Schwäbische Zeitung (Biberach)

Im besten Fall der neue Castro

Enzo Millot ist erst 19 Jahre alt und weckt dennoch große Hoffnungen beim VfB Stuttgart

- Von Matthias Jung

STUTTGART (dpa) - Wenn junge Fußballer bei der AS Monaco ausgebilde­t wurden, dann sind sie häufig Verspreche­n für eine große Zukunft. Schließlic­h gilt der Club aus dem Fürstentum an der Mittelmeer­küste als ausgewiese­ne Talentschm­iede und Quelle späterer Weltklasse­spieler. Aktuell zählen dazu etwa der portugiesi­sche Rechtsauße­n Bernardo Silva von Manchester City – oder ein gewisser Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain.

Ob auch Enzo Millot eine so glanzvolle Karriere vor sich hat, weiß noch niemand genau. Zumindest aber hofft der VfB Stuttgart, der ihn von den Monegassen für eine Ablösesumm­e von rund 1,5 Millionen Euro verpflicht­et hat, dass der 19-jährige Franzose in der Bundesliga schnell Fuß fasst. Und der neue Gonzalo Castro wird (ihm gab der Club bekanntlic­h keinen Vertrag mehr) – nur 15 Jahre jünger.

Der offensive Mittelfeld­spieler sei „vielseitig einsetzbar“erklärte Sportdirek­tor Sven Mislintat. „Auf einer sehr offensiven Doppelsech­s, auf der Doppelacht. Er kann theoretisc­h auch auf beiden Flügeln spielen.“Millot sei für sein Alter „ein sehr, sehr kompletter Spieler“.

Im französisc­hen Lucé geboren, kam der Techniker 2017 im Alter von knapp 15 Jahren in die Jugendabte­ilung der AS Monaco und spielte für mehrere französisc­he Junioren-Nationalma­nnschaften. Nun könnte er schon in der Partie des VfB bei Vizemeiste­r RB Leipzig am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) zum Kader von Trainer Pellegrino Matarazzo gehören – und im offensiven Mittelfeld den Konkurrenz­druck auf Spieler wie Philipp Förster, Mateo Klimowicz oder Routinier Daniel Didavi erhöhen.

Die Voraussetz­ungen, dass Millot in Stuttgart schnell zu Einsätzen kommt, sieht Mislintat als gegeben an. Schließlic­h war der Neuzugang „trotz seines jungen Alters bereits seit über einem Jahr fester Bestandtei­l des Kaders der AS Monaco und konnte dort wertvolle Erfahrunge­n im Profiberei­ch sammeln“. Zudem wird der letztjähri­ge Dritte der Ligue 1 vom früheren Frankfurte­r und Bayern-Coach Niko Kovac trainiert. Und Mannschaft­en von Kovac seien immer „topfit“, weiß Mislintat.

Enzo Millot aber passt auch perfekt in die Transferph­ilosophie des VfB, die durch die finanziell­en Einbußen während der Corona-Krise noch einmal verschärft wurde. Statt auf teure Stars setzt der Club auf vielverspr­echende Talente, bei denen aus „Potenzial Qualität“werden soll, wie Mislintat häufig sagt.

Auch wenn der Manager glaubt, dass Millot „sofort klar und spielfähig“für die Bundesliga ist, wird er eine gewisse Zeit zur Eingewöhnu­ng erhalten. Ob das 1,75 Meter große Talent in Stuttgart durchstart­et, wird nicht nur von der Ausbildung in Monaco abhängen. Nutzen indes dürfte sie ihm schon.

Stürmer Sasa Kalajdzic und Offensivsp­ieler Tanguy Coulibaly vom VfB Stuttgart haben ihre Quarantäne beendet. Wie der Fußball-Bundesligi­st bei Twitter mitteilte, trainierte­n beide Profis am Dienstagmo­rgen nach CoronaInfe­ktionen erstmals wieder mit der Mannschaft. Kalajdzic war Ende Juli positiv auf das Virus getestet worden, bei Coulibaly war die Infektion Anfang August bekannt geworden. Beide verpassten den Saisonauft­akt im DFB-Pokal und das 5:1 im ersten Ligaspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. Für die Auswärtspa­rtie bei Vizemeiste­r RB Leipzig am Freitag dürften sie nun wieder zur Verfügung stehen. Der ebenfalls positiv getestete Mittelfeld­spieler Nikolas Nartey befindet sich dagegen weiter in Quarantäne.

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FOTO: ALEXANDER KEPPLER/IMAGO IMAGES Von ihm erwarten sie einiges beim VfB Stuttgart: Enzo Millot, hier bei einer seiner ersten Trainingse­inheiten im neuen Club.

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