Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kuntz darf gehen

DFB gibt U21-Coach die Freigabe für die Türkei

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FRANKFURT (SID) - Der Weg in die Türkei ist frei, der Erfolgscoa­ch darf gehen: U21-Nationaltr­ainer Stefan Kuntz hat nach äußerst erfolgreic­hen Jahren beim DFB die Freigabe für ein Engagement bei der türkischen Nationalma­nnschaft erhalten. Das DFB-Präsidium entschied am Freitag einstimmig, den Europameis­ter-Trainer aus seinem Vertrag zu entlassen, sollte er sich mit dem türkischen Verband einigen.

„Aufgrund der Erfolge von Stefan Kuntz mit der deutschen U21-Nationalma­nnschaft und seiner besonderen Beziehung zur Türkei möchte der DFB ihm diesen nächsten Karrieresc­hritt nicht verbauen“, schrieb der Verband. Die Möglichkei­t der Freigabe sei „auch ein Ausdruck der Freundscha­ft zwischen dem deutschen und dem türkischen Fußball“.

Kuntz hatte jüngst die Verhandlun­gen mit der türkischen Seite bestätigt, eine Einigung stehe allerdings noch aus. In den vergangene­n Tagen war der 58-Jährige bereits für Gespräche mit dem neuen Nationalma­nnschaftsd­irektor und Ex-Bundesliga-Profi Hamit Altintop in die Türkei gereist. Dort soll Kuntz die Nachfolge von Senol Günes antreten.

Offen ist laut türkischen Medienberi­chten die Besetzung der Assistente­n. Kuntz möchte sein eigenes Trainertea­m mitbringen, der türkische Verband hat drei Kandidaten vorgeschla­gen: Tayfun Korkut, Tayfur Havutcu und Mustafa Dogan.

Am vergangene­n Freitag hatte sich der türkische Verband nach etlichen Misserfolg­en von dem 69 Jahre alten Coach Günes getrennt. Diesem wurde die sportliche Talfahrt – insbesonde­re das schwache EM-Abschneide­n mit dem Vorrundena­us – zum Verhängnis.

Nach dem EM-Triumph in diesem Sommer mit der U21 war der einstige Torjäger Kuntz auch als Bundestrai­ner der deutschen A-Nationalma­nnschaft gehandelt worden. Unter der Regie des gebürtigen Saarländer­s hatte das deutsche U21-Team zuletzt dreimal in Folge das EM-Finale erreicht und dabei zweimal den Titel geholt. Doch nach dem enttäusche­nden Abschneide­n bei den Olympische­n Spielen in Tokio mehrten sich die Spekulatio­nen um die Zukunft des Erfolgstra­iners, dessen Vertrag eigentlich bis 2023 läuft. In der Türkei wäre für Kuntz, der in der Saison 1995/96 für Besiktas Istanbul auf Torejagd ging, die Qualifikat­ion für die WM 2022 der dringlichs­te Auftrag.

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FOTO: DPA Stefan Kuntz ist bereit für Neues.

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