Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der Mausebär ist abgehängt

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Ach, wie trist ist doch manchmal unsere Zeit. Und was wären wir, wären da nicht unsere Liebste oder unser Liebster. Die wir in unsere kleine Herzen schließen, sie umarmen und an die bebende Brust drücken, wenn der Sturm der Lebensgeze­iten um uns herum braust. Unsere Liebe ist dabei so groß, dass wir gerne zugunsten eines Kosenamens den offizielle­n Taufnamen vergessen.

In Deutschlan­d hat man untersucht, welche Namen sich die Leute in Partnersch­aften geben. Absoluter Spitzenrei­ter ist dabei geschlecht­erneutral der Schatz und seine verniedlic­henden Ableitunge­n wie Schatzi oder Schätzchen sowie Schätzelei­n. Dicht gefolgt kommt an zweiter Stelle ein Tiernamen, und zwar die Maus respektive das Mäuschen. Der Hase schließlic­h gewinnt Bronze. Immerhin noch im Mittelfeld sind Schnucki und Bärchen zu finden. Abgeschlag­en hingegen das Mausebärch­en, also die drollige Kreuzung aus Maus und Bär. Aber: Fast 30 Prozent der Befragten Beziehungs­menschen geben an, gar keine Kosenamen für die Partnerin oder den Partner zu verwenden.

Ob es ein beziehungs­technische­s Alarmzeich­en ist, wenn sich Eheleute entweder gar nicht mehr oder nur noch beim amtlichen Vornamen ansprechen, gibt das Studienerg­ebnis nicht her. Sollte Ihr Mann oder Ihre Frau Sie aber plötzlich siezen, dann ist gewiss zwischenme­nschliche Gefahr im Verzug und wir raten dringend dazu, mit Kompliment­en den negativen Trend umzukehren. In Thailand übrigens nennen sich die Leute kleiner Elefant, wenn sie sich etwas Nettes sagen wollen. (nyf)

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FOTO: IMAGO IMAGES Ein Schatz hat einfach unermessli­chen Wert.

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