Schwäbische Zeitung (Biberach)
Über Fünf Millionen Euro für das Illertal
Vier Gemeinden erhalten Förderung für die Anbindung an das schnelle Glasfasernetz
TANNHEIM/KIRCHBERG (sz/mtc) Das Land hat für Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach sowie den Landkreis selbst insgesamt rund 31,7 Millionen Euro für den Breitbandausbau zur Verfügung gestellt. Davon fließen mehr als fünf Millionen Euro für Projekte in das Illertal. Schwerpunkt der Förderprojekte ist die Anbindung der Kommunen an das schnelle Glasfasernetz, mit dem Datenübertragungsraten von bis zu einem Gbit/s verwirklicht werden können.
Die Landtagsabgeordneten Raimund Haser (CDU) und Petra Krebs (Grüne) teilen in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung mit, dass der Wahlkreis Wangen-Illertal mit über 118 Millionen Euro die bisher höchste Fördersumme erhalten habe. „Wir können uns nicht erinnern, dass zuvor eine größere Fördersumme zu uns in den Wahlkreis geflossen wäre. Es freut uns riesig, dass nach monatelangen Gesprächen die Gelder im Nachtragshaushalt für den weiteren Ausbau des schnellen Internets bereitgestellt wurden, um die Kofinanzierung für bewilligte Bundesanträge sicherzustellen.“
Krebs und Haser berichten: „Der Landtag hat den Nachtragshaushalt Ende Juli verabschiedet. Für den Breitbandausbau sind 791 Millionen Euro an Verpflichtungsermächtigungen für die Jahre von 2022 bis 2027 im Nachtragshaushalt vorgesehen, der ein Volumen von rund zwei Milliarden Euro hat. Wir danken dem Innenministerium, dass es eine Bewilligung der Anträge nun unmittelbar ermöglicht hat.“
Mit rund 300 000 Euro erhält die Gemeinde Berkheim die geringste Summe im Illertal. Die Gemeinde Kirchberg an der Iller bekommt 1,140 102 Millionen Euro, Tannheim 1,320 978 Millionen Euro und Kirchdorf an der Iller rund drei Millionen Euro Förderung für den Breitbandausbau.
Kirchberg hatte bereits im November 2020 eine Förderzusage über 1,425 128 Millionen Euro seitens des Bundes erhalten. Gemeinsam mit der Fördersumme des Landes erreicht die Gemeinde 90 Prozent des geplanten Investitionsvolumens von 2,85 Millionen Euro. Somit muss Kirchberg selbst noch 285 000 Euro beisteuern. „Es hört sich vielleicht nicht so viel an, aber für uns als Gemeinde Kirchberg, die eine Gewerbesteuereinnahme von durchschnittlich 500 000 Euro hat, ist das dann schon eine hohe Summe“, sagt Bürgermeister Jochen Stuber. „Dennoch wollen wir nicht klagen, denn der Bund leistet seinen Beitrag, das Land auch und wir müssen auch was für diese Daseinssorge leisten.“Das DSL-Ausbaukonzept sei bereits in Auftrag gegeben worden, sodass nach den Sommerferien die nächsten Schritte beschlossen werden können, erklärt Stuber.
„Wir freuen uns natürlich über die Kofinanzierung durch das Land. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass wir den Antrag im Februar eingereicht und bis jetzt auf die Antwort gewartet haben“, sagt Tannheimer Bürgermeister Thomas Wonhas. Im Februar habe die Gemeinde bereits den Förderbescheid durch den Bund über 50 Prozent bekommen, nun habe das Land weitere 40 Prozent zugesagt. „Ende Juli haben wir bereits den Beschluss gefasst, die Ausschreibung über einen Generalunternehmer zu machen – ähnlich wie der Landkreis“, so Wonhas. Etwas Sorge bereitet dem Tannheimer Bürgermeister, dass sehr viele Gemeinden gleichzeitig die Förderungszusage erhalten haben: „Wenn so viele Gemeinden sich jetzt mit den Millionenprojekten
auf den Weg machen, werden wahrscheinlich die Preise explodieren und die Planungs- und Baukapazität ausgeschöpft sein. Wie das geschultert wird, darauf bin ich gespannt“, sagt Wonhas. Der Hauptort in Tannheim sei relativ gut versorgt, weshalb man sich jetzt überwiegend um die Teilorte und Weiler konzentrieren werde. „Bis auf einen Teil von Egelsee gehen wir in alle Himmelsrichtungen.“
Die erteilten Förderungen sind Teil der aktuellen Bewilligungsrunde. Für Kommunen in ganz BadenWürttemberg werden 339 neue Förderbescheide in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro durch das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg erteilt.