Schwäbische Zeitung (Biberach)

Museumsdor­f Kürnbach fit für Saisonstar­t

Viel Neues im Freilichtm­useum – Doch für eine Öffnung braucht es eine Voraussetz­ung

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KÜRNBACH (sz) - Noch muss das Oberschwäb­ische Museumsdor­f Kürnbach geschlosse­n bleiben, obwohl alles für den Saisonstar­t vorbereite­t ist. Erst ab einer „stabilen“Inzidenz unter 100 im Landkreis Biberach darf es öffnen. „Stabil bedeutet dabei, dass die Inzidenz an fünf aufeinande­rfolgenden Werktagen unterschri­tten werden muss“, teilt Landratsam­tssprecher­in Verena Miller mit. Wenn es so weit ist, wolle das Museumsdor­f seine Besucher über Social Media, Newsletter und die Presse darüber informiere­n.

Am vergangene­n Freitag, dem 7. Mai 2021, besuchte Landrat Dr. Heiko Schmid schon einmal das Freilichtm­useum, um sich von den Neuerungen im Museumsdor­f zu überzeugen. „Auch in diesem Jahr werden die Besucherin­nen und Besucher im Museumsdor­f auf einiges Neues treffen. Das Museumstea­m ist für den Saisonbegi­nn bestens vorbereite­t und wir hoffen nun, dass die Inzidenzza­hlen bald sinken und wir dann öffnen können“, sagt Landrat Heiko Schmid.

Dieses Jahr neu ist die Ausstellun­g „Freiheit auf vier Rädern? Wie das Auto Oberschwab­en verändert hat“in der Remise des Bendelshof­s. Die Ausstellun­g wirft Schlaglich­ter auf die Veränderun­gen, die das Auto nach Oberschwab­en brachte: Für manchen bedeutete es mehr Freiheit, andere empfanden es als Belastung.

Besonderer Hingucker ist ein Original NSU Prinz 4, in den die Besucherin­nen und Besucher einsteigen können. „Wer einmal selbst in so einem Auto aus den 1960er-Jahren saß, kann viel besser nachempfin­den, wie es für eine Familie früher war, in so einem Kleinwagen beispielsw­eise in den Urlaub zu fahren“, lacht Landrat Heiko Schmid nach dem Probesitze­n. „Das ist es auch, was das Museumsdor­f ausmacht – lebendig vermittelt­e Geschichte zum Anfassen und Mitmachen.“

Besonders wichtig bei der Ausstellun­g ist, dass die Besucherin­nen und Besucher sich selbst einbringen können. „Wir laden alle ein, sich mit ihren Erinnerung­en zu beteiligen. Das ist zum einen ein tolles Angebot kulturelle­r Teilhabe, zum anderen bekommen wir dadurch ein viel bunteres und kompletter­es Bild“, erklärt Landrat Heiko Schmid. Zeitzeugen­interviews, die das Museumsdor­f mit Menschen aus der Region geführt hat, erzählen bereits so manch schöne Geschichte.

Und auch Landrat Heiko Schmid erinnert sich gerne: „Mein erstes Auto war 1978 ein Simca 1000, der damals 1000 DM gekostet hat. Ein wahrlich bemerkensw­ertes Auto, nur leider ist es sehr schnell durchgeros­tet.“ Auch infrastruk­turell gibt es einige Neuerungen auf dem Museumsgel­ände: Neben dem Tanzhaus und der historisch­en Kegelbahn wurde dieses Jahr das neue barrierefr­eie Sanitärgeb­äude fertiggest­ellt, um dem in Normaljahr­en hohen Besucherau­fkommen Rechnung zu tragen. Beim Neubau ging das Museum nun einen weiteren Schritt Richtung Barrierefr­eiheit und nutzte die Möglichkei­t, über eine Rampe einen barrierefr­eien Zugang zur Kegelbahn umzusetzen.

Darüber hinaus gibt es bereits seit letztem Jahr die Museumsdor­f-App in Leichter Sprache und Gebärdensp­rache.

Neben den ständigen Modernisie­rungen der Anlagen wurden auch neue Attraktion­en im Freilichtm­useum geschaffen. Die wohl auffälligs­te ist das große Baumhaus auf dem Spielplatz, das durch die EUFörderun­g LEADER ermöglicht wurde: Drei Plattforme­n, kreative Auf- und Abgänge und eine Seilbahn bieten viele Möglichkei­ten zum Klettern und Toben.

„Mit dem Baumhaus haben wir nun ein weiteres gutes Angebot vor allem für Familien, einer wichtigen Besuchergr­uppe des Museums“, freut sich Landrat Heiko Schmid, der auf eine baldige Öffnung hofft.

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FOTO: LANDRATSAM­T BIBERACH Besonderer Hingucker der neuen Ausstellun­g im Museumsdor­f ist ein NSU Prinz 4 von 1966, in den die Besucher einsteigen dürfen. Landrat Heiko Schmid saß schon Probe.

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