Schwäbische Zeitung (Biberach)
Vortrag zur Musik zu Zeiten Erzbergers
BIBERACH (sz) - Genau ein Jahrhundert ist es her, da wurde der Politiker Matthias Erzberger von einer rechtsterroristischen Organisation ermordet. Erzberger saß für den Wahlkreis Biberach jahrelang im Reichstag, außerdem ist er in Biberach begraben. Kulturdezernent Jörg Riedlbauer nähert sich im Erzberger-Jahr dem Politiker mal ganz anders – er thematisiert in einem Vortrag am kommenden Mittwoch von 19 bis 20.30 Uhr in der VHS Biberach die Musik in der Zeit Matthias Erzbergers. In der knapp 50 Jahre währenden Lebensspanne von Matthias Erzberger vollziehen sich bedeutsame musikgeschichtliche Entwicklungen. 1876 kommt es bei den ersten Bayreuther Festspielen zur ersten Gesamtaufführung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“, ein Werk, das in seiner gesellschaftskritischen Kernaussage, dramaturgischen Anlage und stilistischen Ausprägung noch bis weit ins 20. Jahrhundert nachwirkte. In Frankreich und Italien formiert sich der Impressionismus, während in Deutschland Beethovens sinfonisches Erbe ins Monumentale katapultiert wird und dabei auch andere Genres wie die Kirchen- und Orgelmusik prägt. Strauss war es auch, der mit „Salome“und „Elektra“das Tor zum expressionistischen Musiktheater aufstieß und damit unter anderem auch Strawisnskys Ballett „Le sacre du printemps“beeinflusste. Nach Kriegsende jedoch begaben sich die beiden Komponisten gleichsam rückwärts zu neuen Ufern, indem sie sich in nachfolgenden Werken mit Musik des 17. und 18. Jahrhunderts auseinandersetzten.
Der Eintritt beträgt 8 Euro. Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Anmeldungen sind notwendig über die Homepage www.vhs-biberach.de, per E-Mail an vhs@biberach-riss.de oder unter 07351/51-338.