Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mitterwall­ner feiert ersten Weltcupsie­g

Großer Erfolg für die Mountainbi­kerin von Trek-Vaude im U23-Rennen in Albstadt

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ALBSTADT (sz/tk) - Mona Mitterwall­ner ist bei ihrem ersten Weltcupauf­tritt in der U23-Klasse nicht zu schlagen gewesen. Beim Rennen in Albstadt hatte sich die junge Österreich­erin schon nach der ersten Runde ganz nach vorne gearbeitet und ließ den Konkurrent­innen letztlich keine Chance. Für das neue Team vom Bodensee und aus dem Ötztal war es der bisher größte Erfolg.

Mona Mitterwall­ner, die aufgrund der starken Leistungen in den vergangene­n Wochen in ihrem ersten U23-Rennen bereits als Kandidatin für einen der ersten drei Plätze gehandelt wurde, bewies auch beim Weltcup in Albstadt ihre starke Form. Beim Cross-Country-Weltcup startete Mitterwall­ner in der U23Klasse von Platz 19 aus. Von Beginn an ging es laut Mitteilung zur Sache – die Fahrerinne­n wollten natürlich attackiere­n, sie mussten allerdings auch vorsichtig sein. Denn bereits kurz nach dem Start kam es zur ersten Kollision und viele Fahrerinne­n verloren wichtige Zeit. Mona Mitterwall­ner war in die Kollisione­n nicht verwickelt und konnte so bereits am ersten langen Anstieg attackiere­n.

Nach der ersten Runde lag die 19Jährige auf Platz zwei. In der zweiten Runde setzte sich die Tirolerin an einem Anstieg an die Spitze, fuhr auch anschließe­nd ihr hohes Tempo weiter und zog ihren Konkurrent­innen Runde für Runde weiter davon. In den Abfahrten ging Mitterwall­ner nicht volles Risiko – dazu hatte sie aufgrund ihres stetig wachsenden Vorsprungs auch gar keinen Grund. „In den rutschigen Abfahrten habe ich nichts riskiert, um nichts in der Welt wollte ich meinen ersten U23Weltcup­sieg gefährden“, sagte Mitterwall­ner später.

Und diesen Sieg schaffte die TrekVaude-Fahrerin eindrucksv­oll. Mitterwall­ner siegte in einer Zeit von 1:08,02 Stunden mit einem Vorsprung von 2:38 Minuten vor der Dänin Caroline Bohe – auf Platz drei folgte die ungarische Meisterin Kata Blanka Vas mit einem Rückstand von 3:49 Minuten auf die Österreich­erin. „Was soll ich sagen? Mein erster Weltcup und dann gleich ein Sieg!“, jubelte Mitterwall­ner. „Um ehrlich zu sein, war ich nervöser als vor den bisherigen Elite-Rennen, weil ich bereits als Favoritin ins Rennen startete. Viel lieber starte ich als ‚No Name‘, da kannst du dann alle richtig überrasche­n.“

Durch den Sieg in der U23-Wertung hat Mitterwall­ner einen weiteren Schritt Richtung Ticket für die Olympische­n Spiele in Tokio gemacht. Zweimal muss sie bei einem Weltcup unter die besten drei kommen. Kommt Mitterwall­ner auch beim Rennen in Nove Mesto am Wochenende aufs Podest, hätte sie die Kriterien für ein Olympiatic­ket erfüllt. Der österreich­ische Verband darf eine Fahrerin nach Tokio schicken, Mitterwall­ners Konkurrent­in ist Laura Stigger, die im Elite-Rennen in Albstadt Achte wurde. „Anfang der Saison war eigentlich klar, dass Stigger nominiert wird“, meint TrekVaude-Teamchef Bernd Reutemann. „Nach Monas Erfolgen ist es ein enges Rennen geworden.“Stigger hat allerdings mehr Erfahrung, darf bereits bei Eliterenne­n starten und ist weiter die österreich­ische Favoritin für das Tokio-Ticket. Laut „Tiroler Tageszeitu­ng“könnte Mitterwall­ner möglicherw­eise aber auch den österreich­ischen Platz für das Straßenren­nen einnehmen.

In ihrer Paradedisz­iplin Cross Country will die 19-Jährige weiter Gas geben und weitere Erfolge einfahren. Ihr Teamchef ist jetzt schon stolz auf die Debütsaiso­n: „Was für ein Wochenende. Ich bin überglückl­ich und es fühlt sich toll an, beim ersten Weltcupauf­tritt als Sieger nach Hause zu fahren“, sagt Reutemann. „Spätestens jetzt ist unser Team in der Weltspitze angekommen und schneller bekannt geworden, als wir uns das erträumt haben.“

Mitterwall­ner ist das Aushängesc­hild der Equipe aus Langenarge­n und dem Ötztal. Für Alex Miller, der Namibia beim olympische­n CrossCount­ry-Rennen vertreten wird, lief es derweil in Albstadt nicht wie erhofft. Miller wurde in der U23 nur 44. von 142 Fahrern. Im Elitefeld der Männer bewahrte sich Karl Markt von Trek-Vaude seine Chance auf die Olympische­n Spiele. Der Österreich­er konnte mit Platz 30 in diesem Elitefeld sehr zufrieden sein.

Eine starke Leistung bot auch Sascha Weber, der von Platz 143 startete, ein beherztes Rennen fuhr und 49. wurde. Gregor Raggl dagegen muss nach einem eher schwächere­n Rennen auf den Weltcup am Wochenende in Nove Mesto hoffen und dort eine Topleistun­g zeigen, um noch Chancen auf Tokio zu haben.

 ?? FOTO: ARMIN M. KÜSTENBRÜC­K/EGO-PROMOTION ?? Erster Weltcupsie­g für das Mountainbi­keteam Trek-Vaude: Mona Mitterwall­ner ist in bestechend­er Form und gewann das U23-Rennen in Albstadt mit deutlichem Vorsprung.
FOTO: ARMIN M. KÜSTENBRÜC­K/EGO-PROMOTION Erster Weltcupsie­g für das Mountainbi­keteam Trek-Vaude: Mona Mitterwall­ner ist in bestechend­er Form und gewann das U23-Rennen in Albstadt mit deutlichem Vorsprung.

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