Schwäbische Zeitung (Biberach)
Richtige Koordination ist das Zauberwort
Fußball, Bezirksliga Riß: Wie Vereine mit der englischen Woche umgehen
●
BIBERACH - Englische Woche in der Fußball-Bezirksliga Riß: Am Donnerstag, 26. August, steht der dritte Spieltag an, am darauffolgenden Sonntag, 29. August, bereits der vierte. Für etliche Vereine stehen also drei Partien innerhalb von nur acht Tagen auf dem Spielplan. „Wir sind Fußballer, weil wir Fußball spielen wollen, und nicht weil wir Fußball trainieren wollen.“Dieser Satz zum Thema englische Wochen stammt vom ehemaligen Düsseldorfer Trainer Uwe Rößler, für den drei Spiele innerhalb einer Woche während seiner Trainertätigkeit in der englischen Premier League fast zum Tagesgeschäft gehörten. Die „Schwäbische Zeitung“unterhielt sich mit Trainern, Spielern und Funktionären aus der Bezirksliga Riß darüber, wie sie mit dem Thema und der Belastung umgehen.
Marcel Schwarzmann, Co-Trainer und auch aktiver Spieler beim SV Baustetten, sieht das Thema recht entspannt. „Rein von der Belastung her sehe ich bei drei Spielen innerhalb einer Woche kein Problem, das verkraften die meisten Spieler“, sagt er. „Das größere Problem ist die Anstoßzeit 18 Uhr. Speziell für Mannschaften, die auswärts antreten, ist der Zeitplan überaus eng. Ich persönlich spiele zwar lieber samstags oder am Sonntag, aber Flutlichtspiele haben auch ihren besonderen Reiz.“
Auch beim BSC Berkheim, am Donnerstag Gast des SV Baustetten, arrangiert man sich mit der Dreifachbelastung. „Ich finde den jetzigen Zeitpunkt für eine englische Woche sogar noch besser, völlig unabhängig von der Personalsituation“, so Daniel Schmid, Abteilungsleiter des BSC. „Die Lichtund
SGM Warthausen/Birkenhard – SV Schemmerhofen. Die Bilanz spricht eindeutig für die Gastgeber, die in den vergangenen fünf Vergleichen ausnahmslos siegten. Trotz einiger verletzungs- und urlaubsbedingter Ausfälle sowie der Zwangspause für den mit
Bodenverhältnisse sind im Normalfall besser und außerdem gab es schon immer englische Wochen. Da muss man durch, auch wenn man wie wir jetzt eine relativ weite Anreise haben. Das ist terminlich aber schon ein Kraftakt für alle.“
Für Marcel Übelhör, Trainer des VfB Gutenzell, ist die Personalfrage in englischen Wochen durchaus ein Thema. „Von der Belastung her sehe ich bei uns kein Problem. So früh in der Saison eine englische Woche anzusetzen, sehe ich aber schon etwas problematisch“, sagt er. „Unser Schlüsselspieler Mario Schraivogel beispielsweise hat schon sehr früh seinen Urlaub für diese Woche von Montag bis Samstag gebucht, in der
Annahme, dass das nächste Spiel am Sonntag ist. Er wird uns jetzt am Donnerstag in Laupheim fehlen. In dieser Woche trainieren wir sehr regenerationsbezogen, nach dem Donnerstags-Spiel laufen wir intensiv aus.“
Trainer Bernd Maier vom SV Ringschnait sieht in der Personalund Terminfrage das größte Problem. „Generell bin ich ein Freund von spielfreien Wochentagen. Wir sind alle Amateure, gehen zur Arbeit und sollen abends dann noch Höchstleistungen abrufen“, so Maier. „Oft schaffen es Spieler nicht mal zeitlich zum vereinbarten Treffpunkt.“Der Donnerstag sei aber eindeutig der beste Tag für Wochenspiele. „Für Mannschaften mit einem breiten Kader sind Wochenspiele ein kleineres Übel“, sagt der SVR-Trainer. „Wir müssen uns oft durchhangeln, zwei, drei angeschlagene Spieler gibt es immer.“
Matthias Rehm, Angreifer des SV Eberhardzell, sieht die Wochenspiele vor allem unter dem mentalen Aspekt. „Grundsätzlich sind englische Wochen eine ordentliche Belastung. Im Wochenspiel ist das dann eine reine Kopfsache. Arbeit ausschalten, Fußball einblenden“, so Rehm. „Am Sonntag hat man deutlich mehr Zeit, sich auf ein Spiel geistig einzustellen.“
Der dritte Spieltag in der FußballBezirksliga Riß – Anpfiff ist auf allen Plätzen am Donnerstag um 18 Uhr– steigt ohne die Spitzenteams Steinhausen und Reinstetten, deren Direktvergleich auf den 23. September verschoben wurde. Somit ergibt sich für mehrere Mannschaften die Chance, zumindest bis Sonntag die Spitze einzunehmen. Im Fokus stehen die Derbys in Warthausen und Mittelbuch.
intensives Derby: „Für uns wie auch für den SVE ist diese Partie ein kleiner Meilenstein und eine Standortbestimmung. Jedes Spiel lebt von kurzen Momenten, die es in die eine oder in die andere Richtung lenken. Das war bei uns beim 3:2-Vorsaisonsieg und auch am letzten Sonntag gegen Sulmetingen so.“Gäste-Angreifer Matthias Rehm freut sich auf den Lokalkampf: „Mittelbucher und Eberhardzeller Spieler kennen sich untereinander sehr gut, man schätzt und respektiert sich. Ich erwarte eine gute Zuschauerkulisse, wir wollen unseren Fans unser besseres Gesicht zeigen.“Am Ende des Tages soll es wohl mindestens ein Punkt bei den noch punktlosen Zellern werden. (geki)