Schwäbische Zeitung (Biberach)
Tannheimer Räte favorisieren feste Belüftungsanlage
Schulleiteiterin hatte sich für mobile Luftfilter starkgemacht – Kita-Personal wird aufgestockt
TANNHEIM - Der Tannheimer Gemeinderat hat sich gegen die Anschaffung von mobilen Luftfiltern für die örtliche Grundschule entschieden. Für die Ganztagesbetreuung im Tannheimer Kindergarten wurde außerdem eine neue Stelle ausgeschrieben.
Die Rektorin der Tannheimer Grundschule, Hildegard Bail, plädierte in der Sitzung für eine Anschaffung von mobilen Luftfiltern. Diese sollten dabei helfen, die Corona-Viruslast in den Klassenzimmern zu reduzieren. Die Gemeinde hatte dafür im Vorfeld schon verschiedene Angebote eingeholt. „Die regelmäßigen Tests bei den Kindern sind zwar gut, wir wissen aber trotzdem nicht, wie es zwischen den Testungen aussieht“, so Bail. Zudem störe das dauernde Lüften gerade im Winter den Unterricht. „Grundschulkinder brauchen eine angenehme Lernatmosphäre, wenn es im Unterricht ständig kalt ist, ist es schwierig zu lernen“, erläuterte die Schulleiterin.
Die finanzielle Spanne zwischen den Angeboten für die Geräte ging von knapp 25 000 Euro bis zu mehr als 30 000 Euro für je acht Luftfilter. Davon können 50 Prozent vom Land übernommen werden. Einige Tannheimer Räte zweifelten an der Wirkung
der Luftfilter. „Für mich bringt das nur eins: Beruhigung. Sinn macht es aber keinen“, sagte Jürgen Schlecht. Darüber hinaus seien die Luftfilter zu laut und würden so die Lernatmosphäre in den Klassenzimmern stören.
Schlussendlich entschied das Gremium, Angebote für den Einbau einer festen Belüftungsanlage einzuholen. Diese sei zwar teurer und der Einbau sei mit baulichen Maßnahmen verbunden, im Gegensatz zu den mobilen Geräten befanden die Verantwortlichen diese Variante aber für effizienter. Eine mögliche Anschaffung von mobilen Luftfiltern für den örtlichen Kindergarten stand hiernach nicht mehr zur Diskussion.
Außerdem beschlossen die Gemeinderäte einstimmig die Ausschreibung einer neuen 0,38-Stelle für den Kindergarten „Zum guten Hirten“. Der örtliche Kirchengemeinderat hatte dieser Maßnahme schon im Voraus zugestimmt. Diese Stelle sei insbesondere deshalb notwendig, um das Angebot der Ganztagesbetreuung auszubauen. „Aktuell haben nur sieben Kinder einen Ganztagesplatz und 16 weitere stehen auf der Warteliste“, sagte Tannheims Bürgermeister Thomas Wonhas. Die neue Stelle wird die Gemeinde jährlich rund 20 000 Euro kosten.