Schwäbische Zeitung (Biberach)
Guter Auftritt der Towerstars trotz Niederlage
Ravensburg hält in Kassel lange mit, verliert das erste Halbfinale in der DEL2 aber mit 2:5
●
KASSEL - Die Ravensburg Towerstars haben das erste Play-off-Halbfinale bei den Kassel Huskies trotz einer starken Leistung verloren. Am Montagabend setzte sich der Meister- und Aufstiegsfavorit in eigener Halle mit 5:2 durch. Das zweite Spiel der Serie „Best of Five“ist am Mittwoch in Ravensburg. „Taktisch waren wir sehr gut eingestellt, am Schluss waren es ein, zwei Kleinigkeiten“, sagte Trainer Marc Vorderbrüggen. „Ansonsten war es ein sehr gutes Auswärtsspiel, auf das wir am Mittwoch aufbauen können.“
Von Beginn an entwickelte sich am Montagabend eine hochinteressante Partie. Die Kassel Huskies störten ganz früh und eroberten so immer wieder den Puck im Drittel der Towerstars. Ravensburg war aber – wie von Trainer Vorderbrüggen gefordert – in der Defensive aufmerksam. Dennoch kamen die Huskies zu guten Chancen, Lukas Laub und Lois Spitzner kamen frei vor Olafr Schmidt zum Abschluss. Ravensburgs Goalie war aber wieder einer der Besten auf dem Eis. Bei den Towerstars war erneut die Reihe mit Kai Hospelt, John Henrion und Joshua Samanski auffällig. Dazu hielt David Zucker den Schläger geschickt in den Schuss von Tim Sezemsky, der Puck ging aber knapp am Tor
Kassel Huskies – Ravensburg Towerstars 5:2 (1:1, 2:1, 2:0) Tore:
Strafen:
Serienstand: 2. Spiel: von Huskies-Goalie Gerald Kuhn vorbei.
Die Führung für den Favoriten Kassel war schließlich verdient. Corey Trivino und Vincent Saponari behielten vor dem Tor die Ruhe und die Übersicht, sie spielten Hospelt aus und Saponari traf sehenswert in den Winkel zum 1:0. Direkt danach presste Kassel, Clarke Breitkreuz hatte eine dicke Chance. Ravensburg kam kaum hinten raus – die Gäste befreiten sich allerdings vom Druck und glichen etwas überraschend aus. James Bettauer spielte einen klasse Querpass zu Andrew Kozek, der ums Tor herumfuhr und den Puck vors Tor brachte. Dort wühlte ihn Yannick Drews rein – 1:1.
Es folgte eine teils wilde Phase mit vielen guten Offensivszenen auf beiden Seiten, ehe beide Mannschaften in der ersten Drittelpause durchschnaufen durften. Mit Beginn des zweiten Drittels ging das schnelle Spiel aber sofort weiter. Nach Kozeks Scheibengewinn zeigte Mathieu Pompei einen schönen Trick, kam aber nicht zum Abschluss. Auf der Gegenseite machte es Kassel besser. Breitkreuz brachte die Scheibe vors Tor, Eric Valentin war energischer als Sezemsky und traf zum 2:1. Es folgten die
Minuten des Corey Trivino. Zunächst hatte der Huskies-Stürmer eine dicke Chance, weil die Ravensburger einmal unsortiert waren – Schmidt hielt stark.
Dann leitete Trivino unfreiwillig den Ausgleich ein. Nach seiner ersten Strafzeit ging beim Kasseler gerade die Strafbanktür auf, als der Puck daran vorbeirutschte. Trivino versuchte direkt einzugreifen, war aber noch nicht ganz aus der Tür draußen und kassierte dafür gleich die nächste Strafe. Und in der zweiten Überzahl kamen die Towerstars zurück. Robbie Czarniks Schuss wurde von Kuhn abgewehrt, Kozek reagierte schnell und glich zum 2:2 aus. Jetzt ging es wieder hin und her: Kassel hätte durch Spitzner und Ryan Olsen erhöhen können, nach dem Schuss von Philippe Cornet rettete Sezemsky auf der Linie.
Die Towerstars hatten in dieser Phase Probleme und verloren immer wieder den Puck in der Vorwärtsbewegung. Zudem vergab Czarnik eine große Konterchance. Das rächte sich wenige Sekunden später. Die Huskies arbeiteten stark vor Schmidts Tor, Breitkreuz erzielte das 3:2.
Dennoch: Mit diesem Auftritt nach 40 Minuten konnten die Ravensburger absolut zufrieden sein. Und sie waren heiß – bereits zwei Minuten vor Beginn des Schlussdrittels drehten die Towerstars schon wieder ihre Runden auf dem Eis. Im Schlussdrittel war Kassel jedoch die klar bessere Mannschaft. Ryon Moser stand völlig frei vor dem Tor, traf den Puck aber nicht richtig. Wie Ravensburg verdaddelte auch Kassel einen Konter. Eric Valentin, Laub und Marc Schmidpeter waren zu verspielt – Goalie Schmidt wehrte stark ab. Kassel war dem vierten Treffer trotzdem viel näher als Ravensburg dem Ausgleich.
Schmidt wurde zum besten Ravensburger, er hielt seine Mannschaft im Spiel. In der 55. Minute wackelte Rutkowski aber Samanski aus und sorgte mit dem 4:2 für die Entscheidung. Die Towerstars versuchten alles, sie bekamen aber nur noch das fünfte Gegentor durch Dinger. „Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, aber auch zu viele Chancen zugelassen“, sagte Huskies-Trainer Tim Kehler.
Im zweiten Play-off-Halbfinale der DEL2 haben die Bietigheim Steelers das erste Spiel beim EHC Freiburg mit 6:2 gewonnen.
1:0 (9:21) Vincent Saponari (Trivino, Spitzner), 1:1 (11:09) Yannick Drews (Kozek, Bettauer), 2:1 (22:46) Eric Valentin (Laub, Breitkreuz), 2:2 (28:34 ÜZ) Andrew Kozek (Czarnik, Pompei), 3:2 (37:57) Clarke Breitkreuz (Spitzner, Valentin), 4:2 (54:05) Troy Rutkowski (Trivino), 5:2 (57:34 empty net) Derek Dinger
Kassel 10 Minuten, Ravensburg 6 Minuten
1:0
Mittwoch, 19 Uhr, CHG-Arena Ravensburg.