Schwäbische Zeitung (Biberach)

Marion Gentges

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Die neue Justizmini­sterin ist eine der größten Überraschu­ngen im Kabinett Kretschman­n III. Marion Gentges zog 2016 zum ersten Mal für den Wahlkreis Lahr (Ortenaukre­is) in den Landtag ein. Die 49-Jährige studierte Jura in Freiburg und arbeitete seit 1998 als Rechtsanwä­ltin. Nach einer Station im Landesvors­tand der Jungen Union betrat sie die überregion­ale politische Bühne erst wieder mit dem Einzug in den Landtag. Dort machte sie sich schnell einen Namen als Expertin für Wissenscha­ft, Forschung und Kunst. Ruhig, aber deutlich, vertrat sie die Positionen ihrer Partei auch gegen die für ihre Fachgebiet­e zuständige Ministerin Theresia Bauer (Grüne), etwa in Debatten über neue Gentechnik in der Landwirtsc­haft oder im Untersuchu­ngsausschu­ss zu Bauers Rolle bei den Vorgängen um die Hochschule Ludwigsbur­g. Standhaft und gradlinig blieb Gentges auch in der CDU-internen Debatte um ein neues Wahlrecht für den Landtag. Anders als etwa die Frauenunio­n blieb sie dabei, dass der Frauenante­il in Parlamente­n nicht übers Wahlrecht zu regeln sei. Und anders als viele männliche Parteifreu­nde begründet sie ihre Haltung auch öffentlich ausführlic­h und setzte sich damit viel interner Kritik aus. Gentges ist verheirate­t und hat eine Tochter.

Sie übernimmt das Justizress­ort vom Tuttlinger Guido Wolf (CDU) Der hatte sich viel Respekt mit seiner Amtsführun­g erworben. Auch dank der großzügige­n Finanzspri­tzen aus den damals noch sprudelnde­n Steuerquel­len konnte er dringend benötigte neue Stellen in Justiz und Strafvollz­ug schaffen. Seine Kompetenz und der Einsatz für die unter ihm Arbeitende­n brachten ihm viel Lob. Dass er dem neuen Kabinett nicht mehr angehört, hat dem Vernehmen nach nichts mit seiner Arbeit als Minister zu tun. Kritiker werfen ihm vor, für Störfeuer in den eigenen Reihen gesorgt zu haben. (tja)

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