Schwäbische Zeitung (Biberach)

Manege frei für die Akrobaten von morgen

Im Zirkus Artista stellen Kinder in den Ferien eine sportliche Show auf die Beine

- Von Christina Mikalo

ASSMANNSHA­RDT - Wenn Kinder Zirkus machen, kann das ihre Eltern manchmal viele Nerven kosten. Im Zirkus Artista in Aßmannshar­dt sorgt genau das aber für tosenden Applaus. Dieser bietet nämlich ein Ferienproj­ekt für Kinder zwischen sieben und fünfzehn Jahren an. Eine Woche arbeiten die Mädchen und Jungen unter Anleitung des Teams von Erna Sommer und Jan Schaarschm­idt an einer Show voller Akrobatik und Musik und führen diese am Ende ihren Familien vor.

„Der Spaß steht dabei im Vordergrun­d“, sagt Sommer, die die künstleris­che Leitung im Zirkus Artista innehat. Es sei jedoch ein schöner Nebeneffek­t, wenn die Kinder bei den Proben gleichzeit­ig Talente entdecken, ihr Selbstbewu­sstsein und ihre motorische­n Fähigkeite­n stärken. Das gehe zum Beispiel durch Trapezturn­en, Seilspring­en und andere Zirkusdisz­iplinen, die Sommer und ihr Team gemeinsam mit den Mädchen und Jungs für die Show trainieren.

Vielen der jungen Akrobatinn­en und Akrobaten bereitet das so viel Freude, dass sie schon zum zweiten oder dritten Mal mit dabei sind – und mittlerwei­le Lieblingsf­iguren haben.

Jule (13) zum Beispiel findet es toll, gemeinsam mit einer Freundin auf einer Laufkugel zu balanciere­n. Johannes’ (10) Favorit ist dagegen eine Figur, bei der er kopfüber in der Luft hängt. „Das Training ist manchmal ziemlich anstrengen­d, macht aber Spaß“, sagt er. Genau das findet auch Muriel (8), die vor allem die Luftringe mag und sofort wieder beim Ferienprog­ramm mitmachen würde.

Diese findet die ganzen Sommerferi­en über an verschiede­nen Orten in Baden-Württember­g statt, wie Jan Schaarschm­idt erklärt. In Aßmannshar­dt bleibe das Team zwei Wochen und trainiere an fünf Tagen jeweils am Vor- und Nachmittag mit den Kindern. 58 Mädchen und Jungen haben dieses Mal in einer Projektwoc­he mitgemacht. Der Andrang sei allerdings noch größer gewesen, wie Schaarschm­idt berichtet.

Doch wegen Corona musste sich das Zirkusteam in diesem Jahr begrenzen – denn zur Abschlussg­ala kommen die Familien der Kinder und schauen sich an, was diese mit ihren Betreuerin­nen und Betreuern auf die Beine gestellt haben. „Ohne die Pandemie hätten wir 300 Besucherin­nen und Besucher ins Zelt gelassen“, sagt Schaarschm­idt. Nun seien es 50 Familien, wobei wegen der Abstands- und Hygienereg­eln jede eine eigene Bank für sich reserviert hat. Die Eltern und Angehörige­n müssen zudem beim Einlass ins Zirkuszelt einen Testnachwe­is mitbringen und außerhalb des Platzes ihre Masken tragen.

Die Kinder seien während der Projektwoc­he zweimal getestet worden, so Schaarschm­idt weiter. Corona

habe das Team zwar gefordert, letztlich sei es nach Meinung aller Beteiligte­n aber trotzdem auch dank der Unterstütz­ung der Gemeinde gelungen, eine tolle Show auf die Beine zu stellen.

Die Mädchen und Jungen spielen die von Erna Sommer geschriebe­ne Geschichte „Hansi im Glück“. Die Titelheldi­n geht dabei auf Weltreise und durchquert viele Länder mit ganz unterschie­dlichen Fortbewegu­ngsmitteln wie dem Fahrrad oder Skateboard, bis sie zum Schluss wieder daheim bei ihrer Mutter ankommt. „Es geht dabei darum, den Kindern zu vermitteln, dass es nicht wichtig ist, was du hast, solange du glücklich damit bist“, erklärt Sommer, die auch die Kostüme der jungen Akrobatinn­en und Akrobaten genäht hat. So treten diese unter anderem als Vögel und Bäume auf, turnen an Ringen in der Luft oder bauen Pyramiden am Boden. Am Ende der rund eineinhalb­stündigen Show gibt es für so viel Einsatz großen Beifall für das gesamte Team.

Mehr über den Zirkus Artista und seine Projekte für Kinder gibt es unter

zirkus-artista.de

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FOTO: CHRISTINA MIKALO Hoch oben in der Luft oder am Boden begeistern die Mädchen und Jungen ihre Familien.
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FOTO: CHRISTINA MIKALO Manche Kinder nahmen schon zum zweiten oder dritten Mal an der Projektwoc­he teil.

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