Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neue Klinik geht am 11. September in Betrieb
Beim Thema Bauverzögerungen widerspricht Klinikbetreiber Sana einem Medienbericht
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BIBERACH - Der Zeitpunkt steht nun fest: Ab Samstag, 11. September, werden Patienten in Biberach in der neuen Sana-Klinik im Hauderboschen versorgt. Dies teilte der Klinikbetreiber am Dienstagabend auf SZ-Anfrage mit. Zwar habe es in den vergangenen Monaten Bauverzögerungen gegeben. Dass nicht erfolgte Zahlungen an den Generalübernehmer Vamed, der die Klinik baut, die Ursache dafür seien – wie in einem Medienbericht behauptet – bestreitet Sana jedoch.
Der SWR hatte am Dienstagnachmittag in einer Onlinemeldung berichtet, dass Streit ums Geld der Grund dafür sei, dass es zu Verzögerungen beim Bau der neuen Klinik gekommen sei und berief sich dabei auf eine Auskunft des Biberacher Landrats Heiko Schmid. So habe der Generalübernehmer den Klinikbetreiber Sana mehrmals zu Nachzahlungen aufgefordert, weil Bauleistungen aufwendiger gewesen seien. Teilweise seien Bauarbeiten deswegen eingestellt worden. Die entsprechende Meldung war auf der SWRHomepage allerdings am Dienstagabend nicht mehr zu finden.
Auch Landrat Schmid wollte die genannten Ausführungen gegenüber der SZ so nicht bestätigen: „Gegenüber früheren Planungen hat sich die Fertigstellung des Klinikgebäudes in Biberach immer weiter verzögert. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, zuletzt hat sicherlich auch die Corona-Pandemie noch dazu beigetragen.“Er gehe aber weiter fest davon aus, dass die zuletzt zugesagte Inbetriebnahme zum 11. September stattfinden werde, so Schmid.
„Bauverzögerungen aufgrund nicht erfolgter Zahlungen hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben“, teilte eine Sana-Sprecherin am Dienstagabend der SZ mit. Das bestätigte am
Mittwoch auch ein Sprecher des Generalübernehmers Vamed.
Die bauliche Fertigstellung und damit die interne Übergabe des Gebäudekomplexes an die Sana-Kliniken habe sich im Januar, auch infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie, verschoben. „Davon unberührt war und ist jedoch der Inbetriebnahmezeitpunkt des neuen Klinikums“, so die Pressesprecherin. Die Patientenversorgung finde ab dem 11. September planmäßig am neuen Standort statt. „Die Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH ist allen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Vamed vertragskonform nachgekommen. Die Arbeiten wurden zu keinem Zeitpunkt seitens der Vamed eingestellt“, teilt der Klinikbetreiber mit. Ob die ursprünglich genannten Baukosten von rund 100 Millionen Euro eingehalten werden können, lässt Sana derzeit offen. Die Arbeiten am Klinikneubau erfolgten derzeit innerhalb des veranschlagten Kostenrahmens, so die Pressesprecherin. Kostensteigerungen oder -änderungen seien im Verlauf von komplexen Bauvorhaben allerdings vollkommen normal, wobei etwaige Mehrkosten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden können.
Die Vorbereitungen für das hochkomplexe Umzugsmanagement und den Inbetriebnahmeprozess des neuen Klinikums laufen laut Sana derzeit auf Hochtouren und gehen zügig voran. „Dementsprechend ist die Verlagerung der Patientenversorgung auf den Hauderboschen auch weiterhin für den 11. September geplant“, teilt der Klinikbetreiber mit. Mit allen internen und externen Beteiligten sollen die kommenden Monate effektiv genutzt werden, um den Start im neuen Zentralkrankenhaus bestmöglich vorzubereiten. Organisatorisch seien die Arbeitsgruppen auf einem sehr guten Weg, um die Verlagerung der Patienten in das neue Klinikum geregelt und koordiniert ablaufen zu lassen. „Bei dieser Mammutaufgabe schwingt natürlich auch eine große Menge Respekt mit, insgesamt überwiegen aber die Freude und auch die Neugierde auf das, was kommt, und auf die Chancen, die die neuen Strukturen auf dem Gesundheitscampus am Hauderboschen eröffnen werden“, so die SanaSprecherin.