Schwäbische Zeitung (Biberach)
Eltern in Warthausen müssen mehr für Kitas und Krippen bezahlen
Gemeinderat beschließt Gebührenerhöhung – Warum schon bald weitere Erhöhungen drohen
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WARTHAUSEN - Wie viele andere Gemeinden folgt auch Warthausen dem Vorschlag des Gemeindetags und erhöht die Kindergartengebühren für das Kindergartenjahr 2021/ 2022 um 2,9 Prozent. Das hat der Warthauser Gemeinderat in einer Sitzung noch vor den Sommerferien beschlossen. Doch in Warthausen könnten auf Eltern bald noch höhere Beiträge zukommen.
Rund 20 Prozent der tatsächlichen Kosten für die Kinderbetreuung sollen die Eltern selbst tragen, so sieht es eine Verabredung des Gemeindetags, des Städtetags und der kirchlichen Fachverbände vor. Davon ist Warthausen aber offenbar noch weit entfernt. Hier liegt der Deckungsgrad bei etwa elf Prozent. Damit muss die Gemeinde mehr Geld aus den allgemeinen Steuereinnahmen aufwenden. Jürgen Keller (CDU) forderte daher, die Gemeinde müsse „überlegen, wie das Leck geschlossen werden kann“.
Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage (SZ berichtete) erklärte er im Gemeinderat, er könne sich eine Erhöhung der Kindergartengebühren um 4,5 Prozent vorstellen. Das wäre deutlich mehr, als vom Gemeindetag empfohlen. Kellers Fraktionskollege Franz Schuy sagte, er könne dieses Jahr noch mit einer Erhöhung von 2,9 Prozent leben. Aber im kommenden Jahr sollten die Gebühren weiter angehoben werden. „Die Bevölkerung weiß, dass es echt eng wird im Haushalt und dass wir an allen Ecken und Enden sparen müssen.“
Die Räte pochten auch auf einen Beschluss aus früheren Jahren, als regelmäßige Erhöhungen beschlossen worden seien. Hauptamtsleiterin Anja Kästle erklärte, der Beschluss sei 2015 gefasst worden. „Nur hat man dann jahrelang versäumt, die Gebühren überhaupt anzuheben.“Johannes Hummler erklärte, der Gemeinderat müsse die „Haushaltslage weiter genau unter die Lupe nehmen“. Dann sei in Kürze vielleicht nicht nur die Erhöhung um ein paar Prozent notwendig, sondern eine grundsätzliche Erhöhung der Freibeträge.
Anja Kästle betonte, dass die Satzung so oft geändert werden könne, wie es der Gemeinderat wolle. Am Ende entschied eine Mehrheit von neun Befürwortern, dass die Beiträge ab dem 1. September um 2,9 Prozent erhöht werden. Das gilt für alle Kindertagesstätten sowohl in der Betreuung für die unter Dreijährigen als auch für die über Dreijährigen. Die Beiträge werden auf volle Zahlen aufgerundet. Drei Ratsmitglieder stimmten dagegen, zwei enthielten sich.