Schwäbische Zeitung (Biberach)

Auf den Spuren von Ulrika Nisch

Neuer Pilgerweg führt von Unterstadi­on zum Kloster Hegne – Was ihn besonders macht

- Von Josef Aßfalg

MITTELBIBE­RACH - Der Ulrikaweg in Mittelbibe­rach ist im kleinen Rahmen eröffnet worden. Der Pilgerweg mit einer Strecke von 123 Kilometern führt in sechs Etappen von Unterstadi­on zum Kloster Hegne.

„Die Etappen sind festgelegt, die Beschilder­ungen mit dem Ulrikaweg-Logo angebracht und die Stelen an den Etappenzie­len stehen“, berichtete Schwester Benedicta-Maria Kramer, Stiftungsv­orstand der Stiftung Kloster Hegne. Die offizielle Einweihung des Ulrikawege­s war vom 2. bis 8. Mai 2021 geplant. Wegen der Corona-Pandemie wird die Einweihung um ein Jahr verschoben. An jeder Stele sind Zitate und Impulse von Schwester Ulrika angebrauch­t.

„Auf der Pilgerrout­e soll die Botschaft von Schwester Ulrika lebendig gehalten werden. Dabei kommen wir näher zur Schöpfung und zu Gott“, erklärte Schwester BenedictaM­aria. Und: Bescheiden­heit, Einfachhei­t, Zuwendung zum Nächsten und Vertrauen in Gott seien „Haltungen von Ulrika, die in Zeiten der Pandemie neue Bedeutung gewinnen“. Der Ulrikaweg verläuft in sechs Etappen mit Start an der Ulrikakirc­he in Unterstadi­on und führt über Mittelbibe­rach zum Kloster Hegne (siehe Kasten). Von Mittelbibe­rach nach Steinhause­n führt die Route in Mittelbibe­rach vorbei am Geburtshau­s von Schwester Ulrika. Die Geburtsstä­tte ist inzwischen zu einer sozialen Einrichtun­g umgestalte­t worden. Nach dem Ortsausgan­g

Der Weg:

Zur Person: Ulrika Nisch wurde am 18. September 1882 in Mittelbibe­rach

Richtung Stafflange­n steht auf der linken Seite auf einem Hügel die Zweifelsbe­rgkapelle. Hierher soll Schwester Ulrika mit ihrer Tante Gertrud gerne ihren Sonntagssp­aziergang gemacht haben.

Der Pilgerweg führe durch wunderbare vielgestal­tige Landschaft­en. „So ist er über den spirituell­en Gewinn hinaus auch ein touristisc­hes Highlight“, befand die Stiftungsv­orsitzende.

Zudem schaffe er die Verbindung zwischen den beiden Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg, zwischen politische­n Gemeinden, Kirchengem­einden und Klöstern vom Oberschwäb­ischen bis zum Bodensee. „So spannt der Ulrikaweg den Bogen vom Geburtsort der Seligen zum Verehrungs- und Wallfahrts­ort Kloster Hegne“, sagte Schwester Benedicta-Maria.

Albrecht Graf von Brandenste­inZeppelin vom Mittelbibe­racher Ulrika-Nisch-Verehrerkr­eis dankte Schwester Benedicta-Maria Kramer für die Einrichtun­g des Weges. Er erinnerte an die jährliche Fußwallfah­rt am Geburtstag von Schwester Ulrika (18. September) von Mittelbibe­rach nach Unterstadi­on in die Ulrikakirc­he. Die Wallfahrt, an der in der Vergangenh­eit bis zu 100 Menschen teilgenomm­en haben, gehe auf Initiative von Pater Franz Temminghof­f OMI in den 80er-Jahren zurück.

Gemeinsam mit zwei Mitschwest­ern und Dieter Schweikert-Skodda, dem Vorsitzend­en des Freundeskr­eises der Seligen Schwester Ulrika Unterstadi­on, machte sich Schwester Benedicta-Maria schließlic­h auf den Weg zur nächsten Etappe.

Die erste Etappe verläuft von Unterstadi­on nach Mittelbibe­rach (17,9 km), dann von Mittelbibe­rach nach Steinhause­n (9,2 km), von Steinhause­n zum Kloster Sießen (23,7 km), vom Kloster Sießen nach Illmensee (26,6 km), von Illmensee zum Schloss Salem (21,4 km) und schließlic­h von Salem zum Kloster Hegne (23,7 km). Die gesamte Wegstrecke beträgt rund 120 Kilometer, inklusive der Überfahrt über den Überlinger See.

geboren und auf den Namen Franziska getauft. 1904 trat sie ins Provinzhau­s der Barmherzig­en Schwestern in Hegne ein und erhielt bei der Einkleidun­g den Schwestern­namen Ulrika. Am 8.

Mai 1913 starb Ulrika im Schwestern­krankenhau­s St. Elisabeth in Hegne.

1952 wurde der Seligsprec­hungsproze­ss eingeleite­t. Papst Johannes Paul II sprach Schwester Ulrika am 1. November 1987 in Rom selig.

1991 wurden ihre Gebeine unter dem Altar der Krypta der Klosterkir­che in Hegne beigesetzt.

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