Schwäbische Zeitung (Biberach)
Innenminister Horst Seehofer hat sich mit Corona infiziert
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BERLIN (dpa) - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU, Foto: imago images /Christian Thiel) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Minister sei positiv auf das Virus getestet worden und befinde sich aktuell in häuslicher Isolation, teilte sein Sprecher Steve Alter am Montag mit. Der Test sei am Montag durchgeführt worden. Der Minister habe derzeit keine Krankheitssymptome. Seehofer hatte in der vergangenen Woche unter anderem an einer Sitzung des Bundeskabinetts teilgenommen. Der CSU-Politiker war am 14. April erstmalig mit dem Präparat von Biontech/Pfizer gegen Covid-19 geimpft worden. Anfang April hatte die „Bild“Zeitung berichtet, Seehofer habe einen Appell von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an die älteren Kabinettskollegen, sich mit dem Vakzin von Astrazeneca impfen zu lassen, zurückgewiesen. „Ich lasse mich nicht bevormunden“, sagte er demnach zu „Bild“.
Lucha und Impfzentren einig über Verteilung der Impfdosen
STUTTGART (lsw) - Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und die Chefs der Zentralen Impfzentren haben sich über die Verteilung des vom Bund gelieferten CoronaImpfstoffs geeinigt. Die Impfzentren seien untereinander solidarisch und es sei für die Zentralen Impfzentren selbstverständlich, die Kreisimpfzentren in den nächsten Wochen zu unterstützen, teilte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart mit. „Es soll mehr Impfstoff in bevölkerungsreiche Landkreise gehen und dorthin, wo die Impfquoten noch vergleichsweise niedrig sind.“Auslöser des Gesprächs war, dass der Bund auch im Mai nicht genügend Impfstoff liefert, um die Impfzentren unter Volllast laufen zu lassen. Für Baden-Württemberg liegen die kommenden Lieferungen bei durchschnittlich etwa 330 000 Impfdosen pro Woche.
Maaßen weist Antisemitismus-Vorwurf von Klimaaktivistin Luisa Neubauer zurück
BERLIN/ERFURT (dpa) - Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (CDU) hat Vorwürfe der Klimaaktivistin Luisa Neubauer zurückgewiesen, er würde antisemitische Inhalte verbreiten. Neubauer habe keinerlei Belege für ihre Behauptungen, sagte Maaßen. Die Aktivistin hatte ihm am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“vorgeworfen, Inhalte antisemitischer Blogs zu verbreiten. Beweise dafür präsentierte Neubauer nicht. CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet, der am Sonntagabend wie Neubauer in der Talkrunde von Anne Will saß, reagierte mit Rückfragen auf die Äußerungen. Neubauer müsse Beweise dafür liefern, dass Maaßen ein Antisemit sei, sagte der CDUChef weiter. „Wenn er das ist, werde ich handeln, ich kenne die Texte nicht.“Für Gesprächsstoff im Netz sorgte am Montag indes ein Video von Maaßen, das am Samstag bei YouTube veröffentlicht wurde. Unter dem Titel „Maaßens Wochenrückblick“sagt er darin, dass Deutschland nicht allein am Klimawandel beteiligt sei, „sondern die ganze Welt“. Und weiter: „Wir haben es schon zweimal versucht, die ganze Welt zu retten, und es ist jedes Mal schiefgegangen.“Auf Nachfrage bestätigte Maaßen, dass er die beiden Weltkriege meint.
Neue Zusammenstöße und Gewalt in Jerusalem schüren Sorge vor Eskalation
JERUSALEM (dpa) - Nach heftigen Zusammenstößen in Jerusalem wächst die Sorge vor einer Zuspitzung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern. Auf dem Tempelberg in der Altstadt kam es am Montag erneut zu schweren Auseinandersetzungen. Vor der Al-Aksa-Moschee setzten Polizisten Blendgranaten, Tränengas und Gummigeschosse gegen Steine werfende Palästinenser ein. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten. Nach Polizeiangaben wurden fast zwei Dutzend Beamte verletzt. Der militärische Flügel der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas stellte Israel am Montag ein Ultimatum. Israel müsse unter anderem bis 18 Uhr Ortszeit alle Polizisten und Siedler vom Tempelberg sowie aus dem Viertel Scheich Dscharrah in Ost-Jerusalem abziehen. Aus Sorge vor neuen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen wurden nach Medienberichten öffentliche Luftschutzräume in mehreren Städten im Süden des Landes geöffnet. Man stelle sich auch auf mögliche Raketenangriffe auf den Großraum Tel Aviv ein, berichtete der Sender Kan.