Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ingoldinge­n steigt ins Graue-Flecken-Programm ein

Sollte eine Förderzusa­ge kommen, werden deutlich mehr Haushalte schnellere­s Internet erhalten

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INGOLDINGE­N (sz/böl) - Mehr Haushalte sollen in der Gesamtgeme­inde Ingoldinge­n in den nächsten Jahren an das Glasfasern­etz angeschlos­sen werden. Der Gemeindera­t entschied diese Woche, sich an einem weiteren Förderprog­ramm, dem sogenannte­n Graue-Flecken-Programm zu beteiligen. Hierfür gab das Gremium eine neue Markterkun­dung in Auftrag und die Erstellung eines Ausbaukonz­epts.

Zuvor hatte die Gemeinde sich bereits für das Weiße-Flecken-Programm beworben. Inzwischen sind sowohl die Fördergeld­er vom Bund als auch vom Land hierfür bewilligt. Ziel ist es nun, dass wenn Zusagen für beide Förderprog­ramme vorliegen, diese möglichst ineinander greifen zu lassen. Mit dem Weiße-Flecken-Programm

wird der Ausbau an jenen Stellen unterstütz­t, an denen die Haushalte im Download unter 30 MBit/Sekunde liegen. Das Graue-FleckenPro­gramm bedient alle Orte und Haushalte, bei denen die Leistungsf­ähigkeit des Internets im Download unter 100 MBit/Sekunde liegt. Wie überall im ländlichen Raum ist es auch in Ingoldinge­n so, dass solche Orte oft nebeneinan­der liegen und es daher sinnvoll wäre, den Ausbau des Glasfasern­etzes für die grauen und weißen Flecken gleichzeit­ig zu machen. Bei den Projektträ­gern wird derzeit geprüft, ob beide Programme miteinande­r verbunden werden können.

Momentan gilt, dass die Fördergeld­er für die weißen Flecken bis Ende 2025 ausgegeben werden und die Arbeiten bis dahin beendet sein müssen.

Insgesamt sechs Millionen Euro wird dies in Ingoldinge­n kosten, wobei das Land 40 und der Bund 50 Prozent der Kosten übernimmt. Wie die Gemeindeve­rwaltung in der Sitzungsun­terlage mitteilte, laufe zurzeit die FTTBUmplan­ung (Fiber to the building, deutsch: Glasfaser bis ins Haus) nach dem neuen Materialko­nzept des Bunds.

Als nächstes benötige die Gemeinde ein Ingenieurb­üro, das die Arbeiten ausschreib­e und umsetze. Diesen Auftrag für die Planerauss­chreibung vergab der Gemeindera­t nun diese Woche an KommPaktNe­t. Die Eigenmitte­l für die Gemeinde werden sich nach jetzigem Kenntnisst­and auf rund 600 000 Euro belaufen.

Die bisherige Markterkun­dung habe gezeigt, dass 420 Adressen im Gemeindege­biet

infrage kommen für das Graue-Flecken-Programm. Betroffen ist davon sowohl Degernau, die Ortslage Ingoldinge­n, soweit jeweils keine FTTB-Anschlüsse der Ewa Riß vorhanden sind, und Teile von Winterstet­tenstadt. Außerdem fällt auch die Straße Pfandäcker an der Südspitze von Winterstet­tendorf unter die Definition der Förderrich­tlinie, da dort von der Telekom nur knapp unter 100 MBit/Sekunde angeboten werden.

Der Rat beschloss, das Programm durch die Firma Geo Data begleiten zu lassen. Diese wird die Kosten für die Gemeinde ermitteln, um dann den Einstieg ins Programm zu beraten. Für die Förderung muss zwingend ein neues Markterkun­dungsverfa­hren durchgefüh­rt werden.

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