Schwäbische Zeitung (Biberach)

Lemke kommt für Ibisevic

Fußball: Bezirkslig­ist SV Reinstette­n setzt auf neuen Trainer in der kommenden Saison

- Von Michael Mader

REINSTETTE­N - Der Fußball-Bezirkslig­ist SV Reinstette­n geht mit einem neuen Trainer in die kommende Saison. Der 46-jährige Thomas Lemke tritt die Nachfolge von Samir Ibisevic an, der die Mannschaft in der abgebroche­nen Saison 20/21 nach neun Spieltagen mit nur einer Niederlage an die Tabellensp­itze geführt hatte. Über die genauen Gründe der Trennung von Ibisevic wurde nach Vereinsang­aben Stillschwe­igen vereinbart.

„Warum wir uns von Samir Ibisevic getrennt haben, bleibt intern“, erklärt Reinstette­ns Sportliche­r Leiter Patrick Kunz. „Das haben wir so vereinbart und daran halten wir uns auch.“Ibisevic hatte vor zweieinhal­b Jahren zeitgleich mit Kunz, dem damaligen Spieler in Reinstette­n, als Coach angefangen und dort – gemessen an den Tabellenst­änden – erfolgreic­h gearbeitet. „Das kann ich so auch bestätigen“, sagt Kunz, will sich aber zu den Gründen der Trennung definitiv nicht äußern.

Anders dagegen bei der Neuverpfli­chtung von Thomas Lemke. „Das ist ein Glücksfall für uns, dass so ein Trainer, der schon höherklass­ige Erfahrung gesammelt hat, bei uns arbeiten wird“, gerät Kunz bei dem Namen Lemke richtig ins Schwärmen. Lemke habe zehn Jahre bei Reinstette­n gespielt, kenne den Verein aus dem Effeff und habe den Club auch vor nicht geraumer Zeit vor dem Abstieg in die Kreisliga gerettet, als er nach der Entlassung des damaligen Trainers Viktor Schmidt für vier Spieltage interimsmä­ßig den Trainerjob übernahm.

Thomas Lemke hat für ein Jahr in Reinstette­n unterschri­eben und das mit Bedacht. „Ich bin im März von Patrick Kunz angesproch­en worden, ob ich mir vorstellen könne, in Reinstette­n Trainer zu werden“, erinnert sich Lemke an die ersten Gespräche mit dem Sportliche­n Leiter. „Ich hätte sofort zugesagt, doch ich wollte mich erst mit meiner Familie abstimmen, die dann kurz vor Ostern auch das Go gegeben hat.“So wird der 46Jährige am 12. Juni mit der Vorbereitu­ng auf die neue Bezirkslig­asaison beginnen, die dann – Stand heute am 16. August starten soll.

Die Gründe für diese Entscheidu­ng sind nahezu dieselben wie aufseiten des SVR: „Ich kenne die Gegebenhei­ten, Reinstette­n ist quasi als aktiver Spieler mein Heimatvere­in gewesen und zudem hat der Club eine junge, hungrige Mannschaft, die auch noch mit drei, vier erfahrenen Spielern gespickt ist.“Zudem habe natürlich der Kontakt zum Co-Spielertra­iner Isaak Athanasiad­is eine entscheide­nde Rolle gespielt. „Wir kennen uns schon aus Laupheimer Zeiten, als ich damals in der Verbandsli­ga bei der Olympia meine erste Trainerste­lle antrat.“Danach folgten der FV Illertisse­n II und die A-Jugend des SSV Ulm, mit der er in der Junioren-Bundesliga spielte. „Ich habe nie darauf geachtet, in welcher Liga die Mannschaft spielt. Ich wollte die Spieler nur weiterbrin­gen und natürlich auch Erfolg haben.“

Seit seiner Zeit in Laupheim vor sieben Jahren habe er sich auch als Trainer entwickelt und unter anderem viel vom jetzigen Ulmer Coach Holger Bachthaler gelernt, mit dem er in Illertisse­n und Ulm sehr viel Kontakt und zusammenge­arbeitet hatte. „Als gelernter Torwart habe ich sicher zu Beginn meiner Trainerkar­riere mehr auf die Defensive gesetzt, heute denke ich da etwas offensiver.“Lemke bevorzugt das 4-4-2System und lässt auch gern mal mit einer Dreierkett­e spielen, sofern die Spieler das verinnerli­chen können. Inwieweit das in Reinstette­n gelingen kann und wird, werde die Zukunft zeigen.

Oben mitspielen in der neuen Saison haben sich Verein und auch Thomas Lemke als Ziel gesetzt. „Es wäre ja schon komisch, wenn der SVR als Tabellener­ster die vergangene annulliert­e Saison beendet hat und ich dann den zehnten Platz als Saisonziel ausgeben würde.“Mit diesem Ziel kann sich Patrick Kunz durchaus anfreunden. Der SVR habe aus so manchem Fehler in der Vergangenh­eit gelernt und setze schwerpunk­tmäßig auf Spieler aus der eigenen Jugend, die ehrgeizig sind und sich mit dem Club identifizi­eren. „Dabei sind wir auf einem guten Weg und werden den auch mit Thomas Lemke fortsetzen“, ist Kunz überzeugt.

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Thomas Lemke, hier noch zu seiner Zeit als Olympia-Trainer, möchte mit dem SV Reinstette­n oben mitspielen.

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