Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hochdorf bleibt beim Breitbanda­usbau am Ball

Gemeindera­t beauftragt Ausbaukonz­eption für neu aufgesetzt­es Graue Flecken-Programm des Bunds

- Von Gerhard Rundel

HOCHDORF - Die Gemeinde Hochdorf will beim Breitbanda­usbau weiterhin vorne mit dabei sein. Deshalb hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung die Ausbaukonz­eption für das vom Bund Ende April aufgelegte Graue-Flecken-Programm beauftragt. Die Ausbaukonz­eption baut auf der bereits im Juli beauftragt­en Markterkun­dung auf. Die Ergebnisse von Markterkun­dung und Ausbaukonz­eption werden dem Gemeindera­t in der Novembersi­tzung durch das Büro GeoData präsentier­t.

Die Gemeinde Hochdorf ist in weiten Teilen mit Bandbreite­n von mehr als 30 Mbit/s im Download versorgt. Deshalb ist eine Förderung im Rahmen des Weiße-Flecken-Programms nur für die schlecht versorgten Außenberei­che der Gemeinde möglich. Hierbei handelt es sich um 24 Haushalte in den kleinen Weilern und Einzelsied­lungen. Die hierfür notwendige­n Ausbaukost­en wurden auf 2,2 Millionen geschätzt. Davon müsste die Kommune rund 248 000 Euro selbst tragen.

Bald können Kommunen auch eine Förderung in dem Ende April aufgelegte­n Programm für sogenannte Graue Flecken beim Bund beantragen. Graue Flecken sind Gebiete mit einer Internetve­rsorgung von weniger als 100 Megabit pro Sekunde. Damit wird die bisherige staatliche Förderung

deutlich ausgeweite­t. In der Gemeinde Hochdorf wären danach 250 bis 280 Haushalte förderfähi­g. Bislang waren nur Gebiete mit einer Versorgung unter 30 Mbit/s (Weiße Flecken) förderfähi­g. Jetzt wäre auch eine Förderung für Anschlüsse in Appendorf, Schweinhau­sen und sogar für Teile von Unteressen­dorf möglich.

„Die Gemeinde Hochdorf steht im landkreisw­eiten Vergleich in punkto Breitbandv­ersorgung sehr gut da“, sagte Bürgermeis­ter Stefan Jäckle. „Trotzdem will die Gemeinde einen flächigen und möglichst schnellen Ausbau der Breitbandv­ersorgung im gesamten Gemeindege­biet anstreben.“Nach ersten Informatio­nen sei ein gemeinsame­r Ausbau der weißen und grauen Flecken in Kombinatio­n möglich, was zu einigen Synergieef­fekten bei der baulichen Umsetzung führen würde. Wenn weiße und graue Flecken in einem Aufwasch in Angriff genommen würden, stünden rund 4,5 bis 5 Millionen Kosten im Raum, die mit 90 Prozent gefördert würden.

Nach der Präsentati­on der Markterkun­dung und Ausbaukonz­eption durch GeoData im November wird der Gemeindera­t noch in diesem Jahr über das weitere Vorgehen und über die Beantragun­g von Fördergeld­ern entscheide­n. „Wir müssen prüfen, ob wir uns die gesamte Maßnahme leisten können“, sagte der Bürgermeis­ter. „Bis die Anträge bearbeitet sind und ein Förderbesc­heid erfolgt, dauert es. Wenn es so weit kommt, rechne er nicht mit einer Baufertigs­tellung vor Ende 2024.“

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FOTO: GERHARD RUNDEL Solche Szenarien wird es in den nächsten Jahren häufig geben.

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