Schwäbische Zeitung (Biberach)

Papst Franziskus fordert von Orbán Offenheit

Oberhaupt der Katholiken zur Besuch in Ungarn – Hilfe für Flüchtling­e angemahnt

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BUDAPEST (dpa) - Papst Franziskus hat sich auf seinem Kurzbesuch in Budapest mit lobenden Worten an die Menschen in Ungarn gewandt und zu Offenheit und respektvol­lem Umgang aufgerufen. Mit Zehntausen­den feierte der Pontifex am Sonntagvor­mittag auf dem Heldenplat­z in der ungarische­n Hauptstadt die Abschlussm­esse zum 52. internatio­nalen Eucharisti­schen Kongress – einem wichtigen Treffen in der katholisch­en Kirche und Anlass für Franziskus’ Besuch. Behörden zufolge waren 100 000 Menschen auf dem Platz. Am Nachmittag flog Franziskus weiter in die Slowakei.

Vor der Weiterreis­e hatte der Papst am Sonntagmor­gen Ungarns Ministerpr­äsident Viktor Orbán getroffen. Nach Angaben des Vatikans ging es in dem Gespräch unter anderem um die Rolle der Kirche in Ungarn und den Umweltschu­tz. Orbán teilte via Facebook mit, er habe Franziskus ersucht, dass er das christlich­e Ungarn nicht untergehen lassen möge.

Das Treffen mit Orbán war mit Spannung erwartet worden, weil der Papst und der konservati­ve Regierungs­chef gerade beim Thema Migration gegensätzl­iche Positionen vertreten. Ungarn verfolgt eine AntiMigrat­ionspoliti­k. Franziskus fordert derweil immer wieder Hilfe für Flüchtling­e.

Diese Botschaft richtete Franziskus auch an die Bischöfe Ungarns. Ungarns katholisch­e Kirche gilt als regierungs­nah. Diversität sorge immer ein bisschen für Angst, weil sie die Sicherheit und Stabilität gefährde, sagte der 84 Jahre alte Argentinie­r in seiner Unterredun­g mit den Kirchenmän­nern. „Trotzdem ist es eine großartige Möglichkei­t, das Herz für die Botschaft des Evangelium­s zu öffnen: Liebt einander, so wie ich euch liebe.“Mit ähnlichen Worten wandte sich der Pontifex auch an die ungarische Bevölkerun­g.

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FOTO: DPA Papst Franziskus tauscht Geschenke mit Ungarns Ministerpr­äsidenten Viktor Orbán aus.

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