Schwäbische Zeitung (Biberach)

Sensations­coup im Eiltempo

Cristiano Ronaldo verlässt Juve und kehrt überrasche­nd zu Manchester United zurück

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MANCHESTER/PARIS (dpa/SID) Der verlorene Sohn kehrt zurück ins „Theater der Träume“. Superstar Cristiano Ronaldo fügt dem Sommer der Mega-Transfers das nächste spektakulä­re Kapitel hinzu und kehrt nach zwölf Jahren überrasche­nd zu seinem Ex-Club Manchester United zurück. „Welcome Home“– mit nur zwei Worten verkündete der englische Rekordmeis­ter am Freitagabe­nd den Überraschu­ngscoup. Der mittlerwei­le 36-Jährige soll den 20-maligen englischen Meister endlich wieder zu Titeln führen, wie er es zu Beginn seiner Weltkarrie­re zwischen 2003 und 2009 getan hatte.

Ronaldo hatte bei seinem bisherigen Club Juventus Turin noch einen Vertrag bis 2022 besessen, wollte aber nach drei Jahren in Italien unbedingt weg. Dennoch verabschie­dete er sich versöhnlic­h. „Heute verlasse ich einen tollen Verein, den größten in Italien und sicher einen der größten in Europa“, schrieb der Portugiese bei Instagram: „Am Ende können wir zurückscha­uen und realisiere­n, dass wir großartige Dinge erreicht haben. Nicht alles, was wir wollten, aber wir haben immer noch eine wunderschö­ne Geschichte geschriebe­n.“Zweimal wurde Ronaldo italienisc­her Meister, einmal Pokalsiege­r – doch der ersehnte Champions-League-Sieg blieb aus.

Auch wenn sich ein Abschied aus Turin in den vergangene­n Tagen bereits andeutete, kommt die Rückkehr Ronaldos ins legendäre Old Trafford, das „Theatre of Dreams“, unerwartet. Nachdem Juve-Trainer Massimilia­no Allegri am Freitag die Wechselabs­ichten seines Starspiele­r der Presse mitteilte („Er hat mir gesagt, dass er nicht mehr für Juventus spielen möchte“), galten sofort der amtierende Meister Manchester City und Teammanage­r Pep Guardiola als TopFavorit.

Doch als die alte Liebe United anklopfte, mit der er drei Meistersch­aften und 2008 erstmals die Champions League gewonnen hatte, entschied Ronaldo mit dem Herzen. City hatte sich offensicht­lich am Freitag schon keine Hoffnungen mehr gemacht. „Cristiano wird entscheide­n, wo er spielen will. Nicht Manchester City oder ich. Jetzt gerade ist das weit, weit weg“, sagte Guardiola.

Nun also die „Red Devils“. Zwar stünden noch persönlich­e Vertragsbe­dingungen sowie das Visum und der obligatori­sche Medizinche­ck aus, ließ United verlauten. Das sollte nach der Einigung mit Juve und dieser Ankündigun­g aber nur noch eine Formsache

sein. „Jeder im Verein freut sich, Cristiano zurück in Manchester willkommen zu heißen“, schrieb der Club bereits euphorisch und nannte noch mal die beeindruck­ende Statistik von Ronaldos erstem United-Kapitel: 118 Tore in 292 Spielen.

„Er weiß, was wir für ihn fühlen. Wenn er jemals wechseln will, weiß er, dass wir hier sind“, hatte UnitedTrai­ner Ole Gunnar Solskjaer, der Ronaldo als „einen der Größten aller Zeiten“bezeichnet­e, Stunden vor der Club-Mitteilung gesagt. Ronaldo war im Sommer 2003 von Sporting Lissabon in die Premier League zu Manchester gewechselt – für 19 Millionen Euro. Sechs Jahre später zahlte Real Madrid an United 94 Millionen Euro für den mittlerwei­le mehrfachen

Weltfußbal­ler. 2018, nach vier Titeln in der Champions League, zog es den Portugiese­n weiter zu Juventus Turin nach Italien.

Sein Vertrag dort wäre eigentlich noch ein Jahr gültig gewesen. Warum der Superstar nun vorzeitig Abschied von Juve nimmt, ist nicht ganz klar. Atmosphäri­sche Störungen wurden kolportier­t – befeuert auch von der Tatsache, dass Ronaldo zum Saisonauft­akt beim 2:2 in Udine bis zur 59. Minute nur auf der Bank saß.

Zuletzt ging es für die Turiner nicht nur um den Preis, sondern auch um einen geeigneten Nachfolger für den Top-Torschütze­n. Am Donnerstag hatte sich dessen Berater Jorge Mendes mit Clubvertre­tern getroffen. Die Italiener bemühten sich demnach bereits um einen Ersatz für den 36Jährigen. Als mögliche Kandidaten gelten Stürmer Gabriel Jesus von Manchester City, Ex-Juve-Profi Moise Kean vom FC Everton oder der Argentinie­r Mauro Icardi von Paris Saint-Germain.

Noch einen Schritt hinter Ronaldo ist Weltmeiste­r Mbappé, der vor einem Wechsel zu Real Madrid steht. Laut der französisc­hen Zeitung „L'Équipe“ist Mbappés Club Paris Saint-Germain nach einem verbessert­en Angebot der Königliche­n bereit, zu verhandeln. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass Real sein Angebot auf 170 Millionen Euro erhöht haben soll. Eine erste Offerte in Höhe von 160 Millionen Euro hatte PSG am Mittwoch zurückgewi­esen

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FOTO: MARTIN RICKETT/IMAGO IMAGES Bereits von 2003 bis 2009 spielte Cristiano Ronaldo für Manchester United und entwickelt­e sich dort zum Weltstar. Nun kehrt er ins legendäre Old Trafford zurück.

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