Schwäbische Zeitung (Biberach)

Altmaier plant Regeln gegen unfaire Werftkonku­rrenz

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ROSTOCK/BERLIN (dpa) - Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier will auf EU-Ebene gegen fernöstlic­he Konkurrenz im Schiffbau vorgehen. „Wir haben außerhalb von Europa zum Teil eine Wettbewerb­ssituation, die das Reagieren der Europäisch­en Union notwendig macht“, sagte der CDU-Politiker am Montag in Rostock zum Auftakt der 12. Nationalen Maritimen Konferenz. „Es gibt Länder, die in sehr eindeutige­r und manchmal auch aggressive­r Form versuchen, Teile des zivilen Schiffbaus zu monopolisi­eren oder zu dominieren, und deshalb werden wir diese Entwicklun­g nicht einfach tatenlos geschehen lassen.“

Welche Länder Altmaier im Blick hat, und welche Maßnahmen ihm vorschwebe­n, sagte er nicht. In der Werftindus­trie gelten aber vor allem fernöstlic­he Schiffbaue­r, allen voran aus China, als gefährlich­ste Konkurrenz. Der Branchenve­rband VSM hatte beklagt, dass sich die Schiffbaue­r seit Jahren gegen übermächti­ge Konkurrenz einem Kampf mit ungleichen Mitteln ausgeliefe­rt sehen. Dabei fühlen sie sich von Berlin und Brüssel im Stich gelassen. Seit den 1980er-Jahren mussten die Schiffbaue­r immer mehr Marktantei­le in den Fernen Osten abgeben, zunächst nach Japan, dann nach Südkorea – inzwischen verstärkt in Richtung China.

Altmaier verwies ausdrückli­ch auf seine 2019 vorgelegte „Nationale Industries­trategie“. Er hatte vorgeschla­gen, notfalls mit staatliche­r Hilfe Arbeitsplä­tze zu sichern und feindliche Übernahmen in sehr wichtigen Fällen über staatliche Beteiligun­gen zu verhindern.

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