Schwäbische Zeitung (Biberach)
Entsetzen über Delfin-Tötungen auf Färöer-Inseln
KOPENHAGEN (AFP/dpa) - Die Tötung Hunderter Delfine bei einer Jagd auf den Färöer-Inseln hat online und bei Umweltschützern für Empörung gesorgt. Die autonome Regierung der zu Dänemark gehörenden Inseln verteidigte am Dienstag die als „Grindadrap“bezeichnete traditionelle Jagdpraxis, die „gut organisiert und vollkommen reguliert“sei. Jäger hatten binnen eines Tages mehr als 1400 Delfine in einen Fjord getrieben und anschließend getötet.
„Zweifellos ist die Waljagd auf den Färöer-Inseln ein dramatischer Anblick für Menschen, die mit der Jagd und dem Schlachten von Säugetieren nicht vertraut sind“, sagte ein Regierungssprecher. Normalerweise würden beim „Grindadrap“Grindwale und nicht Delfine gejagt. Der Walfang geht auf den Färöer-Inseln bis zu den Wikingerzeiten zurück. Die Tiere werden in eine Bucht getrieben, dort geschlachtet und das Fleisch an die Teilnehmer verteilt.
Videos der Jagd und Fotos der blutigen Kadaver am Strand lösten online Entsetzen aus. Die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd bezeichnete die Praxis als „barbarisch“. Die Organisation sprach von der größten Herde Meeressäuger, die auf den Färöer-Inseln jemals bei einer einzigen Aktion getötet worden sei. Eine Delfinschule sei etwas Schönes, das man bewundern und nicht auf einen blutgetränkten Strand ziehen sollte, schrieb ein Nutzer. „Die Jagd ist sinnlos und verursachte gemäß Augenzeugenberichten großes Tierleid. Hier wurde eine Grenze überschritten und eine neue Dimension der Jagd erreicht“, kritisierte auch die Schutzorganisation OceanCare.
PR−ANZEIGE