwester Ulrika mit ihrer Tante Gertrud gerne ihren Sonntagsspaziergang gemacht haben.
Der Pilgerweg führe durch wunderbare vielgestaltige Landschaften. „So ist er über den spirituellen Gewinn hinaus auch ein touristisches Highlight“, befand die Stiftungsvorsitzende.
Zudem schaffe er die Verbindung zwischen den beiden Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg, zwischen politischen Gemeinden, Kirchengemeinden und Klöstern vom Oberschwäbischen bis zum Bodensee. „So spannt der Ulrikaweg den Bogen vom Geburtsort der Seligen zum Verehrungs- und Wallfahrtsort Kloster Hegne“, sagte Schwester Benedicta-Maria.
Albrecht Graf von BrandensteinZeppelin vom Mittelbiberacher Ulrika-Nisch-Verehrerkreis dankte Schwester Benedicta-Maria Kramer für die Einrichtung des Weges. Er erinnerte an die jährliche Fußwallfahrt am Geburtstag von Schwester Ulrika (18. September) von Mittelbiberach nach Unterstadion in die Ulrikakirche. Die Wallfahrt, an der in der Vergangenheit bis zu 100 Menschen teilgenommen haben, gehe auf Initiative von Pater Franz Temminghoff OMI in den 80er-Jahren zurück.
Gemeinsam mit zwei Mitschwestern und Dieter Schweikert-Skodda, dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Seligen Schwester Ulrika Unterstadion, machte sich Schwester Benedicta-Maria schließlich auf den Weg zur nächsten Etappe.
Die erste Etappe verläuft von Unterstadion nach Mittelbiberach (17,9 km), dann von Mittelbiberach nach Steinhausen (9,2 km), von Steinhausen zum Kloster Sießen (23,7 km), vom Kloster Sießen nach Illmensee (26,6 km), von Illmensee zum Schloss Salem (21,4 km) und schließlich von Salem zum Kloster Hegne (23,7 km). Die gesamte Wegstrecke beträgt rund 120 Kilometer, inklusive der Überfahrt über den Überlinger See.
geboren und auf den Namen Franziska getauft. 1904 trat sie ins Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern in Hegne ein und erhielt bei der Einkleidung den Schwesternnamen Ulrika. Am 8.
Mai 1913 starb Ulrika im Schwesternkrankenhaus St. Elisabeth in Hegne.
1952 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Papst Johannes Paul II sprach Schwester Ulrika am 1. November 1987 in Rom selig.
1991 wurden ihre Gebeine unter dem Altar der Krypta der Klosterkirche in Hegne beigesetzt.