Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gewaltverbrechen in Asylunterkunft
DIETENHEIM-REGGLISWEILER (sz) - In Regglisweiler im südlichen AlbDonau-Kreis ist es in der Nacht zum Montag zu einem Gewaltverbrechen gekommen. In der Asylunterkunft im ehemaligen Gasthof „Drei Mohren“soll ein junger Mann mehrfach auf einen anderen eingestochen haben.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollten lange keine Auskunft geben, was genau vorgefallen war. Dabei hatten ihre Ermittlungen vor Ort Aufsehen erregt. Zeugen sollen am frühen Montagmorgen gegen 5.30 Uhr Hilferufe aus einem Zimmer in der Asylunterkunft gehört haben. Sie informierten die Polizei. Die Ermittler fanden einen schwer verletzten 25-Jährigen. Er hatte mehrere Stichverletzungen. Rettungskräfte versorgten ihn und brachten ihn in ein Krankenhaus, wo er operiert wurde. Doch auch einen Tag danach war sein Zustand noch kritisch.
Wenige Stunden vor dem Notruf soll ein 24-jähriger Mitbewohner des Verletzten mehrfach mit einem spitzen Gegenstand auf ihn eingestochen haben. Daraufhin soll der Täter geflüchtet sein. Von ihm und der Tatwaffe fehlte bis zum Dienstagabend jede Spur. Die Kripo Ulm hat die Ermittlungen aufgenommen und fahndet nach dem 24-Jährigen. Eine Gefahr für die Bevölkerung soll von ihm nicht ausgehen, so Stefan Adamski von der Staatsanwaltschaft Ulm. Weitere Infos gibt die Staatsanwaltschaft nicht heraus. Auch zum möglichen Motiv des Täters nicht
In dem ehemaligen Gasthof im Dietenheimer Ortsteil Regglisweiler sind seit 2015 Geflüchtete untergebracht. Dies hatte in Teilen der Bevölkerung heftige Proteste ausgelöst. Zu Beginn war die Unterkunft für 40 Menschen gedacht, aktuell sind 13 Personen gemeldet.