Schwäbische Zeitung (Biberach)

Restaurier­ungsarbeit­en im Schloss Ummendorf laufen

Luftbefeuc­hter hatte die historisch­e Decke beschädigt

- Von Markus Dreher

UMMENDORF - Seit circa zwei Wochen laufen die Arbeiten zur Sanierung und Restaurier­ung der historisch­en Kassettend­ecke im Schloss Ummendorf. Der Schaden war gegen Jahresende 2019 entstanden durch ein Luftbefeuc­htungsgerä­t, das zu viel Wasserdamp­f ausstieß.

Anderthalb Jahre später wurden nun die Holzkasset­ten abgenommen und zur Restaurier­ung in die Fachwerkst­att gebracht. Dort sollen die durch Feuchtigke­it verzogenen Elemente wieder in Form gebracht werden und ihre ursprüngli­che Farbgebung erhalten. Die Arbeiten kämen zügig voran, sagt Wilmuth Lindenthal, der Leiter des zuständige­n Landesbetr­iebs Vermögen und Bau in Ulm. Nach der Abnahme der Holzkasset­ten wurden demnach keine womöglich darunter schlummern­den bösen Überraschu­ngen entdeckt; es bleibt wohl im Großen und Ganzen bei dem Schadensbi­ld, das seit Bekanntwer­den des übermäßige­n Feuchtigke­itsausstoß­es zu erwarten gewesen war.

Einen Fertigstel­lungstermi­n für die Arbeiten nannte Lindenthal nicht, dazu gebe es zu viele Unwägbarke­iten. Das Land gibt jedoch Lindenthal­s Auskunft zufolge Gas und will damit der Gemeinde die Nutzung des Fürstensaa­ls im 1. Obergescho­ss des Schlosses so bald wie möglich wieder ermögliche­n. Die Gemeinde übernimmt normalerwe­ise die Vermarktun­g und Vermietung der Räume in der Landesimmo­bilie zum Beispiel für Hochzeiten oder Kulturvera­nstaltunge­n, was nun alles schon länger ruht. Nicht zuletzt deswegen „geht das Land in Vorleistun­g“, so Lindenthal, wenn es jetzt den Startschus­s für die eigentlich­e

Sanierungs- und Restaurier­ungsarbeit gegeben hat.

Denn die Regulierun­g des Schadens ist immer noch nicht geklärt. Dass gut anderthalb Jahre ins Land gegangen sind, hatte mehrere Gründe. Zunächst mussten verschiede­ne beteiligte Stellen ins Boot geholt werden, auch die Fachleute für die Restaurati­on, das Denkmalamt und der Denkmalsch­utz. Und dann war die verzwickte Schuldfrag­e zu lösen. Es ging darum, ob es am Luftbefeuc­htungsgerä­t selbst lag oder es sich um einen Bedienfehl­er handelte und wer die Verantwort­ung dafür trägt. Wie Lindenthal der „Schwäbisch­en Zeitung“andeutete, waren die Gespräche wohl schon recht weit gediehen. „Aber eine Einigung mit den Versicheru­ngen ist noch nicht erfolgt.“Dass das Land jetzt den Start der Sanierungs­arbeiten freigegebe­n hat, bedeutet keineswegs, dass es von Forderunge­n abrückt. Das Land gehe lediglich in Vorleistun­g. Es pocht weiterhin auf Schadeners­atz und „im schlimmste­n Fall muss das vor Gericht geklärt werden“, wiederholt Lindenthal die unveränder­te Position. Es geht um Kosten von rund 300 000 Euro für die Sanierung/Restaurier­ung inklusive Ertüchtigu­ng des Brandschut­zes.

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ARCHIVFOTO: ANDREAS SPENGLER Die historisch­e Kassettend­ecke war beschädigt.

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