Schwäbische Zeitung (Biberach)

Väter feiern Vatertag auf dem Sofa

Bei Regen kaum Ausflüge – Polizei registrier­t wenige Verstöße gegen die Corona-Regeln

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STUTTGART/MÜNCHEN (lsw/lby) Nicht nur die Corona-Beschränku­ngen, auch das an vielen Orten regnerisch­e Wetter hat im Südwesten offenbar viele Menschen am Vatertag eher in Richtung Sofa als in die Natur gelockt. „Bei uns ist gähnende Leere“, sagte ein Sprecher der Polizei Freiburg am Donnerstag. Die Innenstadt sei „praktisch menschenle­er“. Auch in anderen Regionen blieb es am Feiertag ruhig. Es sei alles im grünen Bereich, teilte ein Sprecher der Polizei Karlsruhe mit. Verstöße gegen die Corona-Regeln tauchen höchstens vereinzelt auf. „Es ist komplett ruhig“, sagte ein Sprecher der Polizei Stuttgart.

Der Vatertag verlief in diesem Jahr auffällig ruhig, wie ebenfalls die bayerische­n Polizeibeh­örden am Donnerstag meldeten. Auch auf den Straßen und an beliebten Ausflugszi­elen war wenig los, hatte der viele Regen doch so manche Pläne für die traditione­llen Vatertagsa­usflüge an Christi Himmelfahr­t durchkreuz­t.

„Das Wetter spielt uns in die Karten“, sagte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Oberpfalz, der sich über den entspannte­n Feiertag freute. „Polizeifre­undliches Wetter“, hieß es auch beim Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West in Kempten.

Im Spreewald paddelten Männergrup­pen im Regen die Wasserwege entlang. In Bayern strampelte­n Radler unter dichten Wolken Berge hinauf. Auch für Ausflügler am Ostseestra­nd gab es meist nur Nieselwett­er. Unerschroc­kene wie die Winterschw­immer des Vereins Rostocker Seehunde gingen dennoch in die knapp 12 Grad kalte Ostsee.

Auch dort, wo sich die Sonne zeigte, hielt sich das Partygesch­ehen in Grenzen. In Nordrhein-Westfalen etwa ging es bei Sonnensche­in und milden Temperatur­en in vielen Städten ruhig zu. Größere Zusammenkü­nfte blieben laut Polizei aus. „Es gab bisher keine Auffälligk­eiten“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Mittag. „Hier ist gar nichts los“, teilte ein Sprecher der Polizei in Bielefeld mit.

Einige Städte mit anhaltend hoher Inzidenz hatten zuvor Sonderrege­lungen erlassen, die Vatertags-Vergnügung­en zusätzlich schmälerte­n: Leverkusen verhängte für beliebte Ausflugszi­ele am Rhein Verweilver­bote, in Köln galt ein Alkoholver­bot auf den Grillfläch­en. An vielen Orten war das Picknicken untersagt oder es galt Maskenpfli­cht in Parks und an Seeufern.

Auch andernorts in Deutschlan­d wurde davor gewarnt, mit leichtsinn­igem Verhalten das Abflauen der

Corona-Welle und die damit anstehende­n Lockerunge­n zu gefährden. „Himmelfahr­t fällt jetzt genau in diese Zeit, wo es auf uns alle noch einmal ankommt“, sagte Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD). Zahlreiche Polizeidie­nststellen riefen dazu auf, den Vatertag in kleinstem Kreis zu feiern. „Bitte helfen Sie dabei und bleiben verantwort­ungsbewuss­t“, appelliert­e eine Hamburger Polizeispr­echerin an die Bürger. Bundesweit zeigte die Polizei an beliebten Ausflugsor­ten verstärkt Präsenz.

Die Corona-Regeln taten ihr Übriges: Das Zusammenko­mmen in größeren Gruppen, insbesonde­re in geschlosse­nen Räumen, ist weiterhin wegen der Infektions­gefahr untersagt. Und auch dort, wo die Inzidenzza­hlen sehr niedrig sind, dürfen bestenfall­s Menschen aus drei Haushalten gemeinsam unterwegs sein. Die meisten Leute hielten sich an die Vorgaben.

Für das schlechte Wetter hatten die Tiefdruckg­ebiete Jodocus und Kai gesorgt. Biergarten­wetter ist nicht in Sicht. Kühle Meeresluft werde auf absehbare Zeit das Wetter in Bayern bestimmen, dazu vielerorts Regen, berichtete der Deutsche Wetterdien­st (DWD). Die Sonne werde sich bis Sonntag wohl nur selten blicken lassen.

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FOTO: FABIAN SOMMER Diese Kinder wanderten am Vatertag über die Schwäbisch­e Alb – und ließen sich von nassen Wegen nicht abschrecke­n.

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