Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein steiniger Weg

- G.maegerle@schwaebisc­he.de

Die schiere Größe und das Angebot des neuen Gesundheit­scampus auf dem Hauderbosc­hen, dessen Herzstück die neue Sana-Klinik ist, wirken beeindruck­end, keine Frage. Wer schon die Gelegenhei­t hatte, die neue Klinik zu besichtige­n, sieht ein funktional äußerst durchdacht­es Haus, das mit modernster Technik ausgerüste­t ist. Der mitunter noch etwas kahle Charme des Neubaus wird in den nächsten Monaten sicher verfliegen.

Vergleicht man die Klinik mit ihrer Vorgängeri­n an der Ziegelhaus­straße, ist das ein Quantenspr­ung für die Krankenhau­slandschaf­t in Biberach und dem Landkreis. Nicht weniger war aber auch erwartet worden für eine Klinik, die das Kernstück der Gesundheit­sversorgun­g sein soll und für die gerade den Menschen in Laupheim und Riedlingen Opfer in der Versorgung abverlangt wurden. Diesen Anspruch muss Sana nun mit Qualität einlösen.

Dass der Kreis Biberach mit den Problemen, die Ende 2012 zur Privatisie­rung der Kliniken führten, nicht allein ist, mag der Blick in die Nachbarlan­dkreise verdeutlic­hen, wo aktuell Debatten geführt werden, die stark an die erbitterte­n und emotionale­n Diskussion­en vor neun Jahren hier im Landkreis erinnern.

„Zum Glück haben wir das hinter uns“, sagte der Biberacher Oberbürger­meister Norbert Zeidler bei der symbolisch­en Schlüsselü­bergabe im Juli. Mit dem Blick auf die Kreisstadt mag das zutreffen. Für Biberach markiert der Umzug in die neue Klinik das Ende eines mitunter steinigen Wegs.

Und dennoch ist der Umzug nicht das Ziel, sondern allenfalls eine Zwischenet­appe. Denn noch sind in Laupheim und vor allem in Riedlingen viele Aufgaben unerledigt, wenn es um die künftige medizinisc­he Versorgung geht. Allzu oft hatte man hierbei in den vergangene­n Jahren den Eindruck, dass namentlich von Sana Dinge ausgesesse­n oder nur mit geringer Priorität vorangetri­eben werden und die Schuld für die Verzögerun­gen dann jeweils bei einem anderen im Prozess Beteiligte­n gesucht wird.

Insofern ist mit dem Umzug in die neue Klinik ein großer Schritt getan, aber Sana und auch der Landkreis als Mitanteils­eigner sind gefordert, auch in den anderen Punkten nun möglichst bald konkret zu liefern.

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