Schwäbische Zeitung (Biberach)
Nostalgisches Vergnügen
Pinut, so heißt ein kleines Waldstück bei Fidaz, das sich mitten in der beeindruckenden Felswand des Flimsersteins befindet. Vor über 100 Jahren, als die ersten Touristinen und Touristen nach Flims kamen, richtete ein findiger Flimser einen Zugang zum Pinut über Leitern und Treppen ein. Im Laufe der Zeit ließ das Interesse an der für damalige Verhältnisse ziemlich spektakulären Klettertour allerdings nach, und der Steig geriet fast in Vergessenheit. Bis er 2007 als Sommertour wiederentdeckt und neu hergerichtet wurde. Bei der Restaurierung legte man Wert darauf, den Steig so nah wie möglich dem Original nachzuempfinden.
So kam es also, dass man heutzutage in Flims ein sehr nostalgisches Klettererlebnis haben kann. Der Pinut-Klettersteig ist mit seinen Leitern sportlich gesehen wohl keine Herausforderung. Aber da die Leitern und Wege stets an der Steilwand entlangführen, braucht es gelegentlich eine Portion Schwindelfreiheit, um manche Passagen zu bewältigen. Aber weil der Steig von Anfang bis Ende gut versichert ist, eignet er sich auch für tapfere Kinder ab zwölf Jahren. Vor allem deshalb, weil die Route abwechslungsreich ist und durch eine Höhle führt. Dazu kommt das atemberaubende Panorama der Graubündner Berge.
Drei Dinge sollte man jedenfalls berücksichtigen: Erstens: Der Anstieg und der Weg über den Pinut sind mitunter sehr steil und kräfteraubend – dafür braucht es eine gute Kondition. Zweitens: Der Abstieg dauert nochmal anderthalb bis zwei Stunden über einen gut befestigten, aber anstrengenden Weg – ausreichend Wasser für gut fünf Stunden sollte man dabei haben. Drittens: Es gibt nur eine Handvoll öffentlicher Parkplätze in Fidaz. Sinnvoll ist es tatsächlich, an der Bergbahn zu parken und den Shuttlebus nach Fidaz zu nehmen.
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