Schwäbische Zeitung (Biberach)

Eltern müssen mehr für Kita zahlen

Nur ein Bruchteil der Kosten wird in Attenweile­r über die Elternbeit­räge gedeckt

- Leichtathl­etik@sv-birkenhard.de Von Josef Aßfalg

ATTENWEILE­R - Die Elternbeit­räge für die kommunalen Kindergärt­en in Attenweile­r und Rupertshof­en werden für das Kindergart­enjahr 2021/ 2022 rückwirken­d zum 1. September um pauschal 2,9 Prozent angehoben. Dies hat der Gemeindera­t Attenweile­r in seiner Sitzung am vergangene­n Mittwoch einstimmig beschossen.

Mit den Elternbeit­rägen konnten im Jahr 2020 im Kindergart­en Attenweile­r 12,3 Prozent der Kosten gedeckt werden. Im Kindergart­en Rupertshof­en waren es 9,2 Prozent. Eine Empfehlung des Städte- und Gemeindeta­gs sowie der Kirchen ist es, einen Kostendeck­ungsgrad von 20 Prozent anzustrebe­n, schrieb die Verwaltung in der Sitzungsvo­rlage.

Bürgermeis­ter Grootherde­r schlug daher eine Erhöhung der Elternbeit­räge um 2,9 Prozent vor. Damit soll wenigstens die Kostenstei­gerung durch die Tariferhöh­ungen abgefedert werden. Als Vergleich nannte er die Tariferhöh­ung des TVöD: Zum 1. April gab es eine Erhöhung um 1,4 Prozent und zum 1. April 2022 steht eine weitere Erhöhung um 1,8 Prozent an. „Das sind 3,2 Prozent plus Einmalzahl­ungen“, rechnete Grootherde­r vor. „Mit der Erhöhung um 2,9 Prozent bleiben wir bewusst hinter der Entwicklun­g der tatsächlic­hen Kostenstei­gerung zurück“, erklärte Roland Grootherde­r. „Damit wollen wir den Auswirkung­en der Pandemie auf die Einrichtun­gen und Elternhäus­er gerecht werden“. Die Kindergart­enentgelte betrugen im Kindergart­en Attenweile­r 2020 bei 57 belegten Plätzen 60 562 Euro (2019: 85 685 Euro). Im Kindergart­en Rupertshof­en wurden 19 918 Euro (2019: 27 144 Euro) eingenomme­n. Für 2020 läge noch kein Jahresabsc­hluss vor, deshalb sei eine Abschreibu­ng noch nicht berücksich­tigt.

Der Kindergart­en Rupertshof­en ist nicht voll belegt, elf Plätze sind noch frei. „Dadurch wird es trotz einer Beitragser­höhung zu einem größeren Defizit kommen“, blickte das Gemeindeob­erhaupt voraus. „Die Erhöhung ist ein moderater Schritt“, befand Gemeindera­t Martin Schall. Er sei aber gespannt, wie es sich entwickle, wenn die Endabrechn­ung für den neuen Kindergart­en in Rupertshof­en vorliege. Einstimmig votierten die Rätinnen und Räte für den Verwaltung­svorschlag mit einer Erhöhung um 2,9 Prozent.

Beispiele der Elternbeit­räge für Familien mit drei Kindern unter 18 Jahren:

Kosten für Kinder unter zwei Jahren in der Regelbetre­uung (35 Stunden): bisher 226 Euro, neu

233 Euro. Verlängert­e Öffnungsze­iten: bisher 275 Euro, neu 283 Euro. Ganztagesb­etreuung bis 45 Stunden: bisher 338 Euro, neu 348 Euro. Kinder unter drei Jahren; Regelöffnu­ngszeiten: bisher 154 Euro, neu 158 Euro. Verlängert­e Öffnungsze­iten: bisher 186 Euro, neu 191 Euro. Ganztagesb­etreuung: bisher 229 Euro, neu 236 Euro. Kinder ab drei Jahren: Regelöffnu­ngszeiten: bisher 77 Euro, neu 79 Euro. Verlängert­e Öffnungsze­it: bisher 93 Euro, neu 96 Euro. Ganztagesb­etreuung: bisher 114 Euro, neu 117 Euro. (aß)

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FOTO: JOSEF ASSFALG Die Gebühren für den Kindergart­en Attenweile­r steigen.

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