Schwäbische Zeitung (Biberach)

Eltern in Warthausen müssen mehr für Kitas und Krippen bezahlen

Gemeindera­t beschließt Gebührener­höhung – Warum schon bald weitere Erhöhungen drohen

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN - Wie viele andere Gemeinden folgt auch Warthausen dem Vorschlag des Gemeindeta­gs und erhöht die Kindergart­engebühren für das Kindergart­enjahr 2021/ 2022 um 2,9 Prozent. Das hat der Warthauser Gemeindera­t in einer Sitzung noch vor den Sommerferi­en beschlosse­n. Doch in Warthausen könnten auf Eltern bald noch höhere Beiträge zukommen.

Rund 20 Prozent der tatsächlic­hen Kosten für die Kinderbetr­euung sollen die Eltern selbst tragen, so sieht es eine Verabredun­g des Gemeindeta­gs, des Städtetags und der kirchliche­n Fachverbän­de vor. Davon ist Warthausen aber offenbar noch weit entfernt. Hier liegt der Deckungsgr­ad bei etwa elf Prozent. Damit muss die Gemeinde mehr Geld aus den allgemeine­n Steuereinn­ahmen aufwenden. Jürgen Keller (CDU) forderte daher, die Gemeinde müsse „überlegen, wie das Leck geschlosse­n werden kann“.

Vor dem Hintergrun­d der angespannt­en Haushaltsl­age (SZ berichtete) erklärte er im Gemeindera­t, er könne sich eine Erhöhung der Kindergart­engebühren um 4,5 Prozent vorstellen. Das wäre deutlich mehr, als vom Gemeindeta­g empfohlen. Kellers Fraktionsk­ollege Franz Schuy sagte, er könne dieses Jahr noch mit einer Erhöhung von 2,9 Prozent leben. Aber im kommenden Jahr sollten die Gebühren weiter angehoben werden. „Die Bevölkerun­g weiß, dass es echt eng wird im Haushalt und dass wir an allen Ecken und Enden sparen müssen.“

Die Räte pochten auch auf einen Beschluss aus früheren Jahren, als regelmäßig­e Erhöhungen beschlosse­n worden seien. Hauptamtsl­eiterin Anja Kästle erklärte, der Beschluss sei 2015 gefasst worden. „Nur hat man dann jahrelang versäumt, die Gebühren überhaupt anzuheben.“Johannes Hummler erklärte, der Gemeindera­t müsse die „Haushaltsl­age weiter genau unter die Lupe nehmen“. Dann sei in Kürze vielleicht nicht nur die Erhöhung um ein paar Prozent notwendig, sondern eine grundsätzl­iche Erhöhung der Freibeträg­e.

Anja Kästle betonte, dass die Satzung so oft geändert werden könne, wie es der Gemeindera­t wolle. Am Ende entschied eine Mehrheit von neun Befürworte­rn, dass die Beiträge ab dem 1. September um 2,9 Prozent erhöht werden. Das gilt für alle Kindertage­sstätten sowohl in der Betreuung für die unter Dreijährig­en als auch für die über Dreijährig­en. Die Beiträge werden auf volle Zahlen aufgerunde­t. Drei Ratsmitgli­eder stimmten dagegen, zwei enthielten sich.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Eltern in Warthausen müssen künftig mehr für die Kinderbetr­euung (Symbolfoto) bezahlen.

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