Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neues vom Soßen-Start-up aus Burgrieden

Christian Hübner hat das Unternehme­n im Jahr 2015 gegründet – Welche Ziele er noch hat

- Von Simon Schwörer

BURGRIEDEN - Eigentlich war es nur eine Schnapside­e, wegen der Christian Hübner 2015 angefangen hat, eine eigene Grillsoße abzufüllen und zu verkaufen. Seitdem hat sich bei dem heute 49-Jährigen einiges getan. Eine gut fünfstelli­ge Zahl an Flaschen hat er seither laut eigener Aussage abgefüllt. Fürs kommende Jahr ist zudem eine neue Kreation in Planung.

„So richtig los ging es 2015, dass ich die ersten Soßen produziert habe“, erzählt Hübner. Das Rezept stammt von seiner Oma Hilde, daran angelehnt sind sowohl der Name seines Unternehme­ns als auch die seiner Soßen: „Wilde Hilde“. Drei Soßen-Varianten hat er inzwischen im Angebot: Eine Currysoße, eine Chilisoße mit Pfirsich und eine schwäbisch­e Barbecue-Soße mit Schwarzbie­r und geräuchert­en Zutaten.

Anfang 2022 soll eine vierte dazukommen – wenn alles läuft wie geplant. Laut Hübner handelt es sich dabei um die kleinsten Paprikas der Welt, sogenannte Pepperdrop­s, aus denen noch nie eine Soße hergestell­t worden sei. Ein Problem bei der Entwicklun­g: „Die Frucht besteht zu 90 Prozent aus Kernen.“Darum arbeite er seit einem halben Jahr an einem Verfahren, um daraus eine Essenz zu gewinnen und auch für die nötige Haltbarkei­t der Soße zu sorgen, sagt der studierte Betriebswi­rt und Kommunikat­ionswissen­schaftler. An der Entwicklun­g der neuen Soße könne er seine Leidenscha­ft am Tüfteln ausleben. Weitere Herausford­erung: „Ich muss schauen, ob ich die Frucht in großen Mengen herbekomme. Sie kommt aus Peru und wird dort handgepflü­ckt“, sagt er.

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Seit vergangene­m Frühjahr produziert der Burgrieder jedoch auch schon eine Soße für die Youtuber des Kanals „Wer will Beef“mit immerhin gut 40 000 Abonnenten. Sie testen in Berlin Dönerbuden und Currywürst­e und hätten darüber geklagt, dass ihnen viele Soßen zu süß und klebrig seien. „Denen habe ich einfach mal meine Soßen geschickt“, berichtet Hübner. Und kurz darauf habe er von den Youtubern den Auftrag bekommen, für sie eine eigene Soße zu kreieren. Hübner nahm dafür seine Currysoße und würzte sie mit geräuchert­en Habaneros. „Die Jungs haben das per Video beworben und die Bestellung­en gingen ein“, erzählt er. Die Soße verkaufe sich gut. Es sei lustig, dass gerade ein Schwabe den Berlinern zeige, wie man eine gute Currysoße mache. Stolz ist er auch auf die Auszeichnu­ng, die seine Currysoße im Dezember 2020 erhalten hat – den regionalen KikerikiAw­ard.

Hübner zeigt sich zufrieden mit der Entwicklun­g seines Start-Ups. Das Geheimnis sei, dass man den Soßen anschmecke, dass sie aus natürliche­n Zutaten hergestell­t würden. Zu kaufen gibt es sie sowohl online als auch bei mehreren regionalen Händlern und Metzgereie­n.

Dennoch sagt Hübner über das Start-up: „Es soll ein Nebenberuf bleiben. Ich will auch noch Zeit für meine Familie haben“, sagt der Hausmann. Mit seiner Frau als Hauptverdi­enerin und seinen Einnahmen durch das Start-up komme die Familie bereits gut aus. „Da wollten wir hin, das reicht jetzt auch“, sagt er. „Wir hätten nie gedacht, dass das innerhalb von fünf Jahren funktionie­rt.“

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