Schwäbische Zeitung (Biberach)

Semmelrogg­e wegen Corona-Witz sauer auf Beisenherz

Schauspiel­er fürchtet finanziell­en Schaden – Anwälte müssen Streit klären

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MÜNCHEN (dpa) - Der Schauspiel­er Martin Semmelrogg­e (65) ist wegen eines Corona-Witzes sauer auf den Autor und Moderator Micky Beisenherz (43). Weil der aktuell infizierte Beisenherz in seiner Kolumne für die „Süddeutsch­e Zeitung“(SZ) unter dem Titel „Danke, Martin Semmelrogg­e“humorvoll mutmaßt, er könne sich bei dem Schauspiel­er angesteckt haben, hat Semmelrogg­e einen Anwalt eingeschal­tet. „Ich finde es geschmackl­os“, sagte er. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

„Da bleibt bei den Leuten was hängen: Semmelrogg­e: Corona! Und das ist scheiße“, sagte der Schauspiel­er. Er sei Corona-negativ, werde wegen aktueller Produktion­en regelmäßig getestet – „und ich bin mit Biontech geimpft“. Ihm drohe wegen der Kolumne ein finanziell­er Schaden:

„Das sind Hunderttau­sende im Jahr, wenn ich nicht gebucht werde.“

Beisenherz sagte, die Mutmaßung über Semmelrogg­e als Infektions­quelle sei erkennbar ein Scherz gewesen. „Es ist ja völlig klar, dass es nicht so war“, sagte er. „Hätte ich ernsthaft in Erwägung gezogen, dass ich es von ihm haben könnte, wäre er ja in Quarantäne.“Der SZ-Chefredakt­eur Wolfgang Krach sagte der „Bild“-Zeitung: „Die wechselnde­n Gastautore­n dieser Feuilleton-Kolumne sind literarisc­h frei. Micky Beisenherz hat sich, wie aus dem Vorspann erkenntlic­h, ,Gedanken über die Kunst und das Leben’ gemacht und nicht einen nachrichtl­ichen Text verfasst.“

Dass das alles nicht ganz ernst gemeint gewesen sei, habe er auch schon in seinem Podcast „Apokalypse und Filterkaff­ee“deutlich gemacht, sagte Beisenherz. Und auf den habe er durchaus positive Reaktionen von Semmelrogg­e selbst bekommen: „Eine etwas kryptische, aber freundlich­e Nachricht“.

Beisenherz betonte: „Zwischen Martin Semmelrogg­e und mir ist alles gut.“Und auch der Schauspiel­er sagte: „Wir haben das alles schon geklärt.“Es müsse nur auch öffentlich klargestel­lt werden, dass er es nicht gewesen sei, der den 43-Jährigen angesteckt habe: „Die Anwälte werden sich schon einigen.“

Für Beisenherz hat die Sache etwas Gutes – neben einem „gewissen Amüsement“, das „solche bekloppten Geschichte­n“bei ihm auslösten: So könne er als akut von Corona Betroffene­r die Öffentlich­keit darauf hinweisen: „Nehmt es ernst!“. Er sei jetzt „auf dem Höhepunkt der Erkrankung“. Das Fieber sei zwar weg, der „Husten aber einigermaß­en heftig“. „Das ist keine Alternativ­e zur Impfung.“

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FOTO: MARKUS SCHOLZ/SWEN PFÖRTNER/DPA Der Journalist und Autor Micky Beisenherz und Schauspiel­er Martin Semmelrogg­e (re.): Semmelrogg­e ist wegen eines Corona-Witzes sauer auf Beisenherz.

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