Schwäbische Zeitung (Biberach)
Das ist alles höchst seltsam
Kurz vor der Bundestagswahl wird das Bundesfinanzministerium von Olaf Scholz wohl nicht zufällig durchsucht. Denn der Durchsuchungsbeschluss ist schon fast einen Monat alt, als es am 9. September zur Durchsuchung kommt. Außerdem diente diese Durchsuchung nicht dem Auffinden von eventuellen „Komplizen“im Finanzministerium selbst, sondern nur dem Ausfindigmachen von Personen in der FIU, die eventuelle Verfehlungen begangen haben. Scholz selbst und sein Ministerium konnten nämlich nicht in Verfahren der FIU eingreifen, die ist zwar juristisch dem Finanzministerium unterstellt, sie ist fachlich unabhängig von Scholz und seinen Mitarbeitern. Dass dann der Staatsanwalt, ein CDU-Mitglied, statt anzufragen, ob das Finanzministerium helfen könnte – wie das normale Verfahren wäre – mit Polizeimacht eingreift und so öffentlichkeitswirksam in Kauf nimmt, dafür zu sorgen, dass Olaf Scholz zu Unrecht kritisiert wird, ist höchst seltsam.
Jan Haschek,
„Am Ende unschön“– so ist der Leitartikel überschrieben. Stimmt – allerdings auf den Leitartikel bezogen! Denn es ist unschön und unfair, wie der Satz Armin Laschets „In all den Entscheidungen der Nachkriegsgeschichte standen Sozialdemokraten immer auf der falschen Seite – in der Wirtschafts- und Finanzpolitik“offensichtlich absichtsvoll missdeutet und in Opposition zur Ostpolitik Willy Brandts gebracht wird. Der Redekontext, mit den sich unmittelbar anschließenden wirtschaftspolitischen Beispielen, wird außer Acht gelassen bzw. als „nachgeschobene Einschränkung“abqualifiziert, um kontext- und sachwidrig pauschalieren zu können. Die Einschränkung ist jedoch sprachlogisch und damit inhaltlich wesentlich. Wer das nicht sehen kann oder will, handelt um einer Polemik willen unredlich und in der Wortwahl der Autorin „unschön und peinlich“
Axel Müller,
Zu „Wolf aus dem Süden soll 9 Ziegen im Schwarzwald gerissen haben“, SZ vom 9. September:
Der Artikel hat wieder gezeigt, wie schwachsinnig die von Tierschützern gewünschte Wiederansiedelung von Wölfen in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft ist. Der Wolf agiert blutrünstig wie ein Terrorist. Er tötet nicht nur ein Tier und frisst es, sondern veranstaltet ein Gemetzel an allen Tieren, die er erwischen kann. Die Landwirte haben hohe Kosten, um die Weiden wolfsicher zu machen. Werden Tiere gerissen, müssen teure DNA-Untersuchungen gemacht werden, und der Steuerzahler finanziert die Entschädigung für die Landwirte. Wir leben nicht im Urwald, sondern in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft. Da ist für den Wolf kein Platz. Deshalb sollten Wölfe nicht geschützt, sondern zur Jagd freigegeben werden.
Alban Ohmayer,