Schwäbische Zeitung (Biberach)
Die nächsten Schritte für den HRW
Handball, Württembergliga: Laupheim will nicht absteigen und das Wir-Gefühl stärken
LAUPHEIM - Mit dem klar definierten Ziel eines gesicherten Mittelfeldplatzes geht der Handballverein Rot-Weiß Laupheim in die neue Saison der Württembergliga. Die Mannschaft ist nach knapp einem Jahr coronabedingter Pause nahezu unverändert. Lediglich der bisherige Sportliche Leiter Sven Schröder wurde als Spieler reaktiviert, verlassen hat den HRW niemand. Auch das Trainerteam mit Spielertrainer Roland Kroll an der Spitze ist dasselbe wie beim Saisonabbruch im Oktober 2020.
Schon Mitte Juni haben die Vorbereitungen auf die kommende Spielzeit begonnen. Im Vordergrund stand dabei die Verletzungsprofilaxe nach rund acht Monaten ohne Spielpraxis und intensivem Training. „Natürlich hat jeder versucht, sich mit Radfahren oder Joggen fit zu halten, aber das Training in der Halle hat dann doch eine andere Bedeutung. Die Belastung insbesondere für die Gelenke ist eine ganz andere“, sagt Kroll. Danach begann schon das Arbeiten mit dem Ball und das Handballspielen. „Das haben alle sehr vermisst, mich eingeschlossen“, betont Roland Kroll. „Meist konnten wir dank der guten Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft unter dem neuen Trainer Joachim Striebel auch ausreichend viele Spieler auf die Platte bringen.“
Trainiert wird seit drei Monaten mit einer Pause im August mindestens in drei Einheiten, manchmal aber auch noch eine vierte am Sonntagvormittag. Deshalb ist Kroll auch zuversichtlich, dass das große Ziel Klassenerhalt auch erreicht werden kann. Ebenso sieht das Helge Stührmann, seit sechs Jahren Vereinschef des HRW: „Wir haben eine gute Mannschaft mit einer guten Mischung aus Jung und Alt. Zudem sind die Spieler hungrig, nach so langer Pause endlich wieder Handball und auch noch vor Zuschauern spielen zu können.“433 Fans dürfen aktuell in die Laupheimer Rottumhalle kommen, so weit die Zusage der zuständigen Stadt Laupheim.
Nach der neuesten Corona-Verordnung des Landes könnte aber schon beim ersten Heimspiel des HRW am 26. September (18 Uhr) gegen den TSV Wolfschlugen möglicherweise die 2G-Regel zum Zug kommen. Dies hängt davon ab, ob die neue Warnstufe schon erreicht ist. Dennoch musste der Verein und damit seine ehrenamtliche Führungscrew wieder ein schlüssiges Hygienekonzept erarbeiten und dieses mit der Stadt abstimmen. Das heißt, dass die 433 Fans während des gesamten Spiels eine Mund-Nasen-Maske tragen müssen. Verzichtet wurde dagegen auf eine Online-Reservierung der Plätze, die vor der vergangenen, abgebrochenen Saison noch gültig war. „Wir gehen aktuell wieder zur klassischen Abendkasse zurück und setzen auf eine ordentliche Abwicklung“, sagt Stührmann.
Hoffnung setzen Kroll und Stührmann natürlich insgesamt auf das Laupheimer Publikum, das trotz Entwöhnung oder gerade deshalb wieder so zahlreich in die Halle strömen soll wie vor Corona-Zeiten.
Dazu gehört auch der neue Claim des HRW, der über die eigene Homepage, aber vor allem auch über die Social-Media-Kanäle verbreitet wird: #WirsindHRW“soll die Identifikation von Mannschaften, Verein, Helfern und Zuschauern noch verstärken. Zudem werde damit Wertschätzung vermittelt. Ein breites Wir-Gefühl im Verein zu erreichen, sei neben dem sportlichen Erfolg das
Hauptziel des
HRW in den kommenden Jahren. „Wir wissen schon, dass da gerade dem
Team in der
Württembergli- ga eine Haupt- rolle zukommt.
Dessen Spieler sind Vorbilder für die Nachwuchshandballer in und um Laupheim“, ist Helge Stührmann überzeugt. Zu diesen Vorbildern beim HRW zählen sicher auch Kenan Durakovic und Tim Rodloff, die sich beide in der Corona-Zeit einer Operation unterziehen mussten. „Beide Spieler sind sicher noch nicht bei hundert Prozent, aber auf einem sehr guten Weg“, beschreibt Roland Kroll die Lage der beiden Routiniers. „Wir haben aber eine insgesamt gute Mannschaft, die die Qualität hat, die Klasse zu halten.“
Spieler wie Timo Remane, Julian Schneider oder Tim Hafner hätten nochmals einen großen Sprung gemacht und Felix Frasch sowie Luca Geiß zählten sicher zu den besten Außenspielern der Liga. Aber auch die alten Haudegen Philip Zodel, Daniel Amann oder Tim Anderson seien wichtig für das Spiel des HRW, das Kroll auch etwas umgestellt hat. „Wir legen sehr viel Wert auf eine starke Abwehr mit drei guten Torhütern und versuchen auch, über die schnelle Mitte mehr zum Erfolg zu kommen.“Dies soll schon beim Saisonauftakt am Samstagabend in Leonberg-Eltingen (Spielbeginn: 20 Uhr) umgesetzt werden. „Wir wollen dort möglichst gleich ein Zeichen setzen, auch weil wir in der Vorsaison in eigener Halle gegen diesen Gegner knapp verloren haben“, erklärt der Spielertrainer.