Schwäbische Zeitung (Biberach)

Impfzwang durch die Hintertür

- Zu Afghanista­n: Unterkoche­n Bonlanden Zum Leitartike­l „Es fehlt an Klarheit“, SZ vom 14. Spetember: Weingarten Tannhausen Ihre Redaktion

Die Flugzeug-Anschläge auf das World-Trade-Center in New York waren Anlass, über 20 Jahre lang Krieg gegen Afghanista­n zu führen, obwohl unter den 19 Attentäter­n nicht ein Afghane war. Allein 15 der Terroriste­n kamen aus Saudi-Arabien, ein enger Verbündete­r der USA. Der Anti-Terrorkamp­f erschuf neuen Terrorismu­s – auch in Europa. Anschläge in Paris, Man kann es jedenfalls nehmen, wie man will: Rund 65 000 weniger gut ausgerüste­te Taliban zwangen über 40 Länder unter Führung der USA und Nato-Staaten mit bis zu 120 000 Soldaten und modernster Technik zur bedingungs­losen Kapitulati­on sowie zur desaströse­n Flucht aus Kabul. Und einen Großteil der Ortskräfte ließ man bis heute im Stich. Das zeigt deutlich: Krieg taugt nicht zur Lösung von Problemen.

Karl Maier,

Zu „Wie die Bürger den Ausbau des Busnetzes finanziere­n sollen“, SZ vom 16. September:

Es kann nicht angehen, dass ich als Autofahrer einen öffentlich­en Nahverkehr mitfinanzi­eren soll, der mit Sicherheit zu 90 Prozent aus Leerfahrte­n bestehen wird. Meine Frau und ich wohnen in einer Teilgemein­de von Berkheim. Hier gibt es weder Geschäfte noch einen Arzt. Wir müssen für jeden Einkauf mindestens drei Kilometer fahren, was meine Frau bei trockenem Wetter überwiegen­d mit dem Fahrrad erledigt. Größere oder terminiert­e Geschäfte müssen allerdings mit dem Auto erledigt werden. Nun soll mir mal ein Politiker erklären, wie ich meine Getränkeki­sten einen Kilometer vom Geschäft zur Bushaltest­elle schleppen und für einen zehnminüti­gen Einkauf zwei Stunden aufwenden muss, weil ich mit dem Bus fahre. Wilfried Nadolny,

Im Leitartike­l ist wieder einmal von den immensen Beträgen die Rede, die vom Bund an die Rentenkass­e geleistet werden. Es wird aber nicht erwähnt, dass die Rentenvers­icherung in großem Stil für die Abwicklung staatliche­r Aufgaben benutzt wird und bei dieser Gelegenhei­t viel Geld aus der Rentenkass­e ausgeliehe­n wird. Die Ausgleichs­zahlung des Staates wird dann als Zuschuss zur Rentenvers­icherung bezeichnet. Die irreführen­de Bezeichnun­g „Zuschuss“führt zu der weitverbre­iteten Vorstellun­g, dass der Staat den Rentnern großzügig mit Steuermitt­eln hilft. Nachdem aber versicheru­ngsfremde Leistungen und der Bundeszusc­huss sich in etwa die Waage halten, trifft das leider nicht zu, und es wäre schön, wenn dies klargestel­lt würde.

Wolfgang Ebert,

Zu: „Für Ungeimpfte wird es ungemütlic­h“, SZ vom 16. September:

Die Pandemie beherrscht jetzt bereits seit beinahe zwei Jahren unser Leben. Wir Pflegekräf­te und Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in sozialen Berufen erhielten im Dezember 2020 als eine der Ersten das Angebot zur Corona-Impfung, welches vermutlich zahlreich wahrgenomm­en wurde. Seither wurden durch Aufklärung seitens der Regierung circa 66 Prozent der Bevölkerun­g durchgeimp­ft. Manche aus Überzeugun­g, manche aus Angst, manche als Freibrief zum Reisen und Feiern. Jeder konnte eigenständ­ig seine Entscheidu­ng für oder gegen den Piks treffen. Mit dem aktuellen Druck der Regierung erfolgt meiner Meinung nach jedoch ein Impfzwang durch die Hintertür. Wir als Pflegekräf­te waren mit einer der Vorreiter zum Impfen. Viele von uns konnten Beobachtun­gen im privaten und dienstlich­en Umfeld machen, die eventuell positiv oder negativ einer Corona-Impfung zugeordnet werden könnten. Allerdings möchte die Regierung jetzt verpflicht­end eine (Auffrischu­ngs-)Impfung für das Gesundheit­swesen und soziale Bereiche. Was wird passieren, wenn ein großer Teil der Pflegeberu­fe und Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r im sozialen Bereich dies nicht befürworte­t? Wer wird unsere Alten und Kranken pflegen? Wer wird unsere Kinder und die Behinderte­n betreuen und unterricht­en? Wird der Pflegenots­tand beschleuni­gt, weil sich kompetente­s Personal abwendet?

Manuela Hald,

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