Schwäbische Zeitung (Biberach)

Die nächsten Schritte für den HRW

Handball, Württember­gliga: Laupheim will nicht absteigen und das Wir-Gefühl stärken

- Von Michael Mader

LAUPHEIM - Mit dem klar definierte­n Ziel eines gesicherte­n Mittelfeld­platzes geht der Handballve­rein Rot-Weiß Laupheim in die neue Saison der Württember­gliga. Die Mannschaft ist nach knapp einem Jahr coronabedi­ngter Pause nahezu unveränder­t. Lediglich der bisherige Sportliche Leiter Sven Schröder wurde als Spieler reaktivier­t, verlassen hat den HRW niemand. Auch das Trainertea­m mit Spielertra­iner Roland Kroll an der Spitze ist dasselbe wie beim Saisonabbr­uch im Oktober 2020.

Schon Mitte Juni haben die Vorbereitu­ngen auf die kommende Spielzeit begonnen. Im Vordergrun­d stand dabei die Verletzung­sprofilaxe nach rund acht Monaten ohne Spielpraxi­s und intensivem Training. „Natürlich hat jeder versucht, sich mit Radfahren oder Joggen fit zu halten, aber das Training in der Halle hat dann doch eine andere Bedeutung. Die Belastung insbesonde­re für die Gelenke ist eine ganz andere“, sagt Kroll. Danach begann schon das Arbeiten mit dem Ball und das Handballsp­ielen. „Das haben alle sehr vermisst, mich eingeschlo­ssen“, betont Roland Kroll. „Meist konnten wir dank der guten Zusammenar­beit mit der zweiten Mannschaft unter dem neuen Trainer Joachim Striebel auch ausreichen­d viele Spieler auf die Platte bringen.“

Trainiert wird seit drei Monaten mit einer Pause im August mindestens in drei Einheiten, manchmal aber auch noch eine vierte am Sonntagvor­mittag. Deshalb ist Kroll auch zuversicht­lich, dass das große Ziel Klassenerh­alt auch erreicht werden kann. Ebenso sieht das Helge Stührmann, seit sechs Jahren Vereinsche­f des HRW: „Wir haben eine gute Mannschaft mit einer guten Mischung aus Jung und Alt. Zudem sind die Spieler hungrig, nach so langer Pause endlich wieder Handball und auch noch vor Zuschauern spielen zu können.“433 Fans dürfen aktuell in die Laupheimer Rottumhall­e kommen, so weit die Zusage der zuständige­n Stadt Laupheim.

Nach der neuesten Corona-Verordnung des Landes könnte aber schon beim ersten Heimspiel des HRW am 26. September (18 Uhr) gegen den TSV Wolfschlug­en möglicherw­eise die 2G-Regel zum Zug kommen. Dies hängt davon ab, ob die neue Warnstufe schon erreicht ist. Dennoch musste der Verein und damit seine ehrenamtli­che Führungscr­ew wieder ein schlüssige­s Hygienekon­zept erarbeiten und dieses mit der Stadt abstimmen. Das heißt, dass die 433 Fans während des gesamten Spiels eine Mund-Nasen-Maske tragen müssen. Verzichtet wurde dagegen auf eine Online-Reservieru­ng der Plätze, die vor der vergangene­n, abgebroche­nen Saison noch gültig war. „Wir gehen aktuell wieder zur klassische­n Abendkasse zurück und setzen auf eine ordentlich­e Abwicklung“, sagt Stührmann.

Hoffnung setzen Kroll und Stührmann natürlich insgesamt auf das Laupheimer Publikum, das trotz Entwöhnung oder gerade deshalb wieder so zahlreich in die Halle strömen soll wie vor Corona-Zeiten.

Dazu gehört auch der neue Claim des HRW, der über die eigene Homepage, aber vor allem auch über die Social-Media-Kanäle verbreitet wird: #WirsindHRW“soll die Identifika­tion von Mannschaft­en, Verein, Helfern und Zuschauern noch verstärken. Zudem werde damit Wertschätz­ung vermittelt. Ein breites Wir-Gefühl im Verein zu erreichen, sei neben dem sportliche­n Erfolg das

Hauptziel des

HRW in den kommenden Jahren. „Wir wissen schon, dass da gerade dem

Team in der

Württember­gli- ga eine Haupt- rolle zukommt.

Dessen Spieler sind Vorbilder für die Nachwuchsh­andballer in und um Laupheim“, ist Helge Stührmann überzeugt. Zu diesen Vorbildern beim HRW zählen sicher auch Kenan Durakovic und Tim Rodloff, die sich beide in der Corona-Zeit einer Operation unterziehe­n mussten. „Beide Spieler sind sicher noch nicht bei hundert Prozent, aber auf einem sehr guten Weg“, beschreibt Roland Kroll die Lage der beiden Routiniers. „Wir haben aber eine insgesamt gute Mannschaft, die die Qualität hat, die Klasse zu halten.“

Spieler wie Timo Remane, Julian Schneider oder Tim Hafner hätten nochmals einen großen Sprung gemacht und Felix Frasch sowie Luca Geiß zählten sicher zu den besten Außenspiel­ern der Liga. Aber auch die alten Haudegen Philip Zodel, Daniel Amann oder Tim Anderson seien wichtig für das Spiel des HRW, das Kroll auch etwas umgestellt hat. „Wir legen sehr viel Wert auf eine starke Abwehr mit drei guten Torhütern und versuchen auch, über die schnelle Mitte mehr zum Erfolg zu kommen.“Dies soll schon beim Saisonauft­akt am Samstagabe­nd in Leonberg-Eltingen (Spielbegin­n: 20 Uhr) umgesetzt werden. „Wir wollen dort möglichst gleich ein Zeichen setzen, auch weil wir in der Vorsaison in eigener Halle gegen diesen Gegner knapp verloren haben“, erklärt der Spielertra­iner.

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Der HRW Laupheim (am Ball Tim Rodloff) spielt zum Saisonauft­akt in LeonbergEl­tingen.
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ARCHIVFOTO: HRW Roland Kroll
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ARCHIVFOTO: HRW Helge Stührmann

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