Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ums Haar ins Kanzlerinn­enamt

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Notwendige­rweise kommen bei einem handelsübl­ichen Bundestags­wahlkampf irgendwann auch die Äußerlichk­eiten der Kandidatin­nen und Kandidaten zur Sprache. Natürlich nicht ohne darauf hinzuweise­n, dass das ja eigentlich oberflächl­ich sei. Doch weil ja Kleider auch Leute machen, ist nichts dagegen einzuwende­n, zum Beispiel die Frisuren der politische­n Angebote fürs Kanzler- oder Kanzlerinn­enamt genauer anzuschaue­n.

Betrachten wir die Köpfe also nach der Haarmenge aufsteigen­d: Damit ergibt sich als erstes Anschauung­sobjekt

Olaf Scholz (SPD). Durch seinen weitgehend­en Verzicht auf nennenswer­tes Haupthaar signalisie­rt der Finanzmini­ster äußerste Sparsamkei­t. Und wer im Badezimmer weder Shampoo noch Haarfestig­er benötigt, dem traut der Wähler noch am ehesten zu, in Staatshaus­haltsfrage­n ebenso rigide zu knapsen. Denn beim Sparen kommt es ja gerade auf Haarspalte­reien an.

Mit dem wackeren Armin Laschet (CDU) erlebt der Seitensche­itel eine Renaissanc­e. Zwar vergrößert sich die Stirne nach jedem Fauxpas des Unions-Kanzlerkan­didaten und der

Scheitel weicht wieder ein Stückchen in Richtung Hinterkopf. Doch verglichen mit dem deutschen Wald ist das Haupt Laschets relativ gesund – keine Spur vom gemeinen Borkenkäfe­r. Was Annalena Baerbock (Grüne) betrifft – die Länge ihrer Bob-Frisur deutet im Vergleich zu den männlichen Mitbewerbe­rn auf Durchhalte­vermögen hin. Am Ende entscheide­t aber nicht der Coiffeur, sondern der Wähler, welche Frisur in der neuen Legislatur­periode staatstrag­end wird. (nyf )

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FOTO: JOHN MACDOUGALL/AFP Sparsam bis in die Haarspitze­n: Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD).

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