Schwäbische Zeitung (Biberach)

Friedrichs­hafen angelt sich deutschen Nationalsp­ieler

Volleyball-Bundesliga: Diagonalan­greifer Simon Hirsch unterschre­ibt einen Einjahresv­ertrag bei den Häflern

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Der VfB Friedrichs­hafen hat am Dienstag seinen zweiten Neuzugang für die kommende Saison präsentier­t. Aus dem französisc­hen Narbonne wechselt Simon Hirsch zu den Häflern. Beim Rekordmeis­ter der Volleyball-Bundesliga hat der 29-jährige deutsche Nationalsp­ieler einen Einjahresv­ertrag unterschri­eben – mit der Ambition, Titel zu gewinnen. In Friedrichs­hafen soll der Diagonalan­greifer den Platz von Linus Weber einnehmen, der sich Padua angeschlos­sen hat.

Von seiner Verpflicht­ung verspreche­n sich die Häfler eine Menge. „Wir sind sehr froh, dass Simon ein Teil der Mannschaft sein wird“, sagt VfB-Geschäftsf­ührer Thilo SpäthWeste­rholt über Hirsch, für den er auch sonst nur lobende Worte übrig hat. „Wir sprechen hier über den nominellen Hauptangre­ifer der deutschen Nationalma­nnschaft. Simon hat in den stärksten Ligen der Welt bewiesen, dass er das auch zu Recht ist.“Auch der neue Cheftraine­r Mark Lebedew ist glücklich über diesen Zugang. „Mit seinen technische­n Fähigkeite­n ist er ein großer Gewinn für uns“, meint der Australier. Dass Hirsch bald für den VfB spielt, sei zudem nicht nur für Friedrichs­hafen ein Glücksfall. Lebedew: „Mit seiner großen Erfahrung ist er für die ganze Bundesliga eine Bereicheru­ng.“

In der Tat ist der 29-jährige Volleyball­er in seiner Karriere schon viel herumgekom­men. Zuletzt spielte er für den französisc­hen Erstligist­en Narbonne Volley, mit dem er im Play-off-Viertelfin­ale an Cambrai Elan scheiterte. Des Weiteren hatte er Stationen in Italien, Mailand und Latina stehen da beispielsw­eise auf seinem Zettel. Erfahrung sammelte er auch in Korea. Nach acht Jahren Ausland kommt er nun wieder nach Deutschlan­d. Seine sportliche Jugend

verbrachte er beim VC Dresden und dem VCO Berlin, 2013 gewann Hirsch mit Generali Haching den DVV-Pokal.

Die Bundesliga hatte der gebürtige Ulmer immer im Blick. „Natürlich schaut man nach Deutschlan­d, vor allem zu den großen Vereinen wie Friedrichs­hafen“, erzählt Hirsch. „Als dann jetzt das Angebot vom Bodensee kam, hat das prima gepasst. Ich freue mich, wieder in der Bundesliga zu spielen.“Und er betont dabei, nicht nur zum Spaß nach Friedrichs­hafen zu wechseln. Hirsch möchte nationale Titel gewinnen und freut sich auch, in der Champions League aufzuschla­gen: „Das reizt mich sehr.“

So hat er sicher auch gesehen, wie sein Vorgänger, der 21 Jahre alte Weber, in Friedrichs­hafen groß aufspielte. Seinen Vorgänger beim VfB sieht Hirsch gerade häufiger. Denn Hirsch, seit 2014 Teil der deutschen Männer-Nationalma­nnschaft, und Weber bereiten sich gemeinsam mit Deutschlan­d auf die Volleyball Nations League vor. „Natürlich redet man da über den neuen Club“, gibt Hirsch zu und sagt lachend: „Linus muss man allerdings gar keine Fragen stellen. Der erzählt schon von alleine.“

Seinen neuen Arbeitspla­tz, die Zeppelin Cat Halle A1, kann der Vizeeuropa­meister von 2017 schon zeitnah genauer betrachten. Mit der deutschen Nationalma­nnschaft wird er vom 19. Mai bis zum 23. Mai in Friedrichs­hafen trainieren, bevor es dann für 30 Tage in die Nations-League-Bubble ins italienisc­he Rimini geht. „Ich freue mich sehr darauf, die neue Halle zu sehen. Ich kenne ja nur die ZF-Arena“, erzählt Hirsch. Seine neue Aufgabe beim VfB tritt er dann Ende September nach der Europameis­terschaft an. „Ich habe dieses Jahr sogar noch drei Wochen frei“, so Hirsch in den Clubmedien.

 ?? FOTO: BERND KÖNIG/IMAGO IMAGES ?? Der deutsche Nationalsp­ieler Simon Hirsch soll in Friedrichs­hafen den Platz von Linus Weber einnehmen.
FOTO: BERND KÖNIG/IMAGO IMAGES Der deutsche Nationalsp­ieler Simon Hirsch soll in Friedrichs­hafen den Platz von Linus Weber einnehmen.

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