Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Besuch war informativer Natur“
Zum Bericht „Grüne besichtigen renaturierte Kiesgruben und die Leserbriefe dazu:
Der kritisierte Besuch von Frau Reinalter, Frau Detzer und Herrn Braun im Kieswerk Röhm war rein informativer Natur. Dabei standen folgende Fragen im Fokus: Wie kann der Spagat zwischen Klima- und Artenschutz auf der einen Seite und zukunftsorientiertem Wirtschaften auf der anderen Seite gelingen? Ist weiterer Kiesabbau in der Region überhaupt nötig, was kann Baustoff-Recycling ersetzen? Wie können vom Kiesabbau verursachte Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden? Funktionieren bisherige Renaturierungsprojekte?
Um diese Fragen zu klären, wurde als Experte für Natur- und Artenschutz der Biologe Jochen Roeder ebenfalls zu dem Termin eingeladen. Er erklärte, dass in Kiesabbaustätten in „Biotopen auf Zeit“mehr und vor allem bei uns gefährdetere Arten leben, als auf Intensiväckern oder in schlagreifen Fichtenforsten.
Dennoch gibt es keine pauschalen Rezepte, es müssen immer die Einzelfälle betrachtet und abgewogen werden. Dafür werden im Laufe der Genehmigungsverfahren ökologische Gutachten von Spezialisten angefertigt und anschließend öffentlich ausgelegt und zum Beispiel von Naturschutzverbänden bewertet.
Ja, es wird zu viel Kies abgebaut und die Renaturierung muss stärker eingefordert und überprüft werden. Die Eingriffe in die Natur durch den Abbau sind nicht wegzureden. Dennoch werden wir ganz ohne Rohstoffabbau nicht auskommen – dies zu ändern, das sollte in unserem Fokus stehen.