Schwäbische Zeitung (Biberach)
Heimatfest könnte 2022 wieder stattfinden
Mittelbiberacher Schultes sieht gute Chancen dafür – Was sich dann ändern könnte
●
MITTELBIBERACH - Das Mittelbiberacher Heimatfest stand bereits vor der Corona-Pandemie vor einem Umbruch: Die Besucherzahlen sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Mit zwei Workshops wollten die Historische Bürgerwehr und die Gemeinde neue Ideen sammeln. Dann kam die Pandemie. In diesem Jahr soll das Fest nur in kleiner Form stattfinden, doch es gibt Hoffnung auf ein größeres Heimatfest 2022.
Die Entscheidung für oder gegen das Heimatfest in diesem Jahr musste zu einer Zeit gefällt werden, als nicht absehbar war, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. „Das wurde lange vor dem Sommer entschieden“, erzählt Mittelbiberachs Bürgermeister Florian Hänle. Das Fest braucht einiges an Vorbereitungszeit und auch die Musiker benötigen Zeit zum Proben. Doch gemeinsames Musizieren war lange Zeit unmöglich. So wurde entschieden, das Mittelbiberacher Heimatfest auch für dieses Jahr nochmal abzusagen - zumindest in der bislang üblichen Größe.
Stattdessen soll es aber zumindest einen Gottesdienst geben am Sonntag, 12. September. Dieser beginnt nach den bisherigen Planungen um neun Uhr und findet wie gewohnt in der Kirche St. Cornelius und Cyprian statt. Auch ein Sektempfang im Anschluss könnte nach den bisherigen Auflagen möglich sein, sagt Bürgermeister Hänle. Beteiligen werde sich auch die Bürgerwehr, allerdings entfällt der traditionelle Zapfenstreich.
Wie es mit dem Heimatfest im kommenden Jahr weitergeht, sei allerdings noch weitgehend offen, erklärt Hänle. Er wolle sich aber dafür stark machen, dass im Herbst der zweite Teil des Workshops und im kommenden Jahr dann auch wieder ein größeres Fest stattfindet, sofern es die Corona-Auflagen zulassen. Die Erkenntnisse aus dem ersten Workshop zeigten auch bereits, wie das Mittelbiberacher Heimatfest zukünftig aussehen könnte.
Zur Diskussion gestanden sei zunächst der Termin. Bei einem Heimatfest am Ende der Sommerferien sind viele noch im Urlaub, so lautete der Einwand mancher Workshopteilnehmer. Dennoch wurde schließlich entschieden, an dem Termin im September festzuhalten.
Künftig aber solle das Fest „mehr auf verschiedenen Füßen stehen“, erklärt Hänle. Zuletzt war auch die Aufgabenverteilung und die Beteiligung der Vereine diskutiert worden. Künftig sollten die Vereine wieder stärker eingebunden werden. Die Gemeindeverwaltung will aber auch weiterhin die Organisation des Fests unterstützen
Ähnlich wie beim Roter Dorffest könnte es auch in Mittelbiberach künftig einzelne Stände der verschiedenen Vereine geben. Einen Stand zu betreiben, sei einfacher zu stemmen, als ein großes Festzelt aufzubauen oder die gesamte Vorbereitung zu übernehmen, erklärt Hänle.
Angedacht ist außerdem, dass es künftig thematische Schwerpunkte geben soll wie zum Beispiel Handwerkervorführungen, Auftritte von örtlichen Künstlern und andere Gruppen.
Die Ausgestaltung der Ideen sei nun die Aufgabe im zweiten Workshop, erklärt Hänle. Der „Wille“, ein neues großes Heimatfest auf die Beine zu stellen, sei auf jeden Fall da, betont der Bürgermeister. Er gibt aber auch zu Bedenken, dass viele Vereine aktuell mit rückläufigen Mitgliederzahlen oder der schwindenden Motivation zu kämpfen haben. „Solange ich aber das Gefühl habe, dass es einen Teil der Bevölkerung in Mittelbiberach noch interessiert, bringe ich mich gerne auch weiterhin für das Fest ein“, sagt Hänle. Den Löwenanteil der Organisation müssten aber auch weiterhin die Vereine tragen.
Hänle gibt sich dennoch optimistisch. Nachdem nun bereits zwei Jahre lang keine „richtigen Veranstaltungen“mehr stattgefunden haben, glaubt er, dass viele Leute jetzt wieder Lust haben, wegzugehen und zu feiern. Dafür könnte das Heimatfest den richtigen Rahmen bieten. Sofern es die Corona-Pandemie erlaubt und sich Bewohner finden, die die Organisation auch in Zukunft in die Hand nehmen.