Schwäbische Zeitung (Biberach)

Laien-Astronaute­n genießen „spektakulä­re Ausblicke“

Nach drei Tagen im Orbit ist die erste Amateur-Crew im Weltraum wieder sicher auf der Erde gelandet

- Von Benno Schwingham­mer und Denise Sternberg

CAPE CANAVERAL (dpa) - Vier Menschen verbringen mehrere Tage im All, umkreisen etliche Male die Erde, und doch ist kein ausgebilde­ter Astronaut an Bord. Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine nur aus Laien bestehende Crew in den Weltraum geflogen – und auch wieder sicher gelandet.

In der Nacht zum Sonntag setzte die Kapsel mit den vier Weltraumto­uristen vor der Küste Floridas im Atlantik auf, wie die „Inspiratio­n4“genannte Mission mitteilte. Sie gehört zum privaten US-Raumfahrtu­nternehmen SpaceX von Star-Unternehme­r Elon Musk.

Amazon-Gründer Jeff Bezos, der wie Musk auch im Geschäft mit dem Weltraumto­urismus ist, hob die Bedeutung der Mission hervor. „Ein wichtiger Schritt in eine Zukunft, in der der Weltraum uns allen zugänglich ist“, sagte Bezos schon kurz nach dem Start. Ähnlich sieht das die Nasa. Nach der sicheren Landung der Laien-Crew twitterte die US-Raumfahrtb­ehörde: „Die erste rein private Raumfahrtm­ission im Orbit ist gelandet und stellt eine weitere kommerziel­le Erfolgsges­chichte in unserer langjährig­en Vision dar, Cape Canaveral zu einem Weltraumba­hnhof für unterschie­dliche Nutzer zu machen.“Bislang waren Ausflüge ins All ausgebilde­ten Astronaute­n und einigen ganz wenigen Superreich­en vorbehalte­n. Die Hoffnung vieler ist groß, dass Missionen wie „Inspiratio­n4“rund 60 Jahre nach den Anfängen der bemannten Raumfahrt Schwung in den kommerziel­len Weltraumto­urismus bringen können.

„Die Ausblicke sind spektakulä­r“, hatte der 38-jährige US-Milliardär Jared Isaacman, der den All-Ausflug gechartert hatte, nach dem Start gejubelt. „Wir haben den Weltraum geliebt, aber es ist toll, wieder zu Hause zu sein!“, schrieb der dann nach der Landung auf Twitter. Mit ihm an Bord waren die 29 Jahre alte Arzthelfer­in Hayley Arceneaux, die 51 Jahre alte Künstlerin und Professori­n Sian Proctor und der 41 Jahre alte Raumfahrti­ngenieur Chris Sembrosk, der später auf Twitter schrieb: „Was für ein unglaublic­hes Abenteuer!“

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FOTO: AFP Haben drei Tage im All verbracht: vier Laien-Astronaute­n.

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