Schwäbische Zeitung (Biberach)
Lemke kommt für Ibisevic
Fußball: Bezirksligist SV Reinstetten setzt auf neuen Trainer in der kommenden Saison
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REINSTETTEN - Der Fußball-Bezirksligist SV Reinstetten geht mit einem neuen Trainer in die kommende Saison. Der 46-jährige Thomas Lemke tritt die Nachfolge von Samir Ibisevic an, der die Mannschaft in der abgebrochenen Saison 20/21 nach neun Spieltagen mit nur einer Niederlage an die Tabellenspitze geführt hatte. Über die genauen Gründe der Trennung von Ibisevic wurde nach Vereinsangaben Stillschweigen vereinbart.
„Warum wir uns von Samir Ibisevic getrennt haben, bleibt intern“, erklärt Reinstettens Sportlicher Leiter Patrick Kunz. „Das haben wir so vereinbart und daran halten wir uns auch.“Ibisevic hatte vor zweieinhalb Jahren zeitgleich mit Kunz, dem damaligen Spieler in Reinstetten, als Coach angefangen und dort – gemessen an den Tabellenständen – erfolgreich gearbeitet. „Das kann ich so auch bestätigen“, sagt Kunz, will sich aber zu den Gründen der Trennung definitiv nicht äußern.
Anders dagegen bei der Neuverpflichtung von Thomas Lemke. „Das ist ein Glücksfall für uns, dass so ein Trainer, der schon höherklassige Erfahrung gesammelt hat, bei uns arbeiten wird“, gerät Kunz bei dem Namen Lemke richtig ins Schwärmen. Lemke habe zehn Jahre bei Reinstetten gespielt, kenne den Verein aus dem Effeff und habe den Club auch vor nicht geraumer Zeit vor dem Abstieg in die Kreisliga gerettet, als er nach der Entlassung des damaligen Trainers Viktor Schmidt für vier Spieltage interimsmäßig den Trainerjob übernahm.
Thomas Lemke hat für ein Jahr in Reinstetten unterschrieben und das mit Bedacht. „Ich bin im März von Patrick Kunz angesprochen worden, ob ich mir vorstellen könne, in Reinstetten Trainer zu werden“, erinnert sich Lemke an die ersten Gespräche mit dem Sportlichen Leiter. „Ich hätte sofort zugesagt, doch ich wollte mich erst mit meiner Familie abstimmen, die dann kurz vor Ostern auch das Go gegeben hat.“So wird der 46Jährige am 12. Juni mit der Vorbereitung auf die neue Bezirksligasaison beginnen, die dann – Stand heute am 16. August starten soll.
Die Gründe für diese Entscheidung sind nahezu dieselben wie aufseiten des SVR: „Ich kenne die Gegebenheiten, Reinstetten ist quasi als aktiver Spieler mein Heimatverein gewesen und zudem hat der Club eine junge, hungrige Mannschaft, die auch noch mit drei, vier erfahrenen Spielern gespickt ist.“Zudem habe natürlich der Kontakt zum Co-Spielertrainer Isaak Athanasiadis eine entscheidende Rolle gespielt. „Wir kennen uns schon aus Laupheimer Zeiten, als ich damals in der Verbandsliga bei der Olympia meine erste Trainerstelle antrat.“Danach folgten der FV Illertissen II und die A-Jugend des SSV Ulm, mit der er in der Junioren-Bundesliga spielte. „Ich habe nie darauf geachtet, in welcher Liga die Mannschaft spielt. Ich wollte die Spieler nur weiterbringen und natürlich auch Erfolg haben.“
Seit seiner Zeit in Laupheim vor sieben Jahren habe er sich auch als Trainer entwickelt und unter anderem viel vom jetzigen Ulmer Coach Holger Bachthaler gelernt, mit dem er in Illertissen und Ulm sehr viel Kontakt und zusammengearbeitet hatte. „Als gelernter Torwart habe ich sicher zu Beginn meiner Trainerkarriere mehr auf die Defensive gesetzt, heute denke ich da etwas offensiver.“Lemke bevorzugt das 4-4-2System und lässt auch gern mal mit einer Dreierkette spielen, sofern die Spieler das verinnerlichen können. Inwieweit das in Reinstetten gelingen kann und wird, werde die Zukunft zeigen.
Oben mitspielen in der neuen Saison haben sich Verein und auch Thomas Lemke als Ziel gesetzt. „Es wäre ja schon komisch, wenn der SVR als Tabellenerster die vergangene annullierte Saison beendet hat und ich dann den zehnten Platz als Saisonziel ausgeben würde.“Mit diesem Ziel kann sich Patrick Kunz durchaus anfreunden. Der SVR habe aus so manchem Fehler in der Vergangenheit gelernt und setze schwerpunktmäßig auf Spieler aus der eigenen Jugend, die ehrgeizig sind und sich mit dem Club identifizieren. „Dabei sind wir auf einem guten Weg und werden den auch mit Thomas Lemke fortsetzen“, ist Kunz überzeugt.